Jein. Der Kompressor hat Attack-, Release- und Ratio-Einstellungen, die es so bei einem dynamischen EQ nicht gibt, außerdem macht er keine kontinuierliche Phasenverschiebung. Ein Multibandkompressor wiederum muss die Frequenzen in Bänder aufteilen und danach wieder zusammenfügen, was bei mehreren Bändern nicht trivial ist.Geheimagent hat geschrieben: ↑11 Nov 2019 - 5:30 Ich würde bei Auftreten von bestimmten störenden Frequenzen, einen Dynamik EQ einsetzen, um eben nur diese Frequenz und nicht das ganze Frequenzspektrum runterzudrücken. Der Klang bleibt ansonsten nämlich der Gleiche, halt nur leiser.
Ich habe Höhenkompression mit dem BSS bereits verwendet. Das Problem war ein unschön klingender Anschlag bei Guzheng-Saiten. Mit extrem kurzem Attack und sehr kurzem Release konnte ich die Aufnahme verbessern, aber dazu müssen die Tiefen für den Kompressor irgendwie unsichtbar gemacht werden. Dass er zusammen mit den Höhen auch alles andere komprimiert hat spielte keine Rolle, weil die Kompression gering und immer nur sehr kurz war, was die Tiefen nicht interessiert hat. Würde ich das im Normalbetrieb machen, würde der Kompressor durchgehend auf die pegelstärkeren Tiefen reagieren und solche vertragen nun mal keine kurzen Releasezeiten. Der Ton wäre schon kaputt, bevor die ersten Höhen daherkommen.
Mit dynamische EQs und Multibandkompressororen kann man zwar gezielt eingreifen, aber sie haben ihre Befindlichkeiten. Bei geeignetem Gerät ist die traditionelle Kompressor-Sidechain manchmal die bessere Lösung.