Kanye West uriniert auf seinen Grammy

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Geheimagent
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Re: Kanye West uriniert auf seinen Grammy

Beitrag von Geheimagent »

Häschen hat geschrieben: 21 Sep 2020 - 16:11 Warum sollte man nicht allgemeine Rahmenbedingungen festlegen können die Vertragsverhältnisse als sittenwidrig einstufen? So etwas gibt’s doch auch bei simplen Mietverträgen als Mieterschutz.

Hat das schonmal jemand im Musikbereich versucht und ist gescheitert? Oder sind Künstler zu doof sich als „Lobby“ zu organisieren?
Einen Plattenvertrag kann man nicht mit einem Mietvertrag vergleichen. Sittenwidrig ist es als Mann in aller Öffentlichkeit gegen einen Grammy zu pinkeln.
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Häschen
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Re: Kanye West uriniert auf seinen Grammy

Beitrag von Häschen »

Sind Flachwitze dein Hobby?
(..)
§ 138
Sittenwidriges Rechtsgeschäft; Wucher

(1) Ein Rechtsgeschäft, das gegen die guten Sitten verstößt, ist nichtig.

(2) Nichtig ist insbesondere ein Rechtsgeschäft, durch das jemand unter Ausbeutung der Zwangslage, der Unerfahrenheit, des Mangels an Urteilsvermögen oder der erheblichen Willensschwäche eines anderen sich oder einem Dritten für eine Leistung Vermögensvorteile versprechen oder gewähren lässt, die in einem auffälligen Missverhältnis zu der Leistung stehen.

(..)

https://dejure.org/gesetze/BGB/138.html
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Re: Kanye West uriniert auf seinen Grammy

Beitrag von Geheimagent »

Nein, aber ich sehe nicht, wo Kayne West ausgebeutet und versklavt wurde. Die Musikindustrie hat ihn doch reich gemacht.
Ich möchte die Musikindustrie nicht in den Schutz nehmen.
Gerade Verträge mit großen Firmen, schützen sich davor, dass Du denen solche Unterstellungen tatsächlich machen kannst.

Und bitte lass es nicht politisch werden. Ich sehe nämlich schon das Gesetztbuch in Deinem Bau feststecken. :roll:
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Häschen
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Re: Kanye West uriniert auf seinen Grammy

Beitrag von Häschen »

Politisch ist gut. Es geht ja nicht nur um Kanye West, er hat‘s angestoßen. Ich denke, es ist verständlich, dass eine Plattenfirme gewinnorientiert arbeitet, nur warum sollten sie die Aufnahmen auf ewig besitzen und lediglich unter 20% an den Künstler bezahlen müssen?

Ich find die Diskussion hat ihre Berechtigung.
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bitzone
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Re: Kanye West uriniert auf seinen Grammy

Beitrag von bitzone »

Häschen hat geschrieben: 21 Sep 2020 - 23:08 Ich find die Diskussion hat ihre Berechtigung.
Welche Diskussion genau?
Ein nach eigener Aussage Bipolarer pinkelt in Amerika auf eine gewonnene goldfarbene Figur.
Die Welt ist böse, alle Plattenbosse sind verschissene Egoisten, echt?
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Re: Kanye West uriniert auf seinen Grammy

Beitrag von Geheimagent »

Häschen hat geschrieben: 21 Sep 2020 - 23:08 Politisch ist gut.
Da ja häufiger schon Beiträge deswegen geschlossen wurden, wollte ich darauf hinweisen, habe es noch mal nachgelesen, wenn es so wie bisher bleibt ist es wohl ok.
Betreff: logicuser.de - Forenregeln
- Lasst Politik usw. am Stammtisch
Die Vergangenheit hat gezeigt, dass politische und religiöse Diskussionen zwangsläufig irgendwann in persönlichen Wortgefechten und Streitereien enden. Daher verkneift euch bitte solche Diskussionen.
Wir wissen dass die Grenze zwischen Musik und Politik/Religion manchmal fließend ist. Solange es im Kern um Musik geht, werden wir die Diskussion tolerieren, natürlich unter der Voraussetzung, dass sie nicht ausartet.
[/quote]
Häschen hat geschrieben: 21 Sep 2020 - 23:08Es geht ja nicht nur um Kanye West, er hat‘s angestoßen. Ich denke, es ist verständlich, dass eine Plattenfirme gewinnorientiert arbeitet, nur warum sollten sie die Aufnahmen auf ewig besitzen und lediglich unter 20% an den Künstler bezahlen müssen?

Ich find die Diskussion hat ihre Berechtigung.
Der Staat bekommt ja auch nur ca. 20% (bezogen auf Internationale MwSt ähnliche)
Der Produzent will auch ein Stück vom Kuchen haben.
Der Komponist und Texter muss seine Frau und Kinder versorgen
Der Vertrieb, Einzelhandel verbreitetet das Zeug auch nicht umsonst
Kosten (werbung, Studio, etc)
In der Plattenfirma müssen Angestellte bezahlt und New Comer finanziert werden.

In bisherigen Medien ging das soweit in Ordnung.

Bei den neuen Medien (Spotify & Co) bleibt doch am Ende nichts mehr für den einzelnen Künstler übrig.

Damals mögen die Plattenfirmen die Künstler ausgenutzt haben, doch seit dem Internet sind es die Fans, die die Künstler ausnutzen.
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Häschen
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Re: Kanye West uriniert auf seinen Grammy

Beitrag von Häschen »

bitzone hat geschrieben: 22 Sep 2020 - 0:08
Häschen hat geschrieben: 21 Sep 2020 - 23:08 Ich find die Diskussion hat ihre Berechtigung.
Welche Diskussion genau?
Ein nach eigener Aussage Bipolarer pinkelt in Amerika auf eine gewonnene goldfarbene Figur.
Die Welt ist böse, alle Plattenbosse sind verschissene Egoisten, echt?
Ja, nun, man muss sich nicht vom eigentlichen Thema ablenken lassen. Mir ist schon klar das du den Kernpunkt verstanden hast, aber irgendwie die Frustbeule schiebst.
Die bösen Plattenbosse tragen erheblich dazu bei, dass Künstler nach Schema F arbeiten und sorgen damit für kulturell eingleisigen gesellschaftlichen Input.
Die vertraglich übertriebene Langzeitbindung ist ein Mittel für diesen Mißstand.

Unabhängigere Künstler kann man als gesellschaftliche Bereicherung verstehen.

@Geheimagent
Die Mehrwertsteuer zahlt am Ende der Kunde.
Da du offensichtlich auf dem Schlauch stehst, Urheberrechtsausschüttungen, Tonträgerverkäufe, Konzerteinnahmen und Merchandising sind zunächst einmal getrennte Einnahmequellen. Künstler, die mit 360 Label Deal gleich auch mit in den Label Verlag aufgenommen werden, kriegen nur einen Bruchteil der Urheberrechts- und Tonträgerverkaufseinnahmen, tragen die Marketingkosten mit und müssen die Plattenfirma auch an Konzerteinnahmen und Merchandising beteiligen.
Das Geschäftsmodell wurde entwickelt, um Einnahmeverlust aus Tonträger Verkäufen zu kompensieren.
Im Streamingzeitalter sind Rechte an den Aufnahmen Schlüssel zu den Einnahmen, deshalb bleibt für die Künstler auch wenig übrig.

Ich kann verstehen, dass ein Label zunächst darauf bedacht ist seine Ausgaben mit gutem Gewinn einzuspielen,
aber in einem kürzeren Zeitraum darf es ruhig zu einer Neuverteilung der Einnahmen kommen.
Das Kunst ein Risikogeschäft ist muss nicht nur überwiegend zu Lasten der Künstler gehen.

Wenn Kanye West mit seinem Deal Millionen gemacht hat, dann macht das Label Milliarden.
Das er ausgesorgt hat ist schon klar, aber was ist mit den Künstlern, die sich gerade so über Wasser halten?

Die Ausbeutung von Künstlern ist nicht gerade seit gestern Thema.
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Re: Kanye West uriniert auf seinen Grammy

Beitrag von Geheimagent »

Für andere Länder kann ich nicht sprechen, in Deutschland sind die Sachen festgelegt, Du hast ja auch das Deutsche Gesetz zitiert, was in Amerika für Amerikaner durch das dortige Gesetz ersetzt wird. Grundsätzlich gilt Vertrag durchlesen, sich ggf. vom Anwalt beraten lassen, und dann entscheiden ob man ihn unterschreibt, das ist überall gleich.
Mir ist schon klar, dass Leute wie Hendrix überm Tisch gezogen wurden. Aber eben weil sie den Vertrag nicht gelesen haben.
Paul McCartney hat schon relativ früh die Verlagsrechte seiner meisten Songs zurückgekauft.
Es gibt Bands, die haben ihr eigenes Label gegründet, und regeln das ganze über eine eigene Firma selber.

Niemand zwingt einen solchen Vertrag zu unterschreiben.

Die Anteile bei einem Verlagsvertrag liegen übrigens nicht in dem von Dir genannten Rahmen. Wie auch von den anderen geschrieben, man muss lesen, was man unterschreibt, dann muss man nicht einen Grammy urinieren.

Ich denke wir bewegen uns im Kreis, auch wenn Du Hacken schlägst.
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Häschen
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Re: Kanye West uriniert auf seinen Grammy

Beitrag von Häschen »

Vertragliche Sittenwidrigkeit ist klar formuliert und schließt Unerfahrenheit sowie mangelndes Urteilsvermögen mit ein.
Deswegen sind Hinweise, wie "man muss schon wissen, was man unterschreibt" am Thema vorbei.
Es geht mehr darum, was man bei Musikverträgen als sittenwidrig einstufen könnte und darum das bindend durchzusetzen.

Was ist daran so schwer zu verstehen?

Im allgemeinen Arbeitsrecht hat sich über die letzten Jahrzehnte auch was getan, warum sollte sich in Sachen Künstler Vertragsschutz nichts bewegen?
Im Arbeitsrecht werden Arbeitnehmer geschützt. Die meisten Musiker sind freischaffend und haben wenn überhaupt Chancen auf ein höheres Einkommen, wenn sie touren oder wenn sie einen Label Deal abschließen. Das bringt Plattenfirmen in eine Machtposition, wo sie mehr oder weniger die Bedingungen bestimmen können.
Und wenn's Usus ist, dann hat der Einzelne kaum Chancen bessere Bedingungen zu verhandeln.

Wenn das ein namenhafter Künstler thematisiert, macht es vielleicht Sinn die Art und Weise, wie er das tut und sonstige Geschmacks Geschichten beiseite zu lassen.
Sollte das prinzipiell nicht möglich sein, stellt sich die Frage, wie das Thema sonst Schlagzeile wird.

Wenn ich diesen Thread überschaue, haben sich die meisten scheinbar schon mit den Bedingungen abgefunden oder es ist ihnen egal.
Muss das so sein, dass vor allen Dingen junge Talente in der Industriepresse enden bis man ihnen den letzten Rest Kreativität rausgestampft hat?
Wieviele Künstler haben nur eine begrenzte kreative Schaffensphase? Extrem Beispiele wären One Hit Wonder.
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Re: Kanye West uriniert auf seinen Grammy

Beitrag von Geheimagent »

Häschen hat geschrieben: 22 Sep 2020 - 9:42 Vertragliche Sittenwidrigkeit ist klar formuliert und schließt Unerfahrenheit sowie mangelndes Urteilsvermögen mit ein.
Deswegen sind Hinweise, wie "man muss schon wissen, was man unterschreibt" am Thema vorbei.
Es geht mehr darum, was man bei Musikverträgen als sittenwidrig einstufen könnte und darum das bindend durchzusetzen.

Was ist daran so schwer zu verstehen?
Du versuchst die Gesetze zurechtzudrehen, was ja im Streitfall auch gerne getan wird, doch wie willst Du die Punkte belegen?
Ist der Künstler volljährig gewesen? Kann er lesen und schreiben? Stand er zum Zeitpunkt des Vertrages unter Drogen? Und hat die Plattenfirma das gewusst, wenn es so war?
Also glaub mir, es ist nicht so, dass dort ein Gesetz steht, und Du rennst zum Anwalt, und Du gewinnst den Prozess. Wäre dann sowieso die Frage, warum fällt es Dir später ein zum Anwalt zu gehen, und nicht vorher? Anwälte würden ja kein Geld mehr verdienen, wenn es so klar für Dich als Nichtjurist ist, dass es eindeutig ist.

Wie ich bereits erwähnte, schützt sich auch die Deutsche Musikindustrie davor, dass sie gegen Gesetze verstösst. Größere Firmen haben auch eigene Anwälte dafür.

Wenn Du findest, dass Künstler versklavt werden, dann solltest Du als erstes Deine Abos bei Spotify & Co beenden, und wieder CD's kaufen.

Ich denke es ist von den anderen und mir auch alles gesagt.
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Häschen
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Re: Kanye West uriniert auf seinen Grammy

Beitrag von Häschen »

Deutsch scheint nicht deine Stärke zu sein. Unerfahrenheit und mangelndes Urteilsvermögen hat nicht zwangsläufig was mit Drogen zu tun.
Ich bieg mir kein Gesetz zurecht sondern stelle mehr oder weniger die Frage, welche Musikverträge man als Sittenwidrig einstufen könnte.
So wie es aussieht gibt es keine Sittenwidrigkeit im Musikbiz. Da ist alles erlaubt. :lol:

Spotify macht schon Sinn und damit Künstler besser davon profitieren können, macht es auch Sinn sich generell über fairere Vertragsverhältnisse Gedanken zu machen.

Um Kanye muss man sich nicht sorgen, der ist so ein Zugpferd für sein Label, dass sie wahrscheinlich außergerichtlich auf seine Forderungen eingehen werden, um ihm beim Label zu halten.
Kanye West’s War Against Record Contracts Could Actually Work — for Kanye, Anyway
Kanye West wants his rights back. Here are three reasons — tied to three different superstars — that his public rant against recording contracts could be way less far-fetched than it sounds

https://www.rollingstone.com/pro/featur ... r-1064225/
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Re: Kanye West uriniert auf seinen Grammy

Beitrag von teloy »

....häschen, wie sehen deine "verträge" denn so aus....?...
du hast augenscheinlich so viel ahnung, erfahrung und moralvorstellungen auf einmal, das einem ja ganz schwindelig werden kann.... (uiuiui)
...SHARE MUSIC FROM HAND TO HAND AND EAR TO EAR...
....coincidence is code.....RAW RUMBLE CODE.
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Re: Kanye West uriniert auf seinen Grammy

Beitrag von Heiner »

Hallo,

Ich habe auch schon auf Kanyes' Grammy uriniert, verstehe die Aufregung nicht.

Hth
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Häschen
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Re: Kanye West uriniert auf seinen Grammy

Beitrag von Häschen »

teloy hat geschrieben: 22 Sep 2020 - 11:53 ....häschen, wie sehen deine "verträge" denn so aus....?...
du hast augenscheinlich so viel ahnung, erfahrung und moralvorstellungen auf einmal, das einem ja ganz schwindelig werden kann.... (uiuiui)
Ich hab bis jetzt nur Scheißdeals angeboten bekommen.
Zwei Label wollte auch als Urheber mit drauf, obwohl ich alles komponiert und getextet habe.
Und eins wollte 360 oder gar nicht.

Wie sieht ‘n das bei dir aus?
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Re: Kanye West uriniert auf seinen Grammy

Beitrag von Geheimagent »

Heiner hat geschrieben: 22 Sep 2020 - 12:48 Hallo,

Ich habe auch schon auf Kanyes' Grammy uriniert, verstehe die Aufregung nicht.

Hth
Heiner
Das ist jetzt eine neue Perspektive in der Diskusion. Mir ist so, als hätte West sich Anfang Juli, wegen einer anderen Aktvität sowieso vor sich für einige Jahre aus dem Geschäft zurückzuziehen, um in ein Haus einzuziehen, was das Gegenteil der Villa Kunterbund ist.
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