Hey spocintoshspocintosh hat geschrieben: ↑13 Feb 2021 - 22:03 Ob du das altklug findest, kann mir glücklicherweise egal sein.
Es ist allerdings ziemlich frech von dir, so zu reagieren, nachdem ich dir dein Problem auseinandergesetzt habe.
Ich weiß nicht, ob ich mich ungenau ausgedrückt habe, ich finde nicht.
Aber ich versuch's gern nochmal in anderen Worten.
Das Problem ist nicht Quickpunch an sich. Natürlich funktioniert das, dazu isses ja da.
Das Problem ist das normale Editieren mit scharfgeschalteten Spuren, also Play ohne "absichtliche" Aufnahme.
Im Hintergrund nimmt das Ding bei jedem einzelnen Play eben dennoch die ganze Latte an scharfgeschalteten Spuren auf - für den Fall, dass die Betätigung der Aufnahmetaste anzeigt, dass und welche Stücke davon behalten werden sollen.
Kann man übrigens auch testen. Drück mal Play, lass 5 Sekunden laufen, dann Rec, drei Sekunden aufnehmen und wieder raus aus der Aufnahme.
Den aufgenommenen Schnipsel kannst du nach links genau bis zu der Stelle aufziehen, an der du Play gedrückt hast. Weil - wie schon dreimal ausgeführt - ab Play aufgenommen wird. Also insgesamt eben die gesamten 8 Sekunden Laufzeit.
Der Rec-Befehl startet also nicht etwa eine Aufnahme, sondern erzeugt nur eine Region aus dem, was im Hintergrund permanent aufgenommen wird.
Und wie gesagt, das ist so seit Einführung von Quick Punch In, da kann ich ja nichts für. Und auch nicht dafür, dass du es nicht weißt bzw. ich dann der Überbringer der schlechten Nachricht bin, dass deine Arbeitsmethode, mit xx für Quick Punch scharfgeschalteten Spuren unbedingt ne halbe Stunde lang editieren zu müssen, eben nicht sinnvoll und langzeittauglich ist.
Und schon gar nicht safe, wenn es um kritische Liveaufnahmen geht, die unbedingt durchlaufen sollen.
Wie oft drückst du in der halben Stunde Play ? Sagen wir mal grob, alle 10 Sekunden ? Bei 16 scharfgeschalteten Spuren erzeugst du in der Zeit also mal geschmeidige 2880 temp-files auf der Platte.
Jedem davon ist ursprünglich 1/16 der Gesamtgröße deines freien Festplattenspeichers zugewiesen gewesen. Bei Stop werden sie dann auf die reine Headergröße beschnitten (falls nicht doch Rec gedrückt wurde und es dadurch einen Namen bekommt) und es werden 16 neue angelegt, wieder mit jeweils 1/16 des freien Platzes.
Aber irgendwann ist die Platte dann eben voll oder ratz-fatz hunderttausendfach mit temp-files fragmentiert, die erst bei Quit wieder freigegeben werden. Die freien Stellen zwischen den temp-files werden immer kleiner und eine mechanische Platte verknotet sich schlicht den Lesekopf, wenn sie mehr als ein paar Sekunden zusammenhängendes Material aufnehmen soll (Logic not able to process all data in time...kennen wir alle).
Offensichtlich machst du das so exzessiv, dass es sogar per SSD relevant ist. Naja, auch wenn sie insgesamt zwar viel schneller ist, kann sie letztlich doch ebenfalls nur seriell auslesen.
Ob es daran liegt, oder vielleicht daran, dass Logic im Hintergrund Tausende von unsichtbaren temp-Dateien verwaltet, während du "nur 16 Spuren" siehst und erwartest, dass die ja wohl bitteschön sauber laufen sollen...keine Ahnung.
So oder so - is einfach 'ne schlechte Idee.
Schalt halt das QP aus, wenn du's nicht brauchst oder die Spuren safe, wenn du editierst.
Oder stampf weiter mit den Füßen auf, dass du das aber doof findest. Und dass du es doof findest, wenn dir das jemand erklärt.
Mir egal - dieser Teilaspekt deines Problems ist jedenfalls sonnenklar und somit gelöst. Wenn du noch andere hast, finden wir die auch noch raus.
Wenn du willst.
Ich möchte mich aufrichtig bei dir entschuldigen, ich wollte nicht frech sein. Ich bezog das altklug darauf, dass es ja auch etwas hat, wenn dann eine Lösung auf dem Tisch ist, plötzlich alles sonnenklar ist. Ich bin Schweizer - wie du ja vielleicht weisst, sind wir der deutschen Sprache nicht sonderlich mächtig :-)
Also wie gesagt: es war auf keinen Fall frech gemeint und ich bin dir für deine doch recht ausführliche Antwort sehr dankbar, dieses Wissen hilft halt ungemein weiter. Und trotzdem finde ich es etwas speziell, dass eine Option, die (falsch angewendet, gebe ich ja zu) standardmässig aktiviert ist, ein System dermassen an die Grenzen fahren kann. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, dann ist dazu auch kein Hintergrund im Manual geschrieben...
Vielleicht mal grob zu meinem Workflow: wenn ich aufnehme, dann starte ich mit einem leeren projekt, ohne Gruppen, Busse usw. Dies eben aus dem Grund, allfälligen Performanceproblememn vorzubeugen. Daher müsste ich bspw. wenn ich und der Drummer einen Take anhören wollen, bei allen Spuren den R-Button einzeln rausnehmen und dann bei einem weiteren Take wieder reinklicken. Daher mache ich das nicht. Und ja: teilweise möchte ich dann halt nochmals zum Tom-Teil, dann nochmals die Snare in dem einen Wirbel genau abhören, ev. die Snare auf die OH's verschieben, dann noch die Kick einzel hören.... und dann kommen da schon ein paar Durchgänge zusammen. Ich vermute, dass das doch nicht so abwägig ist, dass dies einem/einer passieren kann, ohne die Software wirlich so gut zu kennen!