Filmvertonung mit Logic: eine triste Geschichte

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SFriedrich
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Filmvertonung mit Logic: eine triste Geschichte

Beitrag von SFriedrich »

Da mein G5 innerhalb der letzten Stunde den 20sten Absturz hinter sich gebracht hat
u. das Neustarten dank der Vienna Instruments immer eine Sache mehrerer Minuten ist,
möchte ich einmal ein Zwischenfazit meiner bisherigen Erfahrungen - insbesondere dem Versuch, einen Spielfilm mit möglichst wenigen Einzelsongs zu machen - verfassen
(Logic 7, wohlgemerkt):
Positiv ist, daß die Vienna Instruments tatsächlich die 3GB Speicherlimitierung umgehen können; großes Lob hier an die Leute von der VSL!
Negativ ist so einiges, was Logic betrifft:
Ab einer gewissen Songgröße wird das Verhalten Logics irrational; auf einmal wächst die Songgröße auf 7.5 MB an, danach ist sie irgendwann wieder 3.8 MB etc
(bei entleertem Papierkorb).
Insbesondere nach Crossfades ist höchste Vorsicht angesagt:
ja nicht im Solomode einstarten, ja nicht vor der gecrossfadeten Stelle, sonst heißt's
sofort: Tschüß!
Manchmal stürzt's aber auch ab, wenn man alles richtig gemacht hat.

Was anderes:
Das, was in Cubase vor 10 Jahren mit Mastertrack bereits ging, sowas kann man in Logic immer noch vergeblich suchen.
Sprich: wenn man den Film nicht konsequent von vorne nach hinte abarbeitet u. Takt-
sowie Tempowechsel machen möchte, dann sind kostspielige Workarounds unumgänglich.
"Stick to SMPTE", sowas ist Fehlanzeige.
Nimmt man Taktwechsel vor, so wandern die Marker herum.
Möchte ich in Tkt. 678 an einer bestimmten Stelle sein, so muß ich den betreffenden Timecodewert aufschreiben, insofern ich vorne was ändere.
Puffertakte, die das ganze auffangen, gehen so nicht.
Gleicht man danach die Zeitdifferenz aus, bleibt aber nicht im vorherigen metrischen Korsett, so werden die Automationsdaten, auch wenn man die Regions gelockt hat, eine Wanderung antreten.
Etc, etc,
der Rechner ist wieder hochgefahren, ich versuche erneut, weiterzuarbeiten.
Mit Profiprogramm hat das ganze in dieser Hinsicht nichts zu tun.
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Re: Filmvertonung mit Logic: eine triste Geschichte

Beitrag von aural »

SFriedrich hat geschrieben: Mit Profiprogramm hat das ganze in dieser Hinsicht nichts zu tun.

naja... logic kostet mittlerweile auch nicht mehr soviel wie ein profiprogramm :lol:
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SFriedrich
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Re: Filmvertonung mit Logic: eine triste Geschichte

Beitrag von SFriedrich »

So, jetzt hab ich 3 Edits gemacht, gecrossfadet u. schon ist der nächste Absturz da.
Die Songgröße wird jetzt mit 6.7MB angegeben.
Zum Glück habe ich gesichert, bevor ich auf Play bin.
Da besteht Hoffnung, daß die Edits noch daseinwerden, in 3 Minuten, wenn ich weitertun darf.
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Re: Filmvertonung mit Logic: eine triste Geschichte

Beitrag von aural »

ja, zu zeiten von logic 5 hab ich irgendwann so ne paranoia gekriegt, dass ich nach JEDEM arbeitsschritt gesichert hab... zum glück hab ich das bei logic 8 noch nicht erlebt... aber ich wills nicht verschreien...
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putte
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Re: Filmvertonung mit Logic: eine triste Geschichte

Beitrag von putte »

aural hat geschrieben:ja, zu zeiten von logic 5 hab ich irgendwann so ne paranoia gekriegt, dass ich nach JEDEM arbeitsschritt gesichert hab.
.. seltsam, war Logic doch zu jener zeit noch ein profiprogramm! Bild ..
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Re: Filmvertonung mit Logic: eine triste Geschichte

Beitrag von aural »

ja, extrem seltsam... höhö... da scheint was faul zu sein... :mrgreen:
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Re: Filmvertonung mit Logic: eine triste Geschichte

Beitrag von access violation »

Das Profi-Programm heißt vielleicht "Soundtrack Pro". Ich würde in Logic nicht alle Music-Cues in einer einzigen Song-Datei speichern sondern für jeden Cue eine eigene Song-Datei verwenden, dann bouncen und die exportierten Audio-Dateien in Soundtrack Pro an den Film anlegen. Wenn sich dann an einem Cue aufgrund einer neuen Schnitt-Version etwas ändert, reicht es mitunter schon aus, diesen einen Cue in Soundtrack Pro mit Timestretching zu bearbeiten. Nur bei größeren Änderungen muss man das Original in Logic anpassen, bouncen und den entsprechenden Cue in Soundtrack austauschen.
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SFriedrich
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Re: Filmvertonung mit Logic: eine triste Geschichte

Beitrag von SFriedrich »

Mir geht es nicht ums Anlegen, sondern darum, daß ich es bevorzuge, nichtlinear zu arbeiten, sprich: oft auch an verschiedenen Stellen gleichzeitig. Etc.
Grundsätzlich habe ich in Zeiten von Hardwaresamplern eher mal die Songs gewechselt,
aber mit der VSL dauert das Laden eines Songs ca. 3-5 Minuten.
Und das ist nicht wirklich schnell, vor allem nicht, wenn man dan zb. 10 mal von einem Song zu einem andern switcht.

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Re: Filmvertonung mit Logic: eine triste Geschichte

Beitrag von kleeworld »

Hast Du dasselbe mal ohne VSL probiert, etwa mit EXS-Sample-Instrumenten? Wäre interessant, ob Logic sich dann genauso anstellt. Zumindest würde das die Diagnose etwas vereinfachen.

Gruß,
Ralf
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SFriedrich
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Re: Filmvertonung mit Logic: eine triste Geschichte

Beitrag von SFriedrich »

kleeworld hat geschrieben:Hast Du dasselbe mal ohne VSL probiert, etwa mit EXS-Sample-Instrumenten? Wäre interessant, ob Logic sich dann genauso anstellt. Zumindest würde das die Diagnose etwas vereinfachen.
Hallo Ralf,
es geht ja nicht um eine "Diagnose", die VSL-Ladezeiten dauern halt, EXS wäre etwas
schneller, aber ich möchte nicht aufgrund von "Ladezeiten" auf die Vienna Instruments verzichten.
Nein, mir geht es darum, daß Logic im Bezug auf Tempo-Management einfach einmal dahin kommen sollte, wo Cubase vor ca. 15 Jahren war.


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Re: Filmvertonung mit Logic: eine triste Geschichte

Beitrag von access violation »

Hmm... vor 15 Jahren... also so etwa 1992? Da gab es noch Cubase 2.0 auf dem Atari ST... ein reines MIDI-Sequencer-Programm ohne die Möglickeit Samples oder andere Audio-Daten direkt in der Software bearbeiten zu können. An PCs gab es gerade mal 486er mit Windows 3.x bzw. auf der Mac-Seite die PowerPCs und MacOS 8(?). Gängige Rechner hatten vielleicht 64 MB RAM, die Festplatten vielleicht 512 MB! Ich denke, das kann man mit heutigen Systemen nicht mehr vergleichen. Regelmäßige Abstürze gab es (zumindest bei Windows) damals auch zur Genüge...

Deine Arbeitsweise kann ich jetzt schon nachvollziehen. Allerdings wundert es mich auch nicht, dass Logic dabei gelegentlich abschmiert. Das könnte vielleicht auch an einem nicht so ganz sauber programmierten Plug-In liegen. Hast Du mal probiert alle nicht benötigten Plug-Ins im AU-Manager zu deaktivieren? Bei mir hat sich da mittlerweile so einiges angesammelt was zwar "ganz nett" ist, ich aber trotzdem so gut wie nie benutze. Oder möglicherweise ist es auch ein anderes Programm, das im Hintergrund läuft (ein Treiber...) und für Speicher-Konflikte sorgt, die den Absturz verursachen. Was sagt denn der Bericht des Crash-Reporters? Oder wird sogar der dabei nicht mehr gestartet?

Olaf.
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Re: Filmvertonung mit Logic: eine triste Geschichte

Beitrag von access violation »

ach, da fällt mir noch was ein...

"Stick to SMPTE"... meinst Du vielleicht die Funktion "SMPTE-Position verriegeln"? Die gibt es in Logic. Such mal bei den Tastaturkommandos danach. Ich habe mir diese Funktion auf die F-Taste ("fix") und alt-F zum entriegeln gelegt.

Olaf.
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Re: Filmvertonung mit Logic: eine triste Geschichte

Beitrag von SFriedrich »

access violation hat geschrieben:ach, da fällt mir noch was ein...

"Stick to SMPTE"... meinst Du vielleicht die Funktion "SMPTE-Position verriegeln"?
Hi Olaf,
ich bezog mich auf Mastertrack, das hat wenig mit Computermodellen, etc zu tun, sondern bietet einfach fürs Filmvertonen Möglichkeiten, die Logic nicht bietet.
Ob's 10 oder 15 Jahre alt ist, weiß ich nicht genau, interessiert auch nicht - 10 Jahre wären lange genug.
Die Kindergartenmöglichkeiten Logics, SMPTE-verriegeln, Tempo Ops etc.sind mir auch nicht entgangen, aber sie sind einfach halbherzig u. nicht zuende gedacht.
Ich habe aber keine Lust, zum x-ten Mal zu erörtern, weshalb die unzureichend sind.
Ich möchte in Logic die Möglichkeit, zu sagen, Tkt. 500 entspricht smpte xxx, und das dann locken können, mit bestimmbaren Buffertakten, die das ganze automatisch auffangen, also das, was mit Mastertrack seit Urzeiten geht.

Grüße:
Sigi
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Re: Filmvertonung mit Logic: eine triste Geschichte

Beitrag von access violation »

Ok, einen Mastertrack unter diesem Namen gibt es bei Logic nicht. Aber was ist mit der Beat-Zuweisungsspur? Damit lassen sich z.B. automatisch aus einem Video erkannte Schnittposition oder auch selbst gesetzte Markerpositionen auf ganz bestimmte Takt-Positionen fixieren. Den Markern lassen sich ja feste SMPTE-Positionen zuordnen. Das müsste doch das sein, was Du suchst, oder nicht? Beim Zuweisen wird dabei allerdings in der Tempo-Spur das Tempo entsprechend angepasst, sodass es da durchaus auch zu unerwünschten Änderungen kommen kann. Vielleicht muss man dann etwas mit zusätzlichen oder weniger Takten rumprobieren. So exzessiv habe ich das allerdings noch nicht ausprobiert. Und wie sich das bei längeren Projekten verhält kann ich auch nicht sagen. Käme auf einen Versuch an.

Olaf.
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Re: Filmvertonung mit Logic: eine triste Geschichte

Beitrag von SFriedrich »

Hi Olaf,
erst einmal herzlichen Dank Dir (u. den andern!) für die Hilfsbereitschaft!
Mit den globalen Tracks müßte ich mich vermutlich noch einmal gründlicher beschäftigen,
ich habe da gewisse Berührungsängste, weil ich sie nicht als sehr geglückt umgesetzt empfinde.
Aber vielleicht kann man sich da wirklich was erleichtern, auch wenn's nicht den
Benutzungskomfort des Mastertracks bietet...
Wichtig wäre es halt, Tempo u. Taktposition (sowie Automationsdaten) fixieren zu können,
um zu einem späteren Zeitpunkt weiter vorn im Song Tempo- u. Taktänderungen vornehmen zu können....

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