Preamp für Gesang

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josipdesire
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Preamp für Gesang

Beitrag von josipdesire »

Hallo zusammen ,
könnte mir bitte jemand weiterhelfen , es geht um folgendes .
Ich habe bei einem Studiomusiker zuhause was aufgenommen und bin vom Gesangsergebniss sehr zufrieden .
Ich habe diesen Mann gefragt welche Hardeware er benutzt hatte und als Preamp benutze er einen Focusrite Platinum Voicemaster :
http://www.ebay.com/itm/FOCUSRITE-PLATI ... 461a871cfe
Leider und ich weiss nicht wieso , gibts es diesen Preamp nur in der USA .
Was von euch jemand , wieso das so ist und da ich noch nie was aus der USA bestellt habe und meine zweifel habe wegen demZoll und Garantie gibt es eine alternative hier in Deutschland so ein Preamp in der gleichen Preissklasse und Qualität zu bestellen .
Der Studiomusiker lebt jetzt auch in den USA und somit erübrigt sich die Frage wie er es bestellt hat .
Ich danke euch im voraus und über eure Erfahrung und Tipps würde ich mich freuen .
Gruss Jole
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Lolo
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Re: Preamp für Gesang

Beitrag von Lolo »

das ding ist schon etwas älter... ich nehme an es wird einfach nicht mehr gebaut. sonst wäre es auf der focusrite seite unter "produkte" zu finden. es gibt aber nur noch das manual als PDF...
Mac Mini M1 16GB RAM, OS12.5.1, LP 10.7.7, zuhause: MacBook Pro 13" 2016, 2,9GHz Core i5, 8 GB RAM, http://www.facebook.com/IronBarStudios
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Stephan S
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Re: Preamp für Gesang

Beitrag von Stephan S »

Die Platin Serie war nicht wirklich gut und in Deutschland auch nicht erfolgreich.
Es gab eine klare Qualitätshierarchie bei Focusrite, die sich natürlich auch im Preis niederschlug: Blue, Red, Green, Platin.
(Wobei ich nur den Voicemaster mit einer HE kenne, den ich richtig furchtbar fand)
Spar' auf den ISA one, damit bist du um Welten besser bedient, denn da ist Blue drin.
josipdesire
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Re: Preamp für Gesang

Beitrag von josipdesire »

Danke für die Ratschläge .
Kann mir jemand was zu diesem Preamp sagen :
http://www.thomann.de/de/golden_age_project_pre73.htm
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Peter Ostry
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Re: Preamp für Gesang

Beitrag von Peter Ostry »

josipdesire hat geschrieben:Kann mir jemand was zu diesem Preamp sagen :
http://www.thomann.de/de/golden_age_project_pre73.htm
Kräftig und warm, nicht neutral.
Sehr guter Preamp für alles was nicht selbst tief und weich ist.

Daher solltest du aufpassen. Da dir der Focusrite Voicedingsda Platinum gefällt (den es übrigens auf Ebay gebraucht gibt), könntest du eine weiche Stimme haben. Wenn das der Fall und das Mikro nicht hart genug ist, könnte dich der PRE-73 mühelos im Schlamm versenken.

Wenn dir sowas zu heikel ist, bist du mit dem Isa One auf der sicheren Seite. Oder für denselben Preis aber zwei Kanäle ein FMR Really Nice Preamp, der auch sehr gut und praktisch neutral ist.
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Re: Preamp für Gesang

Beitrag von josipdesire »

So wie ich es verstehe , klingt der Focusrite weich und der Golden Age ist eher hart .
Wie ist es mit der kombination gemeint ein hartes Micro und weicher preamp passen zusammen jedoch nicht ein weiches Micro mit einem weichem Preamp ..
Oder habe ich da was komplett falsch verstanden .
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Stephan S
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Re: Preamp für Gesang

Beitrag von Stephan S »

Gemeint war es anders herum- aber:

Ich würde nicht zuviel auf die Textur eines Preamps geben. Der verstärkt zunächst mal das, was er hereinbekommt.
Und darauf kommt es erstmal an. Wenn die Stimme eher hart klingt, sollte das Mic eher weich klingen und anders herum.
So steht's im Buch "Mixing with your Mind" und das ist, sofern man eine Idee hat, was das bedeutet, eine sehr gute Orientierung.
Wenn du dort vermachst, hilft auch der Preamp nicht mehr. Aber du hattest ja scheinbar eine gute Kombi, die kann nur besser werden, wenn du den Platin mit dem ISA one ersetzt. Der Pre 73 versucht den Sound eines großen Preamps mit relativ bescheidenen Mitteln zu erreichen- das geht meistens nach hinten los, da dir Transparenz und Druck flöten gehen für einen Eindruck von Wärme, den du auch mit einem EQ hinbekommst. Bei einem Budged unter 1000€ ist es immer ratsam, soviel Signal wie möglich zu bekommen "Farbe" ist in dem Preisbereich immer eine Ausrede. Und ein Channelstrip (also zusätzlicher EQ und Kompressor), bei dem hinten mehr rauskommt, als vorne reinging, liegt noch weit drüber.

Lass uns andere Prädikate für Preamps verwenden. Der ISA ist transparent und kräftig, der Golden Age ist dick und etwas plump (was allemal besser ist, als das Gekratze typischer Billig Preamps). Der FMR liegt dazwischen, hat ein sympathisches Bäuchlein, aber das Haar weht ihm nicht so richtig im Wind…
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Peter Ostry
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Re: Preamp für Gesang

Beitrag von Peter Ostry »

Stephan S hat geschrieben:Ich würde nicht zuviel auf die Textur eines Preamps geben.
Beim Pre-73 schon, weil der so weich ist, dass man ihn wie ein Mikro einkalkulieren muss, kann, sollte.

---

Wenns ein Channelstrip sein soll – ein guter alter Mindprint Envoice MkII ?
Bei Ebay ist die Mindprint Verkaufswut ausgebrochen. Zum Beispiel ein Envoice für 300 Euro Sofortkauf, garagengepflegt, samt der Digitalerweiterung, da gibts doch gar nichts zu fragen, oder? Und der hat noch nicht mal Kratzer an den Löchern ...
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Re: Preamp für Gesang

Beitrag von josipdesire »

Ein Channelstrip muss es nicht sein , ein Preamp reicht aus .
Da ihr euch mit Preamps und Allgemein sehr gut auskennt , villeicht könnten ihr mir weiterhelfen .
Ich nutze als Audiointerface ein Steinberg UR22 :
http://www.thomann.de/de/steinberg_ur22.htm
Wenn ich ein Grossmembranmikrofon anschliesse und anschliessend einpegeln will , dann merke ich das der Gainregler beim Audiointerface sehr empfindlich ist und schnell das Signal übersteuert .
Wenn der Gainregler auf 0 steht und ich reinsinge , bekomme ich im Logic ein Signal bis -8 db .
D.h. viel ist da nicht drin , ich nutze anschliessend den Padschalter mit -10db Absenkung aber wenn der Gainregler nur wenig aufgedreht wird dann wirk die Stimme zu dünn und kalt , man merkt das die Power fehlt .Dann versuchte ich den Gainregler mehr reinzudrehen und habe mich vom Micro 30 cm entfernt , es hört sich an als ob jemand weit entfernt ist , beim singen. Ich habe mal ein Test probiert und habe den Gainregler 50 % aufgedreht , anschliessend habe ich ein Lied gesungen das sehr tief ist und das Resultat war sehr gut . Die Stimme war warm und voluminös .Ist das normal das diese Audiointerface so schnell übersteuern und wie sieht es eigentlich aus , wenn ich mir den Focusrite Isaone kaufen würde . Das Micro wird am Isaone angeschlossen und anschliessend wird das Isaone am Audiointerface angeschlossen .
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Stephan S
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Re: Preamp für Gesang

Beitrag von Stephan S »

Deine Fragen bezüglich des Pegels sind nicht ganz einfach zu beantworten, da das Thema recht komplex ist.
Probier mal folgendes:
Vergleiche bei gleichem Mikrofonabstand die Signale, wenn du bei 0 und ohne Pad aufnimmst, mit denen bei ungefähr +10 und Pad.
Das sollte eigentlich gleich klingen, denn so ein Widerstand, wie er in Pads eingesetzt wird, sollte keine wahrnehmbaren klanglichen Unterschiede machen.

Die interessanteste Frage bleibt, was nutzt du für ein Mikrofon?

Generell sind die Preamps in preisgünstigen Interfaces natürlich nicht die besten und Probleme beim Pegeln gibt es da oft.

Ja, der ISA one wird als Line Input an das Interface angeschlossen und sollte zu deutlich besseren Ergebnissen führen.
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Re: Preamp für Gesang

Beitrag von josipdesire »

Ok , das werde ich ausprobieren . Ich verwende ein SE Electronics 2200 II C Mikrofon ,die Empfindlichkeit war bei einem tBone sc450 GM die gleiche .
Wenn das Micro am ISAone angeschlossen wird und anschliessend geht zum Interface , dann steuere ich das Signal oder das Volumen aus ISAone und nicht mit dem Audiointerface ?
Wird das Signal anschliessend auch so empfindlich oder kann man da mehr Pegel dazugeben ?
Zu deinem Beispiel , wenn die Stimme zu hart kling sollte man ein weicheres Mikrco nehmen , bzw. Umgekehrt ...ich habe eine harte Stimme , wünsche mir aber das die Stimme weicher klingt , wie kann ich beurteilen welches Mikrco hart ist .
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Stephan S
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Re: Preamp für Gesang

Beitrag von Stephan S »

Weiche Mics sind oftmals teurer als harte. Die meisten billigen Großmembran-Kondenser sind eher hart, das SE kenne ich aber nicht.
Vielleicht solltest du per Testkauf mal den Golden Age Pre probieren- letztlich kommst du um eigene Vergleiche eh nicht herum. Es ist auch eine Geldfrage, wenn du für den ISA one sparst um dann festzustellen, dass du ein neues Mikrofon brauchst, das du dir vorerst nicht leisten kannst, ist dir ja auch nicht geholfen.

Also: Entweder Golden Age mit vorhandenem Mic probieren
oder zunächst auf Preamp verzichten und erst mal ein geeigneteres Mic suchen.
Bei Audio Technica gibt es ein paar recht weiche Exemplare- aber ist auch schon ne andere Preisklasse. Auch gerne genommen werden RE 20 und Shure SM7.
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Re: Preamp für Gesang

Beitrag von josipdesire »

Ich habe vor 2 Wochen Grossmembranmikrofone bei Thomann getestet und mehr oder weniger alles ausprobiert . Meine Schmerzgrenze für ein Micro war 400€ . Die Rode Mikrofone klangen mir alle zu hart und zu dünn .Das SE Electronics 2200 II C gefiel mir recht gut denn es fühlte sich weich und tiefer ,das Audiotechnika 4040 gefiel mir auch sehr gut aber ich entschied mich für das SE Electronics da es nur 230€ kostete . Habe anschliessend im Schlafzimmer aufnahmen damit gemacht und hinter mir stellte ich 2 Bettmatratzen auf . Als Ergebniss bekam ich die Info von meinen Bandkollegen , die Stimme hört sich zu dumpf an und ich bin langsam am verzweifeln . Jetzt ist die Frage , habe ich bei den Aufnahmen was falsch gemacht bzw. mit den Bettmatratzen . Soll ich das SE Electronics zurückgeben und doch das AT 4040 für 380 € nehmen oder das Focusrite ISAone kaufen .
Ich bin langsam am verzweifeln .
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Re: Preamp für Gesang

Beitrag von Axel »

Lad doch mal ein Beispiel von den Vocal Aufnahmen hoch.
Producer | Writer | war nicht bei 3 aufm Baum
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Stephan S
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Re: Preamp für Gesang

Beitrag von Stephan S »

Leih dir Geld für zwei Wochen und teste alles (also vor allem ISA mit SE vs AT Mic mit Interface). Oder fahre mit Begleitung zu einem Händler.
Aus der Ferne ist das nicht zu beurteilen- so, wie sich das jetzt liest, tippe ich auf SE mit ISA one- aber es kann wirklich keiner wissen.
Wichtig ist beim Test, dass es jemand beurteilt, der deine Stimme von außen gehört hat, denn das ist immer die Referenz. Zu denen gehörst du selber nicht.
Natürlich ist es auch wichtig, wie es sich für dich unter dem Kopfhörer anfühlt- aber eine Entscheidung sollte nicht alleine darauf beruhen.
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