Niedrige Eingangspegel anheben

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D.Mon
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Niedrige Eingangspegel anheben

Beitrag von D.Mon »

Hallo zusammen,

wie kann man (zu) geringe Eingangspegel anheben, wenn das Interface keine Pegelsteuerung hat?

Danke und Gruß
D.Mon
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Peter Ostry
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Re: Niedrige Eingangspegel anheben

Beitrag von Peter Ostry »

Nach dem Interface in der DAW z.B. mit dem Logic Gain Plugin. Wenn du vor dem Interface mehr Pegel brauchst, mit Verstärkern.
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Mahonie81
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Re: Niedrige Eingangspegel anheben

Beitrag von Mahonie81 »

Wie gering sind denn deine Pegel?
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D.Mon
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Re: Niedrige Eingangspegel anheben

Beitrag von D.Mon »

Es geht um die Aufnahme von E-Gitarre(n) über den USB Ausgang eine Übungsamps (hätte ich vielleicht gleich dazusagen sollen).
Ich glaube nicht, dass ich da einen Verstärker vor dem Amp (Interface) brauche.

Wenn ich den Volumeregler der Spur ganz hochschiebe (6 dB) bekomme ich einen Spitzenpegel in der Aufnahme von ca. -7,5 dB (je nach Spielweise).
Ich habe, ehrlich gesagt, wenig Erfahrung mit Recording und mach das auch nur hobbymäßig. Bin grade dabei mich nach längerer Unterbrechung wieder reinzufinden.
Aber wenn meine rudimentären Kenntnisse stimmen, sollte es doch sinnvoll sein, in der Aufnahme Spitzenpegel um die 0 dB anzustreben (für die lauteste(n) Spure(n)), oder?

Das Gain Plugin habe ich auch schon entdeckt, war mir aber nicht sicher, ob das die "richtige" Vorgehensweise ist.
Wenn ich das auf +13dB einstelle (Volumeregler auf 0), komme ich in der Spur auf einen Spitzenpegel um ca. 0dB
Hebt das nur den Signalpegel an oder muss ich da mit irgendwelche Nebeneffekten rechen.
Beim ersten Probieren klingt das soweit eigentlich okay, aber ich frag lieber nach, weil ich mich echt wenig auskenne.

Danke und Gruß
D.Mon
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Stephan S
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Re: Niedrige Eingangspegel anheben

Beitrag von Stephan S »

Dein Spitzenpegel von -7,5db ist gut so.
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Midolf
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Re: Niedrige Eingangspegel anheben

Beitrag von Midolf »

D.Mon hat geschrieben: 16 Apr 2019 - 21:47 Aber wenn meine rudimentären Kenntnisse stimmen, sollte es doch sinnvoll sein, in der Aufnahme Spitzenpegel um die 0 dB anzustreben (für die lauteste(n) Spure(n)), oder?
Grundsätzlich:
Das war mal so (zu den güldenen Zeiten der Bandmaschinen, da war das ein, mehr oder minder, notwendiges Übel um das Rauschen zu minimieren). Die Meter waren im Regelfall sehr träge - hat so gar nichts mit der heutigen DAW-Aussteureungsanzeige zu tun. Außerdem ging "ein Zuviel des Guten" idealerweise in die gewünschte Bandsättigung. Heutzutage, bei 24 Bit Auflösung, ist dieses Wissen der 0dB VU Aussteuerung bestenfalls nicht mehr nötig - wenn nicht sogar kontraproduktiv.

Klugscheißerisch (was ich eigentlich hasse):
Zu Bandmaschinenzeiten waren 0dBVU =1,23 Volt = +4dbU. Heute, zu Zeiten der derzeit in den DAW's gelebten dBFS kann hierzu eine definitive Aussage m.E. nicht wirklich getroffen werden, da sich jedes Interface anders verhält. Hier mein ich die Frage: Wann (=bei welchen dBFS Pegel) kommen nun die 1,23 Volt aus dem Gerät? Meiner (angelesenen als auch tatsächlich gemachten) Erfahrung / Meinung nach ist der Sweet Spot in der digitalen Welt (das ist natürlich Interfaceabhängig) meist irgendwo zwischen -20dBFS bis -16dBFS. Soll heißen, wenn deine Signale nach RMS-Pegel bei der Aufnahme um den (interfaceabhängigen) Sweet Spot (z.B. -18 dBFS) tanzen, ist eigentlich alles gut. Peaks können gerne und (weit) darüber hinaus schießen, Headroom sollte ja, Dank der genug vorhanden "Peak-Reserve", vorhanden sein. Bei der Aufnahme empfiehlt sich zum Einpegeln das Logic-eigene Level Meter mit der Einstellung: "Peak & RMS". Der RMS-Pegel sollte sich um die (z.B. -18 dBFS) bewegen, natürlich unter der Prämisse, dass die Signalspitzen nicht clippen.

Abschlussüberlegung:
Der RMS-Pegel (errechnetes quadratisches Mittel) zeigt Dir quasi die "gefühlte" Lautstärke an. Der Peak-Pegel (was der Logic Mixer Darstellung entspricht) den aktuellen Spitzenpegel. Wenn Du nacheinander nun eine Bassdrum (die PEAK-Lautstärke-technisch sehr dynamisch sein kann) und anschließend einen Shaker (der weit weniger "PEAK"-dynamisch daher kommt) aufnimmst und beide Instrumente bei z.B. -18dbFS RMS für die Aufnahme einpegelst, hast Du allein durch die Aussteuerung der Aufnahme eine gewisse Ausgewogenheit produziert. --> Zum Abspielen beide Fader auf 0dB und beide Instrumente sitzen (fast schon richtig) im Mix.
Zuletzt geändert von Midolf am 17 Apr 2019 - 13:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Stephan S
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Re: Niedrige Eingangspegel anheben

Beitrag von Stephan S »

Nur der Vollständigkeit halber: Auf Studio- Bandmaschinen wurden Bassdrum und HiHat (wegen der schnellen Impulse) bei ca. -20db auf dem VU Meter aufgenommen- ich weiß das noch sehr genau da dies nicht zu beachten damals mal ein sehr prägender Anfängerfehler von mir war und ich buchstäblich Löcher im Band hatte.
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Re: Niedrige Eingangspegel anheben

Beitrag von D.Mon »

Danke für Eure Antworten. Die Erklärungen sind echt hilfreich, auch wenn ich nicht behaupten kann, alles verstanden zu haben.

Ich sollte also nicht unbedingt den Pegel des "schwachen" Signals anheben, sondern eher die Pegel der anderen Spuren herunterregeln, richtig?
Am Ende müsste ich dann aber dann wohl den Pegel der Ausgangsspur so anheben, dass es insgesamt wieder "passt".
Gibt es dafür auch konkrete Empfehlungen, wie hoch man das vernünftigerweise einstellt?
Midolf hat geschrieben: 17 Apr 2019 - 10:26 ... Bei der Aufnahme empfiehlt sich zum Einpegeln das Logic-eigene Level Meter mit der Einstellung: "Peak & RMS".
Wo finde ich den?

Gruß
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Re: Niedrige Eingangspegel anheben

Beitrag von milchstrasse7 »

Wo finde ich den?......
.... im Kanalzug : Plugins / metering
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Peter Ostry
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Re: Niedrige Eingangspegel anheben

Beitrag von Peter Ostry »

D.Mon hat geschrieben: 17 Apr 2019 - 22:39Die Erklärungen sind echt hilfreich, auch wenn ich nicht behaupten kann, alles verstanden zu haben.
Halb so wild. Wir nehmen heute mit einer so hohen Auflösung auf, dass es keinen Sinn macht, Aufnahmen in die DAW haarscharf an die Null auszusteuern und drüber wäre das Signal ohnehin kaputt. Du musst nur mit einem "gesunden" Pegel ins Interface kommen und nach deiner Beschreibung tust du das. Wenn sich der RMS um die -18 dB oder so bewegt und die Spitzen nicht überschießen, ist alles gut.

Den Rest kannst du in der DAW einstellen wie du willst. Wenn das aufgenommene Signal in Ordnung ist, hast du in Logic keinen Qualitätsverlust, egal ob du leise Tracks anhebst oder laute Tracks absenkst. Mach einfach so, dass alles in einem vernünftigen Bereich läuft und du Pegel auch sehen kannst, nicht nur rote Lichter.
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Re: Niedrige Eingangspegel anheben

Beitrag von alexander »

Stephan S hat geschrieben: 17 Apr 2019 - 10:41 Nur der Vollständigkeit halber: Auf Studio- Bandmaschinen wurden Bassdrum und HiHat (wegen der schnellen Impulse) bei ca. -20db auf dem VU Meter aufgenommen- ich weiß das noch sehr genau da dies nicht zu beachten damals mal ein sehr prägender Anfängerfehler von mir war und ich buchstäblich Löcher im Band hatte.
bei der hihat stimme ich zu, aber weniger wegen der impulse, sondern primär wegen des übersprechens. wenn man die auf einer bandmaschine zu laut aussteuert, nimmt man sie in wirklichkeit gleich auf drei spuren auf.

die bassdrum hingegen habe ich immer ins rote gefahren. ist aber logisch - bandsättigung. klang schon cool.
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Re: Niedrige Eingangspegel anheben

Beitrag von Stephan S »

Die Attacks einer Bassdrum, ähnlich wie bei der HH liegen 20db über der VU Anzeige.
Wenn die Maschine einigermaßen korrekt auf das verwendete Band eingemessen ist killt sie es bei der Art von Übersteuerung. Hier war das sowohl bei der Sony 24 Spur 2" als auch bei der MXR 2" so. Da ging es nicht um Bandkompression, das hätte mich fast meinen Job gekostet...
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Re: Niedrige Eingangspegel anheben

Beitrag von alexander »

Stephan S hat geschrieben: 19 Apr 2019 - 19:28 Die Attacks einer Bassdrum, ähnlich wie bei der HH liegen 20db über der VU Anzeige.
Wenn die Maschine einigermaßen korrekt auf das verwendete Band eingemessen ist killt sie es bei der Art von Übersteuerung. Hier war das sowohl bei der Sony 24 Spur 2" als auch bei der MXR 2" so. Da ging es nicht um Bandkompression, das hätte mich fast meinen Job gekostet...
bist du soviel älter als ich? wir hatten jedenfalls schon LEDs auf der 1" Fostex die ich damals benutzen durfte. und da hab ich draufgeknallt bis die letzte LED gerade auch geleuchtet hat - volle kanne, die fostex war da ziemlich tolerant. klar sind die LEDs schneller als VUs und das sind dann tatsächlich die peaks, die da angezeigt werden. und was soll schon passieren - bd üblicherweise auf spur 1, daneben die snare, ein bissl übersprechen wird eh weggegated wenns nicht grad jazz ist. und wenns zerrt hörst du es ausserdem sowieso - hinterbandkontrolle. war also alles cool. weiss nicht warum dir da wer den job wegnehmen wollte - vorm band abgehört und dann umgeschaltet?
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Re: Niedrige Eingangspegel anheben

Beitrag von Stephan S »

Ja, Fostex ist toleranter, wie alle Amateurgeräte :mrgreen:
Und mit LEDs sowieso. Aufnahmen wurden üblicherweise auf dem Sync Kopf gehört, zumindest wenn schon was auf dem Band war...aber klar, ich hätte es bemerken müssen. Es ist 30 Jahre her...
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Re: Niedrige Eingangspegel anheben

Beitrag von alexander »

ja 24 tracks auf 1 zoll, das ist halt keine zweizoll studer, schon klar. hatte trotzdem einen super sound, ich mochte die immer sehr. hab ein paar schöne produktionen drauf gemacht. und die leds haben mich optimal vorbereitet auf die adats, auf denen ich später gearbeitet habe. bei den 16bits musste man schon ziemlich sauber einpegeln, dass man noch eine brauchbare auflösung hinkriegte. klang dann aber sowieso anders.

und stimmt, sync-kopf, klar. dann merkst du es erst nach dem ersten stop-rewind-play. wenns davor schon gegolten hat warst du ja eher schnell unterwegs.
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