Oberheim OB-X8 ...all the rumors are real

Die gute alte Hardware! Audio Interfaces, Synthesizer, usw.

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spocintosh
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Re: Oberheim OB-X8 ...all the rumors are real

Beitrag von spocintosh »

Ich erinnere mich nicht mal dran, dass der S&H hatte...so lange ist das her. :)
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Stephan S
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Re: Oberheim OB-X8 ...all the rumors are real du

Beitrag von Stephan S »

Deswegen hatte er bei uns in der Kapelle den namen "Mokassa". Aber PFs "Welcome to the Machine" kriegste damit trotzdem nich hin. Überhaupt auch ne gute Referenz für Geräte mit Druck und Spirit. "Obscured by Clouds" auch (EMS).

Behringer hat übrigens grad Fotos vom neuen Pro-16 Board veröffentlicht.
Man sieht es den Dingern bei allem Respekt für die Kopierleistung schon an dass da Spannungen und Kapazitäten anders unterwegs sind.
Wird sicherlich auch gut messbar sein.
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Stephan S
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Re: Oberheim OB-X8 ...all the rumors are real

Beitrag von Stephan S »

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reiztrigger
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Re: Oberheim OB-X8 ...all the rumors are real

Beitrag von reiztrigger »

Stephan S hat geschrieben: 09 Jun 2022 - 16:39 ...kommt nun unserer Forumskollege Pyrolator mit einem neuen Werk daher
yep. nice!
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spocintosh
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Re: Oberheim OB-X8 ...all the rumors are real

Beitrag von spocintosh »

Ok, ich hau nochmal rein, weil ich das ja eh schon lange weiß...
Ich hab mich ja schon vor ewigen Zeiten auf die Suche nach dem Sound begeben...und so irre viel rausgefunden in meinem Leben, dass es eigentlich für drei Leben reicht - naja, und im Prinzip außer mir ja auch niemanden dringend interessiert.
Eine Sache von wegen analog und digital ist nicht wirklich nur analog oder digital - und auch nicht virtuell oder nuts&bolts.
Es ist Band.
Also Magnetband.

Das letzte krasse Erlebnis hatte ich beim LU Sampler. Der eine Song, den ich dafür aufgegriffen hatte kam ja aus 1986 und dementsprechend von einem Fostex X-15 Vierspurrecorder, also aus mehreren Generationen - und die Bänder waren alle da, so dass ich nicht das Comping nehmen musste, sondern tatsächleich alle Aufnahmen der ersten Generation einspielen konnte.
Was da fehlte war die Bassspur, denn die hatte ich damals zusammen mit den Drums von der 909 per Sync dazu laufen. Die 909-Aufnahme war einzeln vorhanden, so dass ich sie im Logic hinzusynchronisieren konnte, aber der Pro-One fehlte.
Was nicht schlimm war, denn den hab ich ja noch und einen Basssound reproduzieren ist nun auch nicht die Welt und das Spielen in dem Fall erst recht nicht.

Und dann hab ich das Ganze zusammengemixt.

Und was einfach nicht zusammenkam, war das Low End. Was mir nur auffiel, weil ich dieses gewaltige Bassgrollen einfach verinnerlicht habe.
Nun gut, ich musste mich damit irgendwie arrangieren und es klang ja auch so schon ganz anständig.
Aber dann kommt mein Mixdownprozess. Und der ist bei mir immer, wenn's um Musik geht (also im Gegensatz zu den Filmen) mit einer Bandmaschine verbunden, nämlich meiner Otari MX-55, die heute so ziemlich das obere Ende der Fahnenstange markiert, auch wenn sie kaum einer kennt. Aber es ist die am längsten gebaute Halbspur überhaupt und mein Exemplar ist richtig wenig gelaufen und eines der letzten der Produktion, also für eine Bandmaschine quasi richtig neu, nämlich immer noch unter 30 Jahren alt.
Das heißt, die ist kein alter Schrott, sondern, weil ich mich mit der Technik auch noch auskenne und das Wissen sowie alle Werkzeuge und Messbänder habe, die man für sowas braucht, auch tiptop in Schuß und perfekt so eingemessen, wie ich das will.

Worum geht's nun ? Also ich bounce Musik nicht. Schon gar nicht offline - die Diskussion hatten wir ja vor 15 Jahren hier schon...RT bounce klingt (bzw. klang damals) anders, und zwar besser als offline.
Und es ist mir auch egal, ob die Dateien einen Nulltest bestehen oder nicht. Es klingt anders und ich kann das auch reproduzierbar erkennen - das ist lange geklärt.

Langer Rede kurzer Sinn - der Mix für den LU Sampler:
Plötzlich war der Bass da und alles fügte sich zusammen. Der Pro-One trug plötzlich den ganzen Song und fing an zu singen, umschloß quasi den ganzen Rest in seiner Wolke aus Schwingung - anders kann ich es nicht erklären.
Man muss das hören, sonst glaubt man's nicht. Mir war das an der Stelle wieder neu, denn Synthbässe a la 80er hatte ich ja ewig nicht mehr in irgendeiner Mischung.
Aber einmal auf Band klang es wie alle Platten, die ich habe - ohne Band war's im Vergleich schlicht komplett tot. Eckig und ungroovig.
Fazit: Auch einen RT bounce kannst du wegwerfen gegen eine Ausspielung auf Band. Wusste ich schon, aber das, was da im Bass passierte, hab ich da das erste Mal so krass erlebt.

Und heute hab ich was probiert. Mal wieder eine Tape-Emulation, weil ich wieder den Pro-One laufen habe. Ich dachte, ich probier's mal. Nicht die erste, beileibe nicht. Und die machen alle nichts, was auch nur ansatzweise mit Magnetband was zu tun hätte, abgesehen davon, dass es irgendwie dumpf und schmierig wird, so wie die meisten Leute Tape halt kennen: Schlecht gewartet und nicht eingemessen. Dann klingt's halt immer kacke. LoFi halt. Das hat natürlich mit einer Studio-Mastermaschine nichts zu tun, die kennt nur kaum jemand.
Nun also Waves Kramer Master Tape. Hab ich schon ewig - aber wie so vieles noch nie benutzt.

Und dann...mir fehlen die Worte, das muss man einfach hören, denn beschreiben kann man das nicht.
Ich hab ein kurzes Video gemacht.

https://www.youtube.com/watch?v=H42Gy7ueWcE

Nicht dass das die Mastermaschine jetzt direkt ersetzen soll (die macht mal noch ganz andere Sachen, und zwar nicht nur im Low End und ist dem Kramer Tape auch technisch ein paar Jehrzehnte voraus) - aber dass ein Plugin diese Wolke macht, die von echtem Band runterkommt und die alles plötzlich grooven lässt, den Raum ordnet und Tiefe schafft - das find ich schlicht sensationell. Merkt man auch daran, dass ich ein Video mache und hier einen Sermon ablasse.
Ich bin echt geflasht.

Wie passt das zum Thema ?
Naja, so wird's vielleicht auch mit dem Behringer UB was...und den anderen (vielleicht oder vielleicht nicht) "völlig drucklosen" Synths :mrgreen:
Es geht gar nicht um die. Es geht darum, dass wir akustisch sozialisiert sind - und zwar durch Magnetbandaufnahmen. Weit mehr als wir ahnen
Das ist nun seit vielen Jahren immer wieder das Ergebnis meiner jahrzehntelangen Wohlklangforschung: Tape rulez.
Und bei mir läuft ja nicht nur regelmäßig die Halbspur-Mastermaschine, sondern auch mein Nakamichi 680ZX Cassettendeck. Natürlich ebenfalls perfekt revidiert und eingemessen - der bestmögliche DA-Wandler für Apple Music und Spotify.

Und in der Ecke schlummert noch die Fostex 16-Spur und wartet auf Umzug und mehr Platz für die Analogecke, die ich mir dann endlich wieder gönnen werde.

Nachtrag: Das Manual des Plugins. Es beinhaltet ein ziemlich umfangreiches White Paper über den Prozess der Modellierung.
Hier mal für euch hochgeladen: https://filehorst.de/d/evrpmunt
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Stephan S
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Re: Oberheim OB-X8 ...all the rumors are real

Beitrag von Stephan S »

Hm- also ich habe keine Bandmaschine, kann es aber nachvollziehen weil wir damals unsere Electronic Sessions auch auf 1/2" Band aufgenommen haben.
Genaugenommen ist schon ein guter Kassettenrekorder besser als der reine digital Bounce. Und ja, das spielt in die Wahrnehmung der alten Scheiben auf jeden Fall mit rein- ist aber nicht mein Punkt bei der Ü-Raum Erfahrung.
Die lass' ich mir auch nicht wegreden weil es natürlich wahnsinnig geprägt hat bzgl. der Frage was setzt sich durch im Krach und was nicht? Was fliegt und inspiriert und regt damit unvergessliche Sessions an und was nicht?
Im Grunde könnte ich jetzt deine Argumentation von oben anwenden und sagen:
"Wozu Tape, mach einfach mehr Bass und Kompressor rein und gut is- merkt keiner". Und das stimmt hier genausowenig wie bei Synths. Und noch weniger bei echter Hardware.

Unterm Strich ist die Diskussion aber spätestens jetzt ermüdet, denn sie läuft auf dasselbe hinaus als würden wir über Kochtöppe, Autoreifen, Gras oder Lautsprecher reden.
Es gibt gutes und weniger gutes, es gibt Billigware aus China, es gibt überteuertes Design geshice und es gibt solide Arbeit. Darüber hinaus gibt es Geschmack und Wahrnehmung. Und den Beigeschmack von Ressourcenvernichtung vs Nachhaltigkeit.
Und ja, ich kann auch mit Billigware arbeiten- hab' dann aber mehr zu tun- darin besteht ja scheinbar Übereinstimmung.

Was hier über gute und schlechte Bandmaschinen steht, lässt sich auch über gute und schlechte Schaltkreise (sowohl Qualität als auch Einmessung und Headroom) sagen, oder nicht?

Mal ganz abgesehen von digitaler Summierung, das Fass will ich nun wirklich nicht wieder aufmachen- habe ja auch mit Mio und Mixbus funktionierende Kompromisse gefunden.
Kramer Tape hängt hier übrigens meistens mit drin seit es das gibt. In Logic sowieso. Ich finde es besser als die Mixbus Simulationen die aber zumindest was den Bass betrifft auch recht brauchbar sind.
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