Samplitude 10 Master gekauft: Ich bin begeistert

[urban noise]

Ich habe mir heute Samplitude 10 Master, eine spurenseitig abgespeckte Version von Samplitude 10 Pro gekauft, da ich einen Restaurationsauftrag habe und mich sämtliche Lösungen auf dem Mac nicht befriedigen bzw. ich mit insgesamt 4 Applikationen arbeiten muß, um das zu erreichen was ich benötige.

Fragt mich jetzt nicht warum, aber es geht auch darum, Audiomaterial noch einmal per Kompressor usw. extern nachzubearbeiten. Daher habe ich mich entschieden, das mit Logic zu machen, um Audio einfach aus dem Rechner heraus durch Effekte routen und wieder zurück im Rechner aufnehmen zu können. Da es um mehrere CDs geht, fand ich die Idee ganz gut, schnell zwischen einzelnen kompletten CDs hin und her springen zu können, um den Klang zu vergleichen. Daher dachte ich Logic als Audiosequenzer wäre eine gute Wahl.

Mac und Logic:

Probleme fingen schon beim Audio importieren von Audio-CD an:
• Teilweise wurden Dateien einfach abgeschnitten. Bei 15 CDs ist das kein Spaß, alles noch einmal zu kontrollieren. iTunes hat das ganze dann ohne Probleme bewältigt, obwohl beide Programme auf die selben Funktionen im OS zugreifen hat Logic die Fehler produziert.

Die Dateien hatten teilweise (sogar CD-weise) digitales Clipping, mußten als mit einem Declipper bearbeitet werden. Hierfür habe ich auf dem Mac iZotope RX (nur Standalone derzeit)benutzt, was sehr gut funktioniert.
Dann habe ich auf dem Mac die mit dem Declipper bearbeiteten Dateien in Peak per Batch Funktion normalisiert, um eine ansatzweise identische Lautstärke zu erhalten, um die Dateien nachfolgend extern zu komprimieren und dabei wieder aufzunehmen. Nein, ich wollte nicht den Pegel für jede einzelne Datei aussteuern ;-). Nach dem Aufnehmen habe ich in Logic die 70-minütige Region mit Strip Silence zerlegt, die einzelnen Regionen im Arrangierfenster als einzelne Audiodateien gespeichert und in Peak per Batch Funktion wieder normalisiert. Dazu muß man sagen, daß das ganze Datei Handling sehr aufwändig war, da die CD Tracks alle mit der Bezeichnung Track 01...Track 24 usw. importiert wurden. Wenn man da keine gute Datenstruktur auf der Festplatte und im Audiofenster einführt (Gruppen erzeugen), verliert man bei 15 CDs schnell die Übersicht.

Wollte ich einzelne Dateien mit Effekten nachbearbeiten, mußte dieses Ergebnis immer gebounct/exportiert und reimportiert werden, sehr mühsam. Oder eben noch zusätzlich einen externen Audioeditor einbinden, was auch blöd ist, will man den Klang einzelner Dateien im direkten Gegenhören an bereits vorhandene Dateien angleichen, die sich im Arrangement befinden.

Gebrannt habe ich dann wegen dem Dithering von 24 auf 16 Bit während des Brennens und auch sonst halbwegs komfortablen Handhabung bei der Eingabe der ISRC Codes usw. mit Waveburner.


Samplitude dagegen hat eine absolut professionelle CD Audio Import Funktion:
• Trackmarker und CD Text werden einfach mitimportiert und im Arrangierfenster eingefügt. Genialer gehts nicht.

Sampitude selbst hat auch einen Declipper, der fast genausogut wie RX funktioniert. Ich habe also testweise in Realtime die CD Tracks per Declipper bearbeitet (intern in 32Bit float) und gleichzeitig den Audiodatenstrom extern durch einen Kultube gejagt sowie wieder als neue 70-minütige Datei aufgenommen. Dann habe ich kurz mal die Funktion "Objekte an Track Marker schneiden" benutzt, wobei alle Trackmarker und CD-Text Namen auf die neu aufgenommene Datei übertragen wurden. Finde ich genial für sowas! Danach alles markiert, normalisieren --> destruktiv --> Objekte separat (also die einzelnen Regionen jeweils unabhängig voneinander!) normalisieren und fertig war die Laube.

Weiterhin kann ich mit Samplitude jegliche Nachbearbeitung auch Objekt-bezogen, also bei einer Spur mit allen CD Tracks für jeden einzelnen Track separat machen sowie auch destruktive Effektbearbeitung der einzelnen Tracks direkt im Programm machen, was eine irre Zeitersparnis und erhebliches mehr an Übersicht und damit ein Riesengewinn darstellt.

In der Master und Pro Version sind eben auch noch eine umfangreiche Restaurations-Suite enthalten, gegen die Logics Denoiser usw. eher keine Rolle spielen.

Dann kann man noch mit ISRC Codes und Allem was dazu gehört aus dem Programm heraus brennen. Das ganze hat höchstens die halbe Zeit wie mit den Programmen auf dem Mac gedauert.

Wohlgemerkt, Samplitude ist kein spezielles Mastering Programm, sondern ein Audiosequenzer mit Allrounder Quallitäten. Ich war schwer beeindruckt, habe einiges entdeckt, was dort enthalten ist, was auch Logic nun kann, aber auch vieles, was weit über die Funktionen von Logic hinaus geht. Man hat einfach das Gefühl, da wurden bestimmte Funktionen zu Ende gedacht. Ich werde die nächsten zwei Monate mal wieder mit meinem PC und Samplitude arbeiten. Wenn der Job zuende ist, werde ich mir sicher ein Update auf die Pro Version kaufen.

[Bruudinho]

Dein Urteil überrascht mich nicht.
Schon die Vorgängerversionen waren hinsichtlich objektorientierter Arbeit, Audiobearbeitung und allem, was zur CD-Herstellung benötigt wird, sehr gut.
In der Klassikbranche arbeiten inzwischen, ist jedenfalls mein Eindruck, viele mit Samplitude.
Allein die Auswahlmöglichkeiten bei der Audiobearbeitung sind für mich um Welten besser als in Logic (sowieso), aber auch Soundtrack Pro. In Logic werde ich wahnsinnig, in STP geht's so.
Und die Effekte sind speziell in der Pro-Version ziemlich gut.

[Pentatonik]

Guten Abend,
ein Kollege arbeitet ausschließlich mit Samplitude Pro. Ich habe mal zugeschaut und war beeindruckt. Vor allem das objektorientierte Arbeiten ist gut gelöst.
Ich arbeite im Studio immer mehr mit ProTools TDM. Seit der 7 Version mache ich auch die ganzen MIDI Sachen damit. War eine Umstellung, aber es hat sich gelohnt. Das Importieren der Audio CD geht dort genauso gut wie in Samplitude.
Werde mir auch mal die abgespeckte Version von Semplitude zulegen.

Alaaf us Kölle;

PS:
Es heißt übrigens nicht Sampltude oder Sampitude sondern Samplitude .:D
Danke für den ausführlichen Bericht.

[urban noise]

Eigentlich habe ich besseres zu tun als jeden Rechtschreibfehler bei einem solch langen Text zu beseitigen. Damit aber auch du glücklicher durchs Leben gehen kannst, habe ich zumindest die Thread Überschrift berichtigt.

[SFriedrich]

Eigentlich habe ich besseres zu tun als jeden Rechtschreibfehler bei einem solch langen Text zu beseitigen. Damit aber auch du glücklicher durchs Leben gehen kannst, habe ich zumindest die Thread Überschrift berichtigt.

Von meiner Seite mal einfach ein Dankeschön für den Bericht...
Rechtschreibfehler hin oder her, ich glaube, die Aussage ist angekommen.
Ich hoffe, die Motivation, bei Apple gleichzuziehen, folgt.
Grüße:
Sigi

[pyrolator]

Auch von mir ein Danke für den Bericht. Das Programm, sooft ich auch Werbung dafür sehe, hatte ich bisher nie in Betracht gezogen......

Grüsse
pyro

[urban noise]

Danke euch für euren Zuspruch, da freut man sich natürlich, wenn man sich mal die Mühe macht, etwas ausführlicher zu berichten. Das kann ich natürlich gerade an euch beide, Sigi und Pyro, nur zurückgeben ;-). Pyro, gerade auch dein Thread zu RX hat mir wertvolle Erfahrungswerte und Informationen gebracht und in der Entscheidungsfindung sehr geholfen :-).

Viele Grüße
Jens

[putte]

Werde mir auch mal die abgespeckte Version von Semplitude zulegen.

.. aber semplitude heissts ooch nich .. :)

[Pentatonik]

Ja,ja ist ja gut! :hm_angel:
Deshalb ja "PS". Hätte nicht gedacht das ich hier was lostrete.

Also, Alaaf us Kölle;

[Tim]

Ich arbeite seit Version 3 mit Samplitude.
Bin jetzt lange bei Version 7 geblieben und habe heute die 10 bekommen.
Wenn auch noch nicht installiert.

Das schneiden von Audiodateien geht mir in Samplitude schneller von der Hand.

Ganz zu schweigen das Timescatching.

Wer schon mal ein 3 min. File in der Logic Time & Pitch Machine bearbeitet hat, weiß wie "toll" das Ergebnis ist. Da liegt Samplitude auch viel weiter vorne.

Vielleicht schaffe ich es ja zusammen mit Urbannoise hier etwas mehr in Richtung Samplitude zu berichten.

Gruß Tim

[thedi]

Ich hatte eine der ersten Samplitude Versionen (muss 1.x oder so gewesen sein) auf dem Amiga mit meiner Toccata-Soundkarte (die 16bit konnte) genutzt, fand ich immer klasse - bis ich Logic für mich entdeckte - kann mir gut vorstellen, das die Audiobearbeitung da gut ist, die hatte mich damals davon überzeugt Samplitude zu nehmen (statt Octamed Soundstudio :)

[urban noise]

Ich finds vor Allem schade, daß es das nicht für den Mac gibt.

[putte]

Vielleicht schaffe ich es ja zusammen mit Urbannoise hier etwas mehr in Richtung Samplitude zu berichten.

.. hmmm, so langsam werde ich skeptisch. da gibts unseren Urban noise, der Logic-support leistet, und den Tim, den häuptling des Logicuser-forums. und plötzlich werden hier pläne geschmiedet [verschwörungstheorie]aus diesem forum ein simplitube-forum[/verschwörungstheorie] zu machen. ALARM! kommt alle schnell herbei!! ..

.. :D + ;) + liebe grüße,
putte

[urban noise]

.. :D + ;) + liebe grüße,putte

Du weißt ja, Horizonte erweitern ist immer gut ;-)
auch liebe Grüße,
Jens

[Tim]

Wer übrigens ein Samplitude 10 Pro gewinnen möchte, sollte mal hier vorbei sehen:
http://www.logicuser.de/forum/viewtopic.php?f=1&t=38322

Gruß Tim