In diesem Fall ist es für Apple schlicht nicht möglich. Ich versuche es mal möglich wenig technisch zu erklären.Häschen hat geschrieben: ↑13 Mai 2020 - 23:47 Ich kann dir versichern, dass Apple ganz bestimmt NICHT die Probleme von Spectrasonics lösen wird.
Apple erwartet grundsätzlich, dass sich Entwickler an ihre Software anpassen: "Du bist Entwickler, du willst auf der OS X Plattform verkaufen? Hier sind die Rahmenbedingungen!"
Jeder Entwickler für macOS kennt das: Apple veröffentlicht eine neue Version von macOS und sobald man Features vom neuen OS benutzt, erwartet Apple im Gegenzug, daß das gesamte Programm kompatibel mit der Version von macOS ist. Eine durchaus vernünftige Annahme, auch wenn es bedeutet, daß man als Entwickler sein Programm ausführlich gegen neue macOS Versionen testen muß. Für die Benutzer ist das natürlich eine prima Sache.
Nun sind Audio Units (gleiches gilt übrigens auch für VSTs) aber etwas besonderes, denn sie werden ja von einem Host direkt in das Programm des Hosts geladen und bekommen die Kompatibitätsanforderungen vom Host somit indirekt 'vererbt'. Logic Pro 10.4 war gegen macOS 10.13 gebaut und somit mußten auch alle Audio Units nur gegen 10.13 kompatibel sein. Probleme mit 10.14 oder 10.15 fielen häufig also gar nicht auf. Apple hat deswegen letztes Jahr angefangen Testversionen von Logic, welche gegen 10.14 gebaut wurden, an Audio Unit Entwickler zu schicken, damit sie Ihre Kompatibilität testen können.
Das Apple selbst alle Audio Units testet ist natürlich völlig ausgeschlossen. Es gibt viele tausende und einige haben einen derart komplexen Featureumfang, daß die Firmen wahrscheinlich mehr Entwickler haben als das gesamte alte Emagic Team, welches für Logic Pro/GarageBand/MainStage und diverse iOS Apps verantwortlich ist.
Hier ein Problem, welches ich selbst gesehen habe: seit 10.15 erkennt macOS wenn Programme aus Versehen wichtige Datenstrukturen überschreiben und läßt sie sofort abstürzen. In der Vergangenheit ist der Absturz zwar auch unvermeidbar gewesen, aber erst einige Millisekunden oder gar Sekunden später passiert. Dies äußerte sich in: "Logic stützt plötzlich ab und ich weiß nicht warum". Diese Änderung in macOS sorgt dafür, daß die Entwickler diese Fehler deutlich einfacher finden und beheben können und wird die Stabilität deutlich verbessern. Es scheint einige Audio Units zu geben, die davon betroffen sind und erklärt diverse unerklärliche Abstürze von Logic (umreproduzierbare Crashes, die aber alles eins gemeinsam haben: eine bestimmte Audio Unit ist geladen)
Gleiches gilt für bestimmte Redraw Probleme in Audio Units. Dies ist – soweit ich es sehe – bedingt durch Änderungen, welche in 10.14 gemacht wurden und teilweise jetzt erst auffallen. Dies ist kein wirklicher Bug in der Audio Unit, sondern angestoßen durch eine Verbesserung in macOS, welche jedoch eine kleine Code-Änderung erfordert um kompatibel zu sein. Diese Verbesserung ist aktiv, sobald ein Programm gegen 10.14 oder später gebaut wird, was mit Logic Pro 10.5 nun zum ersten mal passiert ist.
Die Lösung für einen Benutzer ist es also bei Audio Units zuerst nach einem Update für die Audio Unit zu suchen und gegebenenfalls den Hersteller zu kontaktieren.