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Tim
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Kontakt 2

Beitrag von Tim »

Kontakt 2

Donnerstag, 25 August 2005
Die zweite Generation des Sampler-Flagschiffs von Native Instruments steht in den Startlöchern und präsentiert sich auf der Musikmesse Frankfurt mit neuen Funktionen und einer komplett überarbeiteten Sampler-Engine. Eigentlich bedurfte es keiner Neuauflage ? die Version 1 des beliebten Samplers ist trotz der über zweijährigen Marktpräsenz noch topaktuell und vielen anderen Produkten immer noch überlegen.

Die neuen Features:

Bedienoberfläche
Zunächst einmal fällt auf, dass die gesamte Benutzeroberfläche neu gestaltet wurde. Viele Funktionen sind jetzt durch eigene Schaltflächen, DropDown-Menüs und neuerdings auch Tastaturkommandos schneller zu erreichen und beschleunigen somit den Work-Flow. Hinzugekommen ist auch ein mehrfaches Undo/Redo mit einer Undo-History, mit der gezielt einzelne Bearbeitungsschritte rückgängig gemacht werden können. In der Stand-Alone-Anwendung (also nicht VST) ist es jetzt möglich, die Mapping- und Loop-Editoren vom Hauptfenster zu entkoppeln und als separate Fenster zu öffnen. Auch grafisch hat sich einiges getan: durch geschickte Farbwahl ist das gesamte Kontakt-Erscheinungsbild jetzt kontrastreicher. So sind z.B. die Drehregler wesentlich besser zu erkennen als noch in der Vorgängerversion. Zusammenfassend kann man sagen, dass das User-Interface noch einen Tick professioneller herüberkommt, komfortabler zu bedienen ist und somit die Software-Ergonomie zum Vorteil der User noch einmal verbessert wurde.

Neue Import-Formate
Kontakt 2 unterstützt nun 25 Library- und 5 Sampleformate. Im Einzelnen sind das GigaStudio, Akai S-1000/S-3000, EXS24, HALion, AIFF, WAV, .S, .SND, Emu EOS/E4B, SoundFont2, REX I & II, ACID, Apple Loops, Roland S-5x, S-7x, Akai MPC, Akai S-5000/S-6000, MachFive, Reason NN-XT, LM4, LM4 MKII, SDII (Mac), Unity, Akai MESA, Pulsar + STS, EMU E3/ESi, Reaktor Map, KOMPAKT, INTAKT, BATTERY 1 & 2, KONTAKT 1. Weitere Formate wie z.B. Ensoniq EPS/ASR, Kurzweil und andere sind geplant.

Multifunktionsbrowser
Naturgemäß muss man mit einem Sampler viel mit Daten auf Festplatte oder optischen Medien hantieren. Daher ist ein gut ausgestatteter Dateibrowser unerlässlich. Diesen hat NI jetzt zum Multifunktionsbrowser umgebaut. Neben reinen Sampledaten und Programmen, können jetzt auch Effekte, Filter, interne und externe Modulatoren sowie Automationsdaten gesucht und gefunden werden. Zusätzlich zu der schon von der Vorgängerversion her bekannten Favoriten-Funktion für Samples und Programme, können jetzt auch häufig genutzte Ordner in den Kategorien Samples, Instrumente, Multi-Instrumente und Bänke definiert werden, um den Zugriff zu beschleunigen. Passend zum Thema Sound-Organisation gibt es jetzt in Kontakt 2 eine Bank-Struktur, in der sich 128 Sample-Programme komfortabel organisieren und via Program Change-Befehl umstellen lassen. Die Programme werden in einem speziellen Bank-Modul dargestellt und können direkt von hier aus angespielt oder editiert werden.

Überarbeitete Audio-Engine
Auch unter der Haube hat sich einiges getan. Das Herzstück eines jeden Samplers, die Audio-Engine, ist komplett überarbeitet worden und bietet jetzt unbegrenzte Polyphonie und 64-fachen Multimode pro geöffneter Instanz, d.h. die maximale Anzahl von Stimmen wird nur noch von der verwendeten Hardware limitiert. Unterstützt werden jetzt außerdem 192 kHz und 32-Bit Samples. Zusätzlich arbeitet im Hintergrund ab sofort die ?Sample Purge?-Technologie, die ungenutzte Samples einfach aus dem RAM-Speicher entfernt. Multiprozessor-Unterstützung und AltiVec-Support (Apple) sorgen für weitere Performanceschübe. Der Praxistest wird zeigen, ob sich diese Features hinsichtlich der Performance im Vergleich zur Vorgängerversion auszahlen.

Surround
In Kontakt 2 wurde jetzt auch volle Surround-Kompatibilität integriert. Zu diesem Zeck hat man Kontakt 2 gleich 16 getrennte Kanäle spendiert, mit denen sich alle auf dem Markt befindlichen Surround-Formate abbilden lassen. Für die exakte Positionierung eines Sounds gibt es einen komfortablen Surround-Panner und eine flexible Output-Konfiguration, um die einzelnen Klang-Bestandteile im Raum zu positionieren, in der Lautstärke zu mischen und getrennt auf unterschiedlichen Hardwareausgängen auszugeben. Konsequenterweise wurde die Kontakt-Effektabteilung um einige Surround-optimierte Effekte ergänzt.

Mapping, Looping, Gruppen-Management
Durch die Integration der Surround-Fähigkeit in Kontakt 2, wurde auch der Loop-Editor entsprechend angepasst. Dieser zeigt jetzt bis zu 16 Samples untereinander an. Außerdem werden jetzt die Slicing-Informationen aus REX-Files und Acid-Loops korrekt erkannt. Neu in Kontakt 2 ist ein Gruppen-Editor, mit dem jetzt komfortables Zuweisen/Organisieren von Sample-Gruppen möglich ist. Die dort vorgenommenen Einstellungen können auch auf andere Gruppen und Instrumente kopiert werden. Der Mapping-Editor hat mit einer zusätzlichen, sehr übersichtlichen Listen-Darstellung und einer Sample-Replace-Funktion weitere sinnvolle Features erhalten.

Effekte und Filter
Neben den vorhandenen sehr guten Filtermodellen, gibt es jetzt noch das klassisch-analoge Pro-53-Filter aus dem eigenen Hause und 4 Stage Ladder Filter (Moog). In der Effektabteilung gibt es neue Multi-Effekt-Module, die bis zu 8 Effekte in beliebiger Reihenfolge in sich vereinen können. Diese Module schaffen Platz im Kontakt-Rack und verbessern die Übersicht bei der Sound-Programmierung. Die Multi-Effekt-Module können als Insert-, Send oder Gruppen-Insert-Effekte verwendet werden. Als absolutes Highlight haben die NI-Programmierer einen Faltungshall nebst der erforderlichen Impulsantworten in Kontakt 2 integriert. Dieser Hall garantiert realistische Hallräume und bietet durch die vorhandenen Impuls-Samples und die Möglichkeit, eigene Impulsantworten zu importieren, einen nahezu unbegrenzten Vorrat an Hallprogrammen. Auf der beiliegenden Kontakt-Library befinden sich 300 Impulsantworten von verschiedensten Räumen, Hallgeräten, Filtern, Amplifiern und Resonanzkörpern von Instrumenten.

Script-Prozessor
Für alle Musiker, die jetzt noch Funktionen vermissen, haben die NI-Entwickler in Kontakt 2 eine einfache Script-Sprache integriert, mit der der User selbst neue Bearbeitungsmodule programmieren kann. Laut NI sollen sich damit exotische Instrumenten-Simulationen, realistische Piano-Pedal-Simulationen, Akkord- Generatoren, Arpeggiatoren, dynamische Tuner und vieles mehr entwickeln lassen. Glücklicherweise liegt dem Programm eine Skript-Bibliothek bei. Im Praxistest werden wir sehen, ob dieses Feature wirklich sinnvoll ist und was sich damit so alles anstellen lässt.

Neue 15 GB große Sample-Library
Wie auch bei der Vorgängerversion, wird Kontakt 2 eine umfangreiche, 15 GB(!!) große Sample-Library beigelegt. Aus diesem Sample-Material haben die Entwickler rund 1080 Instrumente erstellt. Die Samples stammen von der Vienna Symphonic Library, East West, Zero-G, Sonic Reality (5.1 Surround Kirchenorgel), Post Musical Instruments (Steinway D Piano) und natürlich aus dem eigenen Haus. Neu sind diesmal Instrumente (z.B. Gitarren und Orchester-Instrumente), die sich der Skript-Prozessoren bedienen und sich damit laut NI in bisher unerreichter Präzision absolut realistisch spielen lassen sollen. Außerdem dabei, die schon erwähnten 300 Impuls-Antworten für Klangcharakteristiken von verschiedensten Räumen, Hallgeräten, Filtern, Amplifiern und Resonanzkörpern von Instrumenten sowie die Beispiel-Skripte für den Skriptprozessor.

Preise und Verfügbarkeit
Kontakt 2 wir voraussichtlich Mitte April 2005 veröffentlicht. Wer jetzt schon das Programm vorbestellen möchte, kann dies im NI Online Shop tun. Der empfohlene Verkaufpreis liegt bei 499 Euro. Kontakt 1.x-Besitzer können für 149 Euro auf Kontakt 2 updaten. Wer sich die Vorgängerversion zwischen dem 20.12.2004 und 31.03.2005 gekauft hat, kann das Update auf Kontakt 2 für 99 Euro plus Versand bestellen. Das gleiche gilt auch für Käufer des Komplete 2-Bundles. Hier gilt der Zeitraum vom 20.12.2004 bis zum 19.01.2005. Wer nach dem 19.01.2005 ein Komplete 2-Bundle erworben hat, bekommt Kontakt 2 bei Verfügbarkeit kostenlos nachgeliefert.

Hersteller:
Native Instruments, Native Instruments

Schnittstellen
MAC: VST, Audio Units, Core Audio, Core Midi, RTAS
WIN: VST, RTAS, Dxi, ASIO, Direct Sound

Systemvoraussetzungen
Minimum: Mac OS 10.2.6, G4 800 MHz, 512 MB RAM, DVD Laufwerk
Empfohlen: Mac OS 10.3 oder höher, G5 1.8 GHz, 1.0 GB RAM, DVD Drive

Minimum: Win XP, Pentium III 1 GHz/Athlon 1,4 GHz, 512 MB RAM, DVD Laufwerk
Empfohlen: Win XP, Pentium IV/Athlon 3 GHz, 1 GB RAM, DVD Laufwerk

Mit freundlicher Unterstützung von: Amazona
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