von 440 auf 442Hz - Flex Pitch???

[outland]

Hallo
habe aktuell bei einer Irish Folk Produktion (unter 10.4. plötzlich den Hinweis der Geigerin bekommen dass sie lieber auf 442Hz stimmt.
Jetzt habe ich die Preproduction files aber alle auf 440 Hz (Bass Gitarre Geige...)
Wenn ich Flex Pitch aktiviere, nachdem ich das Projekt auf die Stimmung 442Hz umgestellt habe dann richtet sich
Flex Pitch brav nach der neuen Stimmung und ich kann die Pilot-tracks zurechtrücken.
Aber wenn ich vorher schon die FlexPitch Berechnung vorgenommen habe (bei 440) dann bleibt die Flex Pitch bei 440.

Auch wenn ich sage "Audio analysieren für Flex Bearbeitung" ändert sich nichts.

Kann man die Flex-Analyse nicht komplett zurücksetzen?

greets
outland

[alexander]

klar, einfach umschalten auf einen anderen algorithmus, dann müsste er komplett neu analysieren. und dann wieder zurückschalten auf flex pitch. bin nicht sicher ob das klappt, aber das wäre mein ansatz.

[Axel]

Da muss man auch mal Produzent sein und sagen: hier wird 440 aufgenommen, basta!
Nur weil etwas möglich ist, ist es noch lange nicht gut...
/ rant mode

[Saxer]

Hatten wir gerade kürzlich, das Thema... ich würde das nicht mit Flex Pitch machen.

Ich würde einen Playback-Mix für die Geigerin machen und das Playback-Audiofile in der alten Time&Pitch Machine zwei Cent höher tunen. Wichtig: den Classic-Modus verwenden, der macht das Audiofile einfach nur schneller oder langsamer (und damit höher und tiefer, wie bei einem Sampler) ohne darin herumzualgorithmisieren. Außerdem kann man's da prima in Cent einstellen. Das Audiofile wird dadurch minimal schneller, was aber bei 2 Cent musikalisch irrelevant ist. Nach der Aufname muss man dann natürlich mit der Geige das gleiche anders herum machen: 2 Cent wieder runter und dann im Original-Song benutzen.

In Scoring Stages wird für Orchester, die mit 443Hz auf 440er Midi-Playbacks (bzw Audio-Bounces vom Midi) spielen müssen, die externe Clock für's Protools bei der Aufnahme schneller gedreht, so dass das Playback schneller/höher wird. Zuhause bei der langsameren Standard-Clock rutscht die Orchester-Aufnahme dann runter auf 440Hz. Gleiches Prinzip.

[alexander]

Da muss man auch mal Produzent sein und sagen: hier wird 440 aufgenommen, basta!
Nur weil etwas möglich ist, ist es noch lange nicht gut...
/ rant mode

da hat jemand keine ahnung von streichinstrumenten.

[Bruudinho]

Da muss man auch mal Produzent sein und sagen: hier wird 440 aufgenommen, basta!
Nur weil etwas möglich ist, ist es noch lange nicht gut...
/ rant mode

Na ja, 442 oder auch mal 443 sind eben Standard bei Streichinstrumenten, 440 ist fast schon Richtung "Alte Musik"

[Peter Ostry]

440 ist fast schon Richtung "Alte Musik"

Zum Beispiel Irish Folk.

[Bruudinho]

440 ist fast schon Richtung "Alte Musik"

Zum Beispiel Irish Folk.

Genau ...

[spocintosh]

Die 2Hz sind zudem prädestiniert, sich darüber die Köpfe einzuschlagen, weil kaum einer seine Dogmen verlassen kann.
Jedem normalen Endverbraucher ist es zwar scheißegal, weil er es nie im Leben hört, schon gar nicht auf einer Geige, weil da eh kein einziger Ton jemals "stimmt" - aber Hauptsache, man hat recht.
Zudem: Wenn es eine gute Geigerin ist, intoniert sie trotz "falscher" Stimmung trotzdem richtig zum PB, weil das ja nur Zehntelmillimeterarbeit ist, die sie ohnehin tut.

Ich würde das Thema stumpf ignorieren und nicht mal ansprechen. Dann kann man am Ende immer noch entscheiden, ob man irgendwas tun muss - und zwar ohne dann darüber zu diskutieren.
Alles andere gibt eh nur Stress.

Und wenn man sich eine Geigenspur wirklich mal richtig anhört, kommt man sowieso nicht um pitch correction herum, wenn man nicht will, dass einem die Zähne ausfallen.
Kurz: Viel (theoretischer) Lärm um (praktisch) nichts.

[Bruudinho]

Die 2Hz sind zudem prädestiniert, sich darüber die Köpfe einzuschlagen, weil kaum einer seine Dogmen verlassen kann.
Jedem normalen Endverbraucher ist es zwar scheißegal, weil er es nie im Leben hört, schon gar nicht auf einer Geige, weil da eh kein einziger Ton jemals "stimmt" - aber Hauptsache, man hat recht.
Zudem: Wenn es eine gute Geigerin ist, intoniert sie trotz "falscher" Stimmung trotzdem richtig zum PB, weil das ja nur Zehntelmillimeterarbeit ist, die sie ohnehin tut.

Ich würde das Thema stumpf ignorieren und nicht mal ansprechen. Dann kann man am Ende immer noch entscheiden, ob man irgendwas tun muss - und zwar ohne dann darüber zu diskutieren.
Alles andere gibt eh nur Stress.

Und wenn man sich eine Geigenspur wirklich mal richtig anhört, kommt man sowieso nicht um pitch correction herum, wenn man nicht will, dass einem die Zähne ausfallen.
Kurz: Viel (theoretischer) Lärm um (praktisch) nichts.

Na ja, ich glaube nicht, dass es ums Rechthaben wirklich geht. Auf der einen Seite, stimm ich dir zu, aber auf der anderen Seite, aus Sicht der Instrumentalistin oder des Instrumentalisten ist es eben doch nicht egal. Wenn du dein Leben lang im Wesentlichen eine Stimmung gewöhnt bist. Die Popper auf der anderen Seite würden ja auch nicht unbedingt sich von ihren 440 wegbewegen, wenn's nicht sein muss.
Rein praktisch würde ich auch sagen, auf 440 stimmen und fertig. Aber die Spieler klassischer Instrumente sind da manchmal etwas sensibel ...

[spocintosh]

Aber die Spieler klassischer Instrumente sind da manchmal etwas sensibel ...

Genau das meinte ich mit Rechthaben. Man kann da natürlich auch noch ein halbes Dutzend andere diplomatische Umschreibungen für bemühen...ändert aber weder was am potenziellen Gesprächsverlauf noch an der Wahrheit.
Deswegen diskutier ich an solchen Stellen auch schon lange nicht mehr. Wenn eine freundliche Bitte nicht hilft, sondern zu Grundsatzaufklärungen führt, geb' ich denen einen begeisterten Daumen hoch, damit sie in ihrem dogm...äh, künstlerischen Flow bleiben können - und kümmere mich dann ggf. selber drum. Bei ner Geige ja eh...siehe oben.
Alles andere riecht unweigerlich nach Stress - und dafür hab ich keine Zeit mehr in meinem Leben.

Und im Falle von Irish Folk ist jede Diskussion um 2 Hz eh hinfällig, weil selbst bei perfekter Stimmung kein einziger Ton jemals in einem 2Hz-Toleranzbereich vom Soll stattfinden wird...außer vielleicht mal aus Zufall.

[Stephan S]

Keiner von diesen sensiblen Musikern würde es freiwillig zulassen wenn man ihr Instrument "künstlich" pitcht, aber für eine ganze Produktion soll das dann ok sein

[Bruudinho]

Keiner von diesen sensiblen Musikern würde es freiwillig zulassen wenn man ihr Instrument "künstlich" pitcht, aber für eine ganze Produktion soll das dann ok sein

Hast du eine Ahnung ... vor gut 25 Jahren habe ich schon meine eigene Performance, na vielleicht nicht pitchen, aber in der Intonation hie und da korrigieren lassen. Damals mit Samplitude ...

Ob ich ein sensibler Musiker bin/war, steht auf einem anderen Blatt ...

[bitzone]

Best Performance rules.
Wenn dafür im Ablauf +-2ct. Stimmung nötig sind, right on. Geht doch alles.
Es gibt Menschen, die hören das.

[outland]

Dane für die Antworten!

Was Intonieren betrifft - Also meine Geigerin spielt oft mal leere Saiten und die fallen dann auf.
Und die Geige hat eine Resonanz die sich erst dann entfaltet wenn sie um die 443Hz herum gestimmt ist.
Bzw. so wurde sie gebaut. Ich selber habe den Unterschied noch nicht gehört - ich meine ich habs noch nicht ausprobiert.
Aber wichtig ist für mich ist dass sich die Geigerin wohl fühlt und die Töne auch "spürt".
Es sind übrigens 8 Cents am Logic Stimmgerät (von 440 zu 442) - und das hört man schon.
Was ich nur lustig finde ist, dass der Gitarrist meint er könne auf 442 aber nicht auf 443 Hz spielen weil da die Saiten der Gitarre zu weit weg stehen.

- ich als Produzent füge mich hier den Künstlern und pitche das Playback zurecht.
Aber ich als Bassist muss wahrscheinlich die 4 Nummern, die ich bereits eingespielt habe nochmal einspielen

P.S.:
Ich habe übrigens von anderen gehört dass oft Klavier Flügel auf 443 gestimmt sind damit sie auch zum Orchester passen.
Also seid vorbereitet wenn ihr mal Flügel aufnehmt und dann Softwareinstrumente dazu spielen wollt.

greets,
outland