Flex pitch vers. smart tempo

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filmklang
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Flex pitch vers. smart tempo

Beitrag von filmklang »

Hallo, ich nehme auf und editiere klassische Musik (Cello zB) ohne Klick , ganz frei. Das Projekttempo ist also egal. Nun möchte ich über Flex Pitch einige Töne nachstimmen.
In dem Moment, in dem man Flex einschaltet wird aber erst mal ein Temporaster erstellt und die Funktion "Smart Tempo" zerstört die ganze Aufnahme. Ich habe hier im Forum schon einiges dazu gelesen, nichts, was mir weiter hilft. Meine Frage: Kann man entweder 1) Die Funktion Smart Tempo komplett abschalten? (In den Projekteinstellungen auf :AUS reicht nicht (Warum?)) 2) Irgendwelche Voreinstellungen so einstellen, dass beim Einschalten von Flex gleich auf Flexpitch geswitcht wird, ohne den Flextime Zwischenschritt?
Oder ist das Ganze ein dämlicher Bug? Sowieso ist eigenartig, dass zwei so unterschiedliche Dinge wie Tempo und Pitch mit der gleichen Funktion angewählt werden...
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Danke, Till
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MarkDVC
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Re: Flex pitch vers. smart tempo

Beitrag von MarkDVC »

Sowas sollte nicht passieren. Ist es möglich dass irgendwo in dem Projekt Quantisierung aktiviert ist? Ich habe hier soeben in einem Projekt, welches ohne Click aufgenommen war, und deshalb keine Beziehung zum Takt und Tempo hat, Flex aktiviert und einige Spuren auf Flex Pitch eingestellt. Das hat funktioniert wie es sein sollte, keine zeitlich Verschiebung oder ähnliches passiert.

Gruß

Mark
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filmklang
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Re: Flex pitch vers. smart tempo

Beitrag von filmklang »

Ja, in anderen Projekten von mir funktioniert es auch... Hier im Forum scheinen aber einige das gleiche Problem zu haben. Stellt man auf Flexpitch verändert sich die Region erheblich im Tempo. Ursache könnte sein, dass ich nachträglich am Projekttempo geschraubt habe, da die Angaben der Komponistin für das Editieren sich auf Takte bezogen.
Habe allerdings die Tempoinformationen aus den Files gelöscht, hat nichts genutzt...
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MarkDVC
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Re: Flex pitch vers. smart tempo

Beitrag von MarkDVC »

Beinhalten die Audio Dateien bereits Tempo Informationen? Wenn ja, und das Tempo verändert worden ist, könnte sowas passieren. Hast Du versucht, SMPTE Lock zu verwenden?

Gruß

Mark
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Re: Flex pitch vers. smart tempo

Beitrag von spassbeisaite »

Ich arbeite auch sehr viel mit frei aufgenommener Musik und genau daher bin ich ein großer Fan der Funktion Smart Tempo. Ich liebe es!!!

Wichtig bei der Arbeit sind die Aufnahmemodi ADAPT und KEEP.

Bei der ersten Aufnahme bzw beim Import (hier können auch eventuell in einer Audiodatei vorhandene Tempoinformationen ignoriert werden) einer Audiodatei muss ADAPT ausgewählt sein.

Ich lege dann prinzipiell mit dem Smart Tempo Editor Tempo, Taktart, Taktwechsel etc fest. Das dauert zwar ein wenig bei zahlreichen Tempo- und Taktwechseln, hilft später aber ungemein bei der Orientiering.

Bevor es ans Editieren geht oder Overdubs hinzugefügt werden, stellt man auf KEEP um.

Wenn man das versäumt und versehentlich auf ADAPT bleibt, kommt es tatsächlich häufig zu Temposchweinereien.

Wenn vor dem Editieren jedoch KEEP gewählt wird, dürften eigentlich keine Probleme mit "zerschossenem" Tempo auftreten.

Zu Flex Pitch kann ich leider nichts sagen, da ich zur Intonationskorrektur nur Melodyne Studio einsetze...
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filmklang
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Re: Flex pitch vers. smart tempo

Beitrag von filmklang »

MarkDVC hat geschrieben: 23 Okt 2021 - 17:20 Beinhalten die Audio Dateien bereits Tempo Informationen? Wenn ja, und das Tempo verändert worden ist, könnte sowas passieren. Hast Du versucht, SMPTE Lock zu verwenden?

Gruß

Mark
Ja, hab ich, und auch alle Tempoinformationen gelöscht. Aber es ist offensichtlich, dass man auf keinen Fall nach der Aufnahme noch einmal das Projekttempo verändern darf, wenn man Flex einsetzen möchte, da sich "Smart Tempo" nicht abschalten lässt. Und Smart Tempo ist leider nicht smart. (Abgesehen davon finde ich die meisten "smarten" Funktionen auf Computern und Handys nicht smart, sondern nur lästig, weil sie meinen, einem eine Arbeit abnehmen zu wollen, die man so gar nicht haben will).
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Re: Flex pitch vers. smart tempo

Beitrag von filmklang »

spassbeisaite hat geschrieben: 23 Okt 2021 - 19:09 Ich arbeite auch sehr viel mit frei aufgenommener Musik und genau daher bin ich ein großer Fan der Funktion Smart Tempo. Ich liebe es!!!

Wichtig bei der Arbeit sind die Aufnahmemodi ADAPT und KEEP.

Bei der ersten Aufnahme bzw beim Import (hier können auch eventuell in einer Audiodatei vorhandene Tempoinformationen ignoriert werden) einer Audiodatei muss ADAPT ausgewählt sein.

Ich lege dann prinzipiell mit dem Smart Tempo Editor Tempo, Taktart, Taktwechsel etc fest. Das dauert zwar ein wenig bei zahlreichen Tempo- und Taktwechseln, hilft später aber ungemein bei der Orientiering.

Bevor es ans Editieren geht oder Overdubs hinzugefügt werden, stellt man auf KEEP um.

Wenn man das versäumt und versehentlich auf ADAPT bleibt, kommt es tatsächlich häufig zu Temposchweinereien.

Wenn vor dem Editieren jedoch KEEP gewählt wird, dürften eigentlich keine Probleme mit "zerschossenem" Tempo auftreten.

Zu Flex Pitch kann ich leider nichts sagen, da ich zur Intonationskorrektur nur Melodyne Studio einsetze...
So unterschiedlich sind die Herangehensweisen ;-) . Smart Tempo hat bei mir noch nie etwas Gutes gemacht.
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Re: Flex pitch vers. smart tempo

Beitrag von wonshu »

Ich weiß nicht, was Du genau machst, aber:

Es ist absolut unerlässlich, dass Du Flex das Audio zuallererst in dem Tempo analysieren lässt, in dem es aufgenommen wurde. Egal ob es mit dem tatsächlichen Tempo der Musik zu tun hat oder nicht. Es kommt vor allem darauf an, dass die Analyse dort passiert, wo es zuerst aufgenommen wurde und dann das Tempo geändert wird.

Bei ganz freien Sachen kann es natürlich trotzdem erst zu fehlerhafter Analyse kommen. In dem Fall empfehle ich Dir, zuerst eine Tempomap zu erstellen, die dem Audio entspricht und auf der Timeline Sinn ergibt (also die einsen sind da wo sie auch in der Musik sind) und dann Flex das Audio analysieren zu lassen.

Man muss dem Algorithmus glaube ich ein wenig helfen.

Best,
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Re: Flex pitch vers. smart tempo

Beitrag von spassbeisaite »

In dem Fall empfehle ich Dir, zuerst eine Tempomap zu erstellen, die dem Audio entspricht und auf der Timeline Sinn ergibt (also die einsen sind da wo sie auch in der Musik sind) und dann Flex das Audio analysieren zu lassen.
Dem stimme ich zu! Am Anfang, noch vor dem vor dem ersten Edit, ist es sehr sinnvoll, eine Tempomap zu erstellen. Und genau dabei kann der Smart Tempo Editor wertvollste Dienste leisten. Vor der Einführung dieser Funktion war das eine undankbare Aufgabe. Ich habe da immer von Melodyne eine Tempomap erstellen lassen und in das Projekt importiert, danach händisch im Tempoeditor nacheditiert. Mühsam, langwierig - aber notwendig.

Der Smart Tempo Editor arbeitet viel genauer und wesentlich schneller. Aus meiner Sicht ist Smart Tempo definitiv eine der besten Neuerungen der letzten Jahre!
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Re: Flex pitch vers. smart tempo

Beitrag von filmklang »

Das mag ja die Lösung sein, aber ist das nicht ein wenig aufwändig, wenn man ein, zwei Töne nachtunen möchte? Was um Gottes Willen hat nur Tempo mit Pitch zu tun. Da haben doch die Entwickler versagt. Ich habe noch nie eine "Tempomap" erstellt, und wüsste auch gar nicht, wie das geht. Ich arbeite ja in diesem Fall nicht mit beats/min sondern mit Zeitangaben, und da ist ein generelles Grundtempo von 60 oder 120 fürs Editieren weitaus am sinnvollsten.
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Re: Flex pitch vers. smart tempo

Beitrag von filmklang »

Noch einmal genauer, damit es verstanden wird: Ich nehme eine Komposition mit mehreren Instrumenten aus dem Bereich neue (ernste) Musik auf. Das ist hauptsächlich im weitesten Sinne "Noise" aber auch einige Töne, welche dann aber auch richtig sein sollen. Das Stück ist, wie üblich in der E-Musik zwar mit Takten und einer Tempoangabe versehen, hat aber keinerlei Rhythmus, Takt oder dergleichen (ist weitestgehend graphischer Natur). Die Komponistin hat (leider) keine Zeitangaben zu Verfügung, sondern nur ihr Skript mit der Tempoangabe. Damit ich mit ihr zusammen arbeiten kann, und rücken, dachte ich, -besser für die Kommunikation -, ich stelle das bereits aufgenommene Projekt mal auf ihre Tempoangaben ein. An sich kein Problem, nur dass dann FlexPitch spinnt. Ein Smart Tempo Editor hat da absolut nichts verloren und hat auch nichts zu analysieren, es gibt nichts dergleichen. :-)
Und das meine ich, ist das Problem bei smarten Funktionen, sie schränken die Flexibilität ein.
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Re: Flex pitch vers. smart tempo

Beitrag von spassbeisaite »

Ja, verstehe, ich hatte auch schon mit dieser Art von Musik zu tun.

Wie bereits erwähnt, benutze ich für solche Anwendungen Melodyne Studio. Besonders bei Streichern (und gerade Cello) und Bäsern sind die Ergebnisse überzeugend. Ich habe mich schon vor Jahren (L9) für Melodyne entschieden, nachdem alle Experimente mit "Flex" einfach nur enttäuschend und frustrierend waren.

Sicher hat es da mittlerweile Fortschritte gegeben, aber ich hab mir Flex seitdem nie mehr angeschaut, darum kann ich leider keine weiteren Tipps geben.

Davon unabhängig ist es, wenn man nicht gerade grafisch komponierte Musik aufnimmt, wirklich sinnvoll, bei frei aufgenommener Musik mit Temopmaps zu arbeiten...
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Re: Flex pitch vers. smart tempo

Beitrag von spassbeisaite »

Was um Gottes Willen hat nur Tempo mit Pitch zu tun
Ich vermute, dass Logic die Musik zunächst irgendwie zeitlich analysieren muss, bevor dann in einem zweiten Schritt innerhalb des so entstandenen Zeitrasters ein gewisser Abschnitt manipuliert werden kann. Dafür wird dann der Flex-Algorithmus eingesetzt. Dieser wurde aber für andere Einsatz-Szenarien programmiert. Für freie Musik ist er wohl nicht zu gebrauchen. Daher muss man wohl oder übel auf Plugins anderer Anbieter zurückgreifen.
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