Alcatech - DigiScratch 2

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Alcatech - DigiScratch 2

Beitrag von Tim »

Alcatech - DigiScratch 2

"Going Digital" oder "Die Zukunft im Club"
Digitale DJ Lösung von Alcatech

Endlich ist es soweit.
In meinen Händen halte ich das langersehnte Paket von Alcatech.
´DigiScratch 2´ heißt die Zaubersoftware die zusammen mit einer entsprechenden Hardware Soundkarte in meinen Händen schlummert. Das Zeitalter des Platten/CD schleppens ist zu Ende.
DigiScratch 2 ist die neuste Entwicklung aus dem Hause Alcatech die schon seit Jahren mit Ihrem Programm BPM Studio den Wege in eine neue Digitale Zukunft ebnen.

Bei DigiScratch 2 handelt es sich um eine Software/Hardware Lösung für DJs die auf einem Standard Windows PC oder einem entsprechend schnellen Notebook ausgeführt werden kann.

Zusammen mit einer entsprechenden Soundkarte (im Test haben wir die Original DS-ScratchBox die in Lizenz von RME gefertigt wird) kann der Moderne DJ sein komplettes Live Set vom Notebook aus abfahren, behält aber dank Anbindung seiner Plattenspieler die volle Kontrolle und das bei gewohntem Vinylfeeling.

Im Lieferumfang befindet sich die Software + Dongle, die DS ScratchBox, eine PCMCIA Controller Karte für mein Notebook sowie jeweils 3 Timecode Vinyls und 2 Timecode CDs. Außerdem liegt eine Kurzanleitung zur Installation bei.


Die Installation
Die Installation ist denkbar einfach. Nach dem aufrufen der Setup Datei vom Installationsmedium werden automatisch die Software sowie die Treiber für USB-Dongle und Soundkarte installiert.

Jetzt muß man den Rechner runterfahren und die Verkabelung durchführen.
Ein Kabel geht vom PCMCIA Anschluß des Notebook zur ScratchBox.
Jetzt muß man noch die Entsprechende Audio Verkabelung mit Handelsüblichen Chinch Kabeln vornehmen.

Jeweils ein Chinch-Kabel vom Plattenspieler zur ScratchBox und zwei weitere zwischen Mischpult und der ScratchBox.
Zu guter letzt das Dongle nicht vergessen. Dieses wird einfach in einen freien USB Port des Rechners gesteckt - fertig.

Optional ist von Alcatech auch ein Externes Bedienteil verfügbar. Dieses steuert die beiden Player dann wie Handelsübliche DJ CD-Player.


Wenn alles fertig verkabelt ist kann das Notebook wieder eingeschaltet werden. Jetzt einfach noch die Software starten die ich auch gleich mit einem Übersichtlichen Fenster zu Wort meldet. Der Bildschirm ist in verschiedene Bereiche eingeteilt.
Die beiden Virtuellen Player bilden den eigentlichen Kern der Software. Die beiden Virtuellen Laufwerke werden jetzt synchron von den beiden angeschlossenen Plattenspielern gesteuert. Dort befinden sich alle zum Mixen notwendigen Informationen:


Titel und Interpret
Spiel-/Restspielzeit
Grafische Darstellung des Tracks
Automatischer Beat Counter
verschiedene weitere Steuerelemente


Unterhalb der beiden Player finden sich die Playliste. In dieser kann man z.B. schon vor dem Auftritt eine Liste aller Titel anlegen die auf jeden Fall laufen sollen. Auch findet sich hier Platz für neue Musik und die aktuellen Charts.
Darunter befindet sich das sehr übersichtliche Musikarchiv in dem nach Herzenslust sortiert und gesucht werden kann. Auch die Darstellung des Plattencovers ist hier integriert worden was gerade für 'optisch orientierten' DJs sehr von Vorteil ist.
Hier finden sich auch Listen aller bereits an diesem Abend gespielten Tracks, sowie ein Archiv der vergangenen Wochen. Hier kann man auch ohne weiteres ein improvisiertes Set das bereits einige Wochen zurückliegt erneut aufrufen.

Ganz unten, sofern beötigt, der Virtuelle Mixer. Die Live Mitschnittfunktion und die MP3 Encoding Option werden optional zum Virtuellen Mischpult dargestellt. Durch einen einfachen Klick mit der Maus können die benötigten Module z.B. zum direkten Aufnehmen einer Platte auf den Bildschirm geholt werden.


Bevor es aber losgehen kann muß man noch ein paar Notwendige Einstellungen vornehmen. Im Einstellungsmenu unter Audio sollte man jetzt die Soundkarte und die benötigten Audio Einstellungen vornehmen. Also z.B. Aufteilung der einzelnen Audio Kanäle, Monitor Kanäle und Latenz Zeiten.
Jetzt müssen noch die beiden angeschlossenen Plattenspieler auf das System Kallibriert werden. Ein Tool zum automatischen Kallibrieren ist in der Software integriert. Man legt die beiden Timecode Vinyls auf die Laufwerke und startet diese mit der eingestellten Geschwindigkeit (33/45). Danach startet man den Kallibrierungsvorgang.

Jetzt kann es losgehen. Nur noch schnell eine Platte auflegen. Oder?
Mist, jetzt habe ich doch versehentlich eine normale Platte aufgelegt. Aber, wen wundert's, der Sound wird einwandfrei auf meinen Boxen wiedergegeben. Selbstverständlich verfügt die Software über eine automatische Erkennung des verwendeten Mediums. Wenn eine normale Vinyl auf dem Teller liegt wird diese anstandslos wiedergegeben.

OK soweit so gut, jetzt auf den 2. Plattenteller eine der neuen Timecode Vinyls rauf und ein Title von der Platte auf den Player gezogen. Die Spannung steigt. Nadel auf die Rille. ES LÄUFT. Wunder der Technik. Aus dem 2. Kanal meines Mischpults liegt jetzt der MP3-Sound vom Notebook an.

Das Vinyl Feeling ist perfekt. Backspinning, scratching oder das anhalten des Motors werden wie beim Abspielen einer normalen Platte wiedergegeben und das bei Latenzen von bis zu 1,5ms !!!


Die ScratchBox hält was Sie verspricht


High End Soundkarte basierend auf RMEs Hammerfall Technology
beste Performance / Low Latency (1,5ms) / Zero CPU durch mitgelieferte PCI (PC) oder Cardbus (Laptop) Karte
AD/DA Wandler mit 24 Bit / 32-96 kHz
regelbarer XLR/Klinke Mikrofoneingang
RIAA entzerrte Stereo-Phono Eingänge, Phono-Pre-Amp / auf Line umschaltbar
Pegelanpassung in Hardware für maximale Dynamik
regelbarer Kopfhörer Ausgang
6 physikalische Ausgänge, Multi Client fähig, 12 konfigurierbare Wiedergabekanäle
umfangreiche Routing Möglichkeiten
Midi in/out
Umfangreiches RME Digicheck Analysetool
Disconnect-Modus erlaubt Stand-Alone Betrieb
Unterstützung für ASIO 2.0, GSIF und MME (Wave)

Wer bereits ein entsprechend Leistungsfähiges Mehrkanal Audio Device (ASIO) sein eigen nennt kann dieses selbstverständlich auch an Stelle der ScatchBox verwenden und so die Kosten noch ein ganzes Stück senken.

Die Software bietet Leistung satt
Mit funktionen wie dem Timestretching (Anpassung der Tonhöhe beim Pitchen) oder den genialen Loop Funktionen wird das Mixen zu einer neuen Art der Digitalen Kunst erhoben.
Speziell mit der Loop Funktion lassen sich gerade bei House Beats wahnsinnige Effekte aus mehreren Songs schaffen.
Mithilfe des ebenfalls in der Software integrierten Sample Players lassen sich weitere Effekte beim mixen erzeugen.


Die ID3-Tags der MP3s können Problemlos verwaltet werden und auch das passende Cover läßt sich zu jeder Platte mit anzeigen.

Zusammenfassend kann man also sagen
Positiv ist im Test das schnelle Einscannen der MP3 Files aufgefallen. Dieses geht z.T. deutlich schneller als beim Mitbewerb vonstatten.

Die Scratchbox ist im stabilen Metallgehäuse und ist im Vergleich zu anderen Produkten erstaunlich kompakt.

Das Handling der Platten ist mit dem normaler Vinyls vergleichbar und läßt eigentlich keine Wünsche offen.

Sollte das Notebook einmal ausfallen kann ohne läßtiges umstecken von Kabeln direkt mit normalen Vinyls weiter gearbeitet werden. Ein ganz klares Plus für die technisch sehr gut umgesetzte Software.

Die Effektmöglichkeiten der Software bieten neue Möglichkeiten der Sound Kreationen im Club. So kann man z.B. mit der Loop Funktion ungeahnte Effekte generieren.

Schade ist eigentlich nur das die Software nur unter Windows läuft. Wer auf der Mac Platform arbeiten will muß dann wohl doch zur Konkurenz gehen.

Die Scratching Lösung von Alcatech hält was sie verspricht.
Generell sollte man jedoch bei allen auf dem Markt befindlichen DJ Lösungen über ein Gesundes PC Fachwissen verfügen und im Umgang mit der Hardware geübt sein. Dann stehen die Tore zur neuen Digitalen Zukunft für einen offen.


Die wichtigsten Eckdaten der Software

Vinyl oder CD Steuermodus
unterstützt MP3, WAV, AIFF, WMA, OGG (in Kürze verfügbar), CDA, ATX, MCA
zeitgleiche Wiedergabe von zwei Tracks einer CD
On-Board Soundkarte als zusätzlicher Kanal integrierbar (z.B. Monitor)
Track Selector auf Timecodeplatte (für Mouse freies Arbeiten)
verschiedene Scratch Modi (Absolut / Realtiv / Internal)
Analyse-Funktion
Software Phono PreAmp und Kalibriertool
Waveform, zoombar mit individueller Darstellung (verschiedene Ansichten)
zahlreiche Funktionen wie Timemarker, Cue Punkte, taktgenaue Loops u.v.m.
Sample Player mit File Editor
Direct Recording , Live Set Recording, Internet Streaming
exakter BPM Counter
Monitor Funktion und Auto Play
Key-Correction (Tonhöhen Korrektur)
frei editierbares Playlist- und Archiv Management mit Export- und Druckfunktion
verschiedene Suchfunktion
komfortables Track Display
Coverdarstellung
umfangreiche individuelle Einstell- und Anpassungsmöglichkeiten
Tastatur Shortcuts
optional ist der Einsatz der BPM Studio Remote Control Units (RCP 1001, 2001 A/B) möglich
nicht Hardware gebunden (verwendbar mit jeder ASIO Soundkarte oder FSTM 1.x USB bzw. 2.x Firewire


Systemanforderung

- Minimal -
Windows XP
Pentium III / Athlon 1GHZ, 256 MB RAM, 20MB Speicherplatz
freier USB Port für Dongle
freier PCI Slot (PC) oder PCMCIA CardBus (Notebook)


- Empfohlen -
Windows XP
Pentium III / Athlon 2GHZ, 512 MB RAM, 20MB Speicherplatz
freier USB Port für Dongle
freier PCI Slot (PC) oder PCMCIA CardBus (Notebook)


Lieferumfang DigiScratch 2

Software
DigiScratch Box (Hersteller RME)
PCI/ PCMCIA Card (Hersteller RME)
3 Timecode-Records
2 Timecode Cds
Listenpreis: 699,- Euro
• iMac i5 (2020) • 40 GB RAM • SSD • Logic Pro X • UA Apollo • MacBook Air • M1 • 16 GB RAM
HeiMedia
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