Also hab ich mir jetzt einfach selbst einen Mac Studio gekauft und es ausprobiert.
Mein System ist ein Mac Studio 10-Core mit 32GB RAM und 1TB Festplatte, Ventura und Cubase 12. Mein Audiointerface ist ein MOTU M64 USB Interface. Samplerate 48KHz.
Das MOTU hat zwar einen latenzfreien Monitormischer, aber als erstes wollte ich wissen, wie die Performance so wäre, wenn man direkt mit Softwaremonitoring aufnehmen würde. Deshalb erstmal Buffer auf 32 Samples. Input/Output Latenz beträgt hier 1,5ms.
Unter dieser Konfiguration konnte ich ohne Probleme 64 Stereotracks mit einem PA SSL4000E Channel laufen lassen.
Als nächstes habe ich dann mal einen Ressourcenfresser genommen, eine IK Multimedia Bandmaschine. Die lief bei 32 Samples nicht. Kurzes Entsetzen! OK, bei 128 Samples laufen 32 Stereoinstanzen, ohne ASIO Guard wohlgemerkt.
Bei einem Buffer von 512 Samples konnte ich 154 Stereokanäle mit Seventh Heaven Reverb laden. Vom Relab 480L waren es 422! Instanzen.
Acustica Audio Plugins gelten als sehr leistungshungrig. Der Hersteller empfiehlt auch generell sie mit 1024 Samples Buffer zu nutzen. Vom Channelstrip Cerise schafft der Mac Studio 64 Sereoinstanzen.
Schaltet man den Asio Guard ein, sind es 72 und bei 2048 Samples dann 80.
Interessant, dass der höhere Buffer, anders als beim alten Mac Pro gar nicht mehr so Kriegsentscheidend zu sein scheint. Die Verteilung der Leistung auf alle Kerne scheint auch viel besser zu funktionieren, als früher. Die Aktivitätsanzeige zeigte 980% CPU Auslastung an.
Zum guten Schluss habe ich dann mal noch den AA Celestial ausgepackt. Es handelt sich dabei um einen Clone des SSL Fusion. Mein alter Mac Pro 5.1 3,33GHz schaffte davon 1! Instanz. Mein Mac Studio kann 40 Stereokanäle mit jeweils einem belegten Pluginslot abspielen.
Alles in Allem, ich bin schwer begeistert, die Aussage, dass man den Computer unter normalen Bedingungen nicht ausreizen wird, kann ich jetzt unterschreiben.
