Systemauslastung <--> Activity Monitor

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alexander
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Re: Systemauslastung <--> Activity Monitor

Beitrag von alexander »

maiermueller hat geschrieben: Die CPU springt automatisch, wenn sie nichts zu tun hat, in einen Idle-Prozess. Das ist ein Leerlaufprozess, in dem z.B. auch Strom gespart werden kann. Es wird gemessen, wie lange die CPU in diesem Prozess verweilt, und daraus wird die Auslastung errechnet.
du sprichst in raetseln. prozessorauslastung kann man so wie ich das verstehe nur ausdruecken in rechenoperationen pro zeiteinheit im verhaeltnis zu maximal moeglichen rechenoperationen pro zeiteinheit.

heisst was du sagst dass halt ne bestimmte zeiteinheit genommen wird und in relation gesetzt wird wieviel der prozessor idled in bezug auf die gesamte zeitspanne? das hat ja nix mit der prozessorauslastung zu tun weil vielleicht tut er nur ganz wenig in der zeit wo er was tut und idled aber auch ganz wenig, dann haettest du eine ordentliche prozessorauslastung laut anzeige, real tut der prozessor aber praktisch fast nix. wie soll man nach so ner anzeige irgendwas abschaetzen? also excuse moi aber das waer doch idiotisch. oder?
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Djordji
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Re: Systemauslastung <--> Activity Monitor

Beitrag von Djordji »

@mm

Danke für deine Erklärungen. Ganz verstanden hab ich es noch nicht aber das mit dem Prozessbuffer ist gut erklärt.

So wie ich dich verstanden habe misst die Systemauslastung in Logic wie Logic selbst die von den Kernen zur Verfügung gestellten Rechnungen verarbeitet während der Activity Monitor anzeigt was Logic an CPU zurverfügung gestellt bekommt.

Was das Ganze für mich verwirrend macht ist das Logic doch mittels der CPU die von der CPU zur verfügung gestellten Rechnungen verarbeitet.
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maiermueller
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Re: Systemauslastung <--> Activity Monitor

Beitrag von maiermueller »

alexander hat geschrieben: du sprichst in raetseln. prozessorauslastung kann man so wie ich das verstehe nur ausdruecken in rechenoperationen pro zeiteinheit im verhaeltnis zu maximal moeglichen rechenoperationen pro zeiteinheit.

heisst was du sagst dass halt ne bestimmte zeiteinheit genommen wird und in relation gesetzt wird wieviel der prozessor idled in bezug auf die gesamte zeitspanne? das hat ja nix mit der prozessorauslastung zu tun weil vielleicht tut er nur ganz wenig in der zeit wo er was tut und idled aber auch ganz wenig, dann haettest du eine ordentliche prozessorauslastung laut anzeige, real tut der prozessor aber praktisch fast nix. wie soll man nach so ner anzeige irgendwas abschaetzen? also excuse moi aber das waer doch idiotisch. oder?
Also erstmal, ich bin leider auch kein ausgewiesener Experte in diesem Thema und gerate hier ganz schnell aufs dünne Eis. Im Zweifelsfall sollte man diese Details genau recherchieren, wenn man es so genau wissen will.

So. Aber Deine Annahme, der Prozessor könnte ja irgendwohin springen und dort nichts tun, die ist falsch. So funktioniert ein Prozessor ja gerade nicht. Der krabbelt nicht in einen Thread und macht dort nichts oder "nur ganz wenig". Entweder, er arbeitet, oder er arbeitet nicht. Wenn er nicht arbeitet, ist er im Idle. So, wie wenn Du einen Fernseher in Standby schaltest, dann kannst Du ja auch nicht gucken.

Das heißt, der Idle, so es ihn denn überhaupt noch gibt, kann durchaus ein Maß für die Auslastung sein. Wenn Du weißt, die CPU war in 1s nur 100 ms, dann weißt Du, dass sie die anderen 900ms etwas getan hat. Wenn das System weiß (und das tut es), dass innerhalb von 1s Thread A 300ms und Thread B 100ms konsumiert haben, dann haben Thread A 30% und Thread B 10% Auslastung geschluckt.

Das ganze hat viel mit Multitasking zu tun, und wie das Betriebsystem die CPU-Perofrmance auf die Threads verteilt. Das wird aber schnell sehr komplex und da müsste ich auch nochmal nachlesen.
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maiermueller
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Re: Systemauslastung <--> Activity Monitor

Beitrag von maiermueller »

Djordji hat geschrieben: So wie ich dich verstanden habe misst die Systemauslastung in Logic wie Logic selbst die von den Kernen zur Verfügung gestellten Rechnungen verarbeitet während der Activity Monitor anzeigt was Logic an CPU zurverfügung gestellt bekommt.
Nicht ganz: Logic misst, wie gut es Echtzeitverarbeitung mit der zur Verfügung gestellten Rechenzeit hinbekommt. Das heißt, ob und in welchem Maße es einen bestimmten Satz an Samples innerhalb einer genau definierten Zeit, z.B. 128 Samples bei 44.1kHz, verarbeiten kann.
Djordji hat geschrieben: Was das Ganze für mich verwirrend macht ist das Logic doch mittels der CPU die von der CPU zur verfügung gestellten Rechnungen verarbeitet.
Das verstehe ich nicht ganz. Die Rechnungen werden nicht von der CPU zur Verfügung gestellt, sondern vom Programmierer implementiert... aber Du meinst was anderes, oder?

Vielleicht nochmals andersrum erklärt. Das Betriebsystem sagt: Logic, Du bekommst 300ms Rechenzeit zur Verfügung. Nach diesen 300ms wird Logic die CPU entrissen und das System kann tun, was es will. Z.B. dem Safari 500ms Rechenzeit geben, weil es ihn gerade besonders lieb hat. Darauf hat Logic keinen Einfluss und bekommt das auch nicht mit. Es merkt nur, "Mist, ich wollte doch schon vor 100ms meinen letzten Samplebuffer an die Soundkarte abgeliefert haben" und zeigt dann eine Systemüberlastung an, obwohl die CPU eigentlich, wenn das Betriebsystem es gewollt hätte, die Aufgabe locker hätte bewältigen können.

Natürlich ist das Betriebsystem nicht ganz so gemein, aber vom Prinzip her funktioniert das genau so. Logic hat keinen oder nur einen kleinen Einfluss darauf, wie viel Zeit ihm zur Verfügung gestellt wird.

Für uns als Logicuser ist aber interessant, wie unser Programm mit der Zeit, die es bekommt, umgehen kann und was das für uns für Auswirkungen hat. Daher die Anzeige in Logic.

Das Betriebsystem zeigt uns an, wem es wieviel Zeit spendiert. Wenn Zeit übrig ist, also alle Programme ihren Job schneller erledigen, als maximal zur Verfügung steht, dann springt das System in den Idle.

Die Zeit ist übrigens das entscheidende Kriterium, nicht die Anzahl der Rechenoperationen pro Sekunde.
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Re: Systemauslastung <--> Activity Monitor

Beitrag von alexander »

maiermueller hat geschrieben: Die Zeit ist übrigens das entscheidende Kriterium, nicht die Anzahl der Rechenoperationen pro Sekunde.
da bin ich jetzt nicht so sicher. schliesslich kann man die neuen prozessoren unter bestimmten umstaenden übertakten, der prozessor hat also definitiv mehr betriebszustaende als on (vollgas rechnen) und off (idle). aber vielleicht kann markus fritze hier etwas licht in die sache bringen...
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Re: Systemauslastung <--> Activity Monitor

Beitrag von MarkDVC »

@mfritze und maiermueller: Danke, das ist alles sehr einleuchtend, informativ und steht jetzt als FAQ 13. :)

Gruß

Mark
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Re: Systemauslastung <--> Activity Monitor

Beitrag von maiermueller »

alexander hat geschrieben:
maiermueller hat geschrieben: Die Zeit ist übrigens das entscheidende Kriterium, nicht die Anzahl der Rechenoperationen pro Sekunde.
da bin ich jetzt nicht so sicher. schliesslich kann man die neuen prozessoren unter bestimmten umstaenden übertakten, der prozessor hat also definitiv mehr betriebszustaende als on (vollgas rechnen) und off (idle).
Das ist aber kein Widerspruch. Übertaktung heißt schneller Rechnen, also weniger Zeit für dieselbe Aufgabe. Auch hier läuft es wieder auf die Zeit hinaus. Wenn der Prozessor seinen Takt dynamisch anpasst, wird es jedoch sehr viel komplexer. Das führt unter Umständen, wie Markus schonmal anderswo erwähnt hat, eine Auslastungsanzeige ad absurdum. Ich denke aber, das ist ein anderes Thema...
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Re: Systemauslastung <--> Activity Monitor

Beitrag von maiermueller »

MarkDVC hat geschrieben:@mfritze und maiermueller: Danke, das ist alles sehr einleuchtend, informativ und steht jetzt als FAQ 13. :)

Gruß

Mark
Freut mich! :D
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Re: Systemauslastung <--> Activity Monitor

Beitrag von Djordji »

maiermueller hat geschrieben:
Nicht ganz: Logic misst, wie gut es Echtzeitverarbeitung mit der zur Verfügung gestellten Rechenzeit hinbekommt. Das heißt, ob und in welchem Maße es einen bestimmten Satz an Samples innerhalb einer genau definierten Zeit, z.B. 128 Samples bei 44.1kHz, verarbeiten kann.
Ok
maiermueller hat geschrieben:
Djordji hat geschrieben: Was das Ganze für mich verwirrend macht ist das Logic doch mittels der CPU die von der CPU zur verfügung gestellten Rechnungen verarbeitet.
Das verstehe ich nicht ganz. Die Rechnungen werden nicht von der CPU zur Verfügung gestellt, sondern vom Programmierer implementiert... aber Du meinst was anderes, oder?
Stimmt, das ist ein wenig missverständlich ausgedrückt und ich meine auch was anderes.
Aber es hat sich erledigt weil es mir dann doch endlich dämmert. Ich dank dir für die Mühe.
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Re: Systemauslastung <--> Activity Monitor

Beitrag von spocintosh »

maiermueller hat geschrieben: Die Anzeige in Logic ist wie ein lokaler Regenschauer, der auch nicht unbedingt viel über die Gesamtwetterlage in Europa aussagt... ;)
:-)
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Re: Systemauslastung <--> Activity Monitor

Beitrag von Groove Tod »

Sorry, daß ich den Thread entstaube, aber kann es sein, daß es ein rein mathematisches Problem ist (Vielleicht ist es auch nur eine andere Art der Erklärung)?

Nehmen wir mal an, Logic zeigt tatsächlich, wie es ja auch heißt, die Auslastung des Systems (also nicht nur von Logic selbst) an. Eine 100%-ige Auslastung kann Logic alleine aber gar nicht erwirken, da nur die Summe aller laufenden Prozesse inkl. dem Betriebssystem selbst 100% bei Volllast ergeben können.

Eine Auslastungsanzeige bei Logic von 100% würde also heißen, daß Logic + Finder + OS X + viele kleine Prozesse, die im Hintergrund laufen + evtl. laufende Programme zusammen auf 100% kommen. Logic selbst nimmt vielleicht nur 90% vom Gesamtsystem in Anspruch. Die übrigen 10% teilen alle anderen Prozesse unter sich auf bzw. werden vom System verteilt.

Die Gesamtauslastung beträgt in diesem Beispiel nun 100% (Logic's Auslastungsanzeige), während die Aktivitätsanzeige aufschlüsselt, wievielt Prozent jeder einzelne Prozess benötigt: 90% für Logic, 3% für den Finder, 2% für den Druckertreiber, 5% für den Rest. Rechnet man alles zusammen hat man Logics 100%. Gibt man Logic etwas mehr zu tun, steht nicht mehr genug Rechenpower zur Verfügung, da die 100% überschritten sind, obwohl Logics Anteil davon nur 90% beträgt.

(Bei mehreren Kernen wird natürlich mehr als 100% angezeigt, aber so ist es vielleicht anschaulicher)


Nachtrag: Habe gerade mal probiert, welchen Einfluss die eingestellte Latenz auf die Aktivitätsanzeige/Auslastungsanzeige hat (also die Berücksichtigung der Echtzeitfähigkeit des Systems). An der Aktivitätsanzeige ändert sich logischerweise nichts, da das System ja nicht mehr beansprucht wird als vorher. Logics Anzeige ändert sich schon, der Zeitfaktor scheint also in die Auslastungsanzeige integriert zu sein. Allerdings ist der Unterschied nicht soooo gravierend bei meinem MBP bei etwa 40 Space Designer Instanzen: etwa 80% bei einer Puffergröße von 32 Samples, etwa 70% bei einer Puffergröße von 1024 Samples.
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