Audio-Pegeländerungen im Inspector permanent machen?

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Saxer
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Audio-Pegeländerungen im Inspector permanent machen?

Beitrag von Saxer »

Kann man die Pegeländerungen von einzelnen Regionen, die man im Inspector eingestellt hat, permanent in die Audioregion einrechnen? Also alle Regionen einer Spur anwählen, und alle Schnipsel werden unter Beibehaltung des derzeitigen Pegels im Inspector auf +0,0 dB gesetzt.

Klar, man kann die Spur in place bouncen, aber dann sind die Schnitte weg und damit die Möglichkeit, nachträglich Crossfades zu editieren.
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MarkDVC
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Re: Audio-Pegeländerungen im Inspector permanent machen?

Beitrag von MarkDVC »

Spontan fehlt mir dazu nur ein: Spur auf Solo, ein Region wählen, Comm+u um Locator Punkte und Cycle zu setzen, dann Bounce in Place. Das muesste dann für allle Regionen gemacht werden. Mir ist kein "Batch" Verfahren um sowas für mehrere Regionen in Logic zu machen bekannt. Wer mit irgendwelche Scripting Anwendungen FIt ist könnte vielleicht so ein automatisches Verfahren machen, ich kenne mich damit nicht aus.

Was möchtest Du damit erreichen - die so bearbeitete Audio Regionen in ein anderes Programm verwenden?

Gruß

Mark
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Saxer
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Re: Audio-Pegeländerungen im Inspector permanent machen?

Beitrag von Saxer »

MarkDVC hat geschrieben: 07 Apr 2022 - 8:13 Was möchtest Du damit erreichen - die so bearbeitete Audio Regionen in ein anderes Programm verwenden?
Es geht eigentlich darum, den "work in progress"-Status zu behalten. zB:

- In einer Vocal-Spur alle Zischlaute rausgeschnitten und leiser gemacht. Jetzt in der selben Spur testweise einzelne Phrasen lauter machen um zu sehen, ob an den Zischlauten noch nacheditiert werden muss.

- Sampels geschnitten und per Inspector den Pegel angepasst. Pegel soll erhalten bleiben, aber eventuell werden vor dem Export noch die Preroll-Zeiten angepasst.

- Ein Logic-Song mit Audiospuren wird zum Mixen weiter geschickt. Einige Audiofiles sind untereinander per Inspector im Pegel angepasst (Tracks von Brass Sections, Backing-Chören), der Empfänger weiß das aber nicht (kann bei weiteren Pegel-Bearbeitungen eventuell problematisch werden).

Für alles gibt es Workarounds, aber es wäre schon praktisch, wenn man den Pegel auf den eingestellten Wert normalisieren könnte. So wie beim Midi-Inspector.
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spocintosh
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Re: Audio-Pegeländerungen im Inspector permanent machen?

Beitrag von spocintosh »

Einer meiner meistgenutzen Arbeitsschritte. Aber ich mach es anders, eben weil es in Logic sinnvoll so nicht geht, wie du es möchtest.
Also muss man die Werkzeuge nutzen, die man zur Verfügung hat, egal wie blöd man das findet, dass einem eins fehlt, welches man sich vorstellt.

1. Ich lege pro Arrangement fünf weitere Spuren an, da kommen die Regions drauf, die komplett im Pegel verändert werden müssen:
2x -3dB, 2x +3dB und 1x -10dB (für Atmer)

Damit habe ich bereits ca 60% erschlagen.

2. Für den Rest habe ich natürlich Shortcuts, also dann wenn man in der Region noch was machen muss.
- "Show/Hide Audio File Editor", entweder per Alt-Doppelklick (bei mir rechte Maustaste), damit das große, separate Fenster aufgeht anstelle des bescheuerten Schlüssellochs am unteren Bildschirmrand oder per KC (bei mir F1)
- "Change Gain" (bei mir +), ggf. zu bearbeitenden Bereich markieren, dB-Wert einstellen, Enter

Geht garantiert genauso schnell wie die von dir beschriebene Methode mit tausend Schnitten und dann Gain-Wert im Inspector hinschrauben.
Vor allem, weil man sich da den Schritt des Gain-Wert-Einstellens noch sparen kann, wenn man zum Beispiel gleichartige Edits hintereinander macht.
Also: Erst alle Atmer leiser, die sind z.b. immer -10dB. Das stellt man einmal ein und für die nächste Region brauchts dann nur Doppelklick, +, Enter.
Dauert unter einer Sekunde.
Nächster Schritt: Verschluckte Anfänge und Endungen anheben, dafür einmal +3dB einstellen. Doppelklick, Region mit der Maus überfahren, +, Enter = 2 Sekunden
Das Gute: Kann man auch mehrmals hintereinander machen, solange das fenster offen ist, weil der markierte Bereich auch nach dem Prozess erhalten bleibt.
Wenn also die +3 nicht reichen, muss man einfach nur nochmal +, Enter drücken und hat weitere 3dB aufgeschlagen.
Das ist der Grund, wieso ich immer nur ±2 oder 3 einstelle und dann in zwei, drei Sekunden einfach mehrmals drücke, so lange, bis die verschluckten Teile nach Sicht auf dem gewünschten Pegel landen.

3. Und dann gibt's ja auch noch die Automation. Die bemühe ich, wenn Pegeländerungen über mehrere Regions hinweg nötig werden.
Entweder auf den einzelnen Audiospuren oder auch auf der entsprechenden Subgruppe.
Da würde ich mir sehr wünschen, dass Logic endlich die Waveform relativ zur applizierten Automation mitverändert (optional natürlich, am besten per Spur schaltbar). Wenn man so lange Erfahrung mit Audiodateien hat, kann man nämlich irgendwann einen erheblichen Teil der Arbeit nach Sicht erledigen.
Zuletzt geändert von spocintosh am 07 Apr 2022 - 11:31, insgesamt 3-mal geändert.
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Clemens Erwe
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Re: Audio-Pegeländerungen im Inspector permanent machen?

Beitrag von Clemens Erwe »

Anstelle von Bounce in Place könnte man auch die auswahlbasierte Bearbeitung verwenden.
Allerdings rechnet die nicht nur Gain sondern auch Fades mit ein.
Stolperfalle:
Auswahlbasierte Bearbeitung ohne Plugin erzeugt eine Stereo-Datei.
Insertiert man ein Dummy-Plugin (mono), kommt eine Mono-Datei raus. Das Plugin kann auch auf Bypass sein.

Mit dem Tastenkürzel ctrl-alt-P (auswahlbasierte Bearbeitung erneut anwenden) geht das dann recht flott, man kann auch mehrere Regionen gleichzeitig auswählen, die dann individuell bearbeitet werden.
Gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: Audio-Pegeländerungen im Inspector permanent machen?

Beitrag von Saxer »

Danke, mal wieder was zum Workflow überdenken! (clap)
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spocintosh
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Re: Audio-Pegeländerungen im Inspector permanent machen?

Beitrag von spocintosh »

Clemens Erwe hat geschrieben: 07 Apr 2022 - 11:23 Stolperfalle:
Auswahlbasierte Bearbeitung ohne Plugin erzeugt eine Stereo-Datei.
Insertiert man ein Dummy-Plugin (mono), kommt eine Mono-Datei raus. Das Plugin kann auch auf Bypass sein.
Ah, das wusste ich auch nicht, merci !
Hab ich aber bestimmt wieder vergessen, wenn ich's mal brauche.
:mrgreen:
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