Alhambra Gitarren?

Instrumente/ Instrumentenkunde, Arrangement/Songwriting, Musik Wissenschaft & Geschichte

Moderatoren: hugoderwolf, Mods

Antworten
Benutzeravatar
Peter Ostry
Mediator
Beiträge: 11705
Registriert: 13 Okt 2004 - 14:54
Logic Version: 0
Wohnort: Niederösterreich

Alhambra Gitarren?

Beitrag von Peter Ostry »

Ich brauche irgendwann demnächst eine neue Konzertgitarre, da meine gute alte Takamine schön langsam den Geist aufgibt.

Hab jetzt einige in den Läden probegespielt und bin bei einer Alhambra hängengeblieben. Ich glaube mit massiver Zederndecke. Ziemlich teuer, so um die 1.300 Euo. Die hat die klassische Bauform und macht genau was ich will. Ich wäre aber mehr an einer Alhambra mit Cutaway und Abnehmer interessiert.

Im Musik-Produktiv Shop ist eine drin, die mir interessant erscheint:
http://www.musik-produktiv.at/alhambra-5-p-cw-e1.aspx
Leider in Wien nicht verfügbar (= kann nicht probespielen).

Kennt jemand zufällig diese Gitarren und hat einen Vergleich zwischen den Cutaway Modellen und den normalen?

Meine Ansprüche sind schnell erklärt: Die Präzision einer Hanika aber voller klingend. Schnelle Ansprache und auch leise ein runder Ton. Über dem 12. Bund darf sie nicht verhungern. Schönes Sustain bei Vibrato in den mittleren Lagen, soll auch bissig sein können. Aber nicht so trocken wie eine Flamenco Gitarre. Hanika ist mir zu klassisch, bei Ortega gefällt mit der Ton nicht. Ein Cutaway wäre auch gut und ein Abnehmer, vorzugsweise Fishman. Der Ton soll trotzdem so sein wie ohne Cutaway. Und kosten soll sie wenn geht nicht über 1.000 Euro. Und sonst bin ich gesund und beinahe fieberfrei ;)
Es ist ein Brauch von alters her:
Wer Sorgen hat, hat auch Likör!
Benutzeravatar
Solarzelle
Routinier
Beiträge: 279
Registriert: 25 Feb 2005 - 15:37
Logic Version: 0
Wohnort: Frankfurt

Re: Alhambra Gitarren?

Beitrag von Solarzelle »

Guten Tag Herr Ostry :wink:

im gegensatz zu elektrischen Gitarren finde ich es bei akustischen Gitarren schwerer den kauf vom Markennamen abhängig zu machen, man kann daraus bestenfalls tendenzen in sachen verarbeitung und Qualität ablesen. Bei Seriengitarren werden die Hölzer selten individuell ausgewählt, sonern eben in Serie verarbeitet. Das heisst, das man bei identischen Modellen Gitarren mit mehr oder weniger guten Hölzern erwischen kann. Eine nylonsaitengitarre würde ich deshalb prinzipiell nicht kaufen, ohne sie probezuspielen. Ich machs auch lieber nach folgendem verfahren - vor dem Kauf viel ausprobieren, eine Nacht drüber zu schlafen, dem verkäufer ein gespräch bei einer tasse Kaffee abzuringen, um dann nochmal zu testen und dann zu kaufen. Bei Preisen über tausend Euro sollte das verfahren dem verkäufer kein Stirnrunzeln abringen. falls du preislich noch einen tick nach oben schaust, könnte sich übrigens vielleicht auch der gang zu einem gitarrenbauer lohnen. Wenn Du dich aber schon auf die beiden genannten Alhambra Modelle eingeschossen hast, bist du beim kauf des probegespielten Modells auf der sichereren seite.

Vielleicht noch ein paar allgeimeine Tps.
für die Qualität der Decke spricht es, wenn jahresringe und spalt im rechten winkel zueinander stehen. Den Spalt erkennt man manchmal nur, wenn man seitlich bei richtigem licht auf die Decke schielt. sollte aber auch der Verkäufer auch erklären können. Über Zederndecken freuen sich meistens einsteiger, da sie immer voll klingen und leicht ansprechen. Bei Fichte hast du mehr Klangfarben, es gibt auf lange sicht mehr zu entdecken. Deshalb finde ich fichte etwas reizvoller. Ist aber geschmackssache, auch Zedern können manchmal toll klingen.

Sonst sollte manauf Saitenlage, Bundreinheit und Trennschärfe achten. Mit Cutaways und Tonabnehmersystemen habe ich weniger gute Erfahrungen gemacht, meist nehmen sie was vom Klang weg. Du musst dich halt fragen, wofür du es brauchst. Bei nylonsaiten kommt man selten in die oberen lagen, und verstärken muss man sie nicht zwingend. ich brauche bei nylonsaiten Verstärkung alle paar Monate mal, da tuts dann auch ein geeignetes mikrophon.

Freundliche Grüsse
Benutzeravatar
MFPhouse
Mega User
Beiträge: 5323
Registriert: 25 Jun 2003 - 11:55
Logic Version: 11
Kontaktdaten:

Re: Alhambra Gitarren?

Beitrag von MFPhouse »

Ich habe eine aus der CTW Serie. SemiKlassik cutaway und Pickup und Micro.
Der absolute Wahnsinn.

Habe allerdings auch einen MörderPreis dafür bezahlt. über 2000 :cry:
Ich habe ca an die 15 Alhambra´s ausprobiert.Und alle waren unterschiedlich.
Es gibt keinen anderen weg als alles anzuspielen.

Ähnlich wie bei den Steel Avalon C25 ( A25) ist es leider sehr schwierig überhaupt daran zu kommen.( Anspieltechnisch).
Aber eins kann ich dir sagen, nach über 20 jahren erfahrung. Es lohnt sich!
Ich habe jahrelang auf zig scheiß gespielt und diese Investition hat sich gelohnt.

Entweder richtig oder garnicht.

Sahhhhnnneeeeee

Michael
Wir supporten auch den Support und selbstredend auch die Entwickler.
Benutzeravatar
Peter Ostry
Mediator
Beiträge: 11705
Registriert: 13 Okt 2004 - 14:54
Logic Version: 0
Wohnort: Niederösterreich

Re: Alhambra Gitarren?

Beitrag von Peter Ostry »

Gleich vorweg: Kennt jemand in Wien gute Adressen für Akustikgitarren? Nylonstring, nicht eindeutig Klassik und nicht nicht eindeutig Flamenco. Ich habe bis jetzt bei Klangfarbe, Musik-Produktiv und Stelzhammer so ziemlich alles was in Frage kommt ausprobiert. Wer hat hier sonst noch gute Konzertgitarren mit/ohne Tonabnahme lagernd?

Ansonsten, danke für die beiden Tips! Natürlich möchte ich die Gitarre nicht ohne Probespielen kaufen, meine Frage bezog sich eher auf Alhambra allgemein.

Meine jetzige Gitarre (Takamine E-9-0) hat einen Cutaway und und einen Abnehmer, ich spiele sie seit mehr als 10 Jahren und sie bringt grundsätzlich was ich will. Allerdings will ich jetzt mehr von diesen Klängen, die Decke wölbt sich hinter dem Steg und der Tonabnehmer ist aus heutiger Sicht so schlecht, dass er mittlerweile unverwendbar ist. Reparatur, Umbau usw. sind auch nicht grade billig, also sehe ich mich nach einem anderen Instrument um.

Was die Sache mit der Zederndecke berifft, bin ich wie 'Solarzelle' auch der Meinung, dass da viel geschluckt wird. Es war auch nur die eine Alhambra die ich probespielen konnte und die ermöglichte trotz des volleren Klanges erstaunlich viele Klangvariationen. Für so etwas würde ich (wenn auch ungern) auf den Cutaway verzichten. Wäre dasselbe mit Cutaway und Abnehmer möglich, dann hätte ich die Gitarre die ich will. Daher kam meine Frage, ob Alhambra ähnlich wie Hanika bei den meisten Modellen einer Qualitätsstufe einen typischen Klang hat. Laut der Aussage von 'MFPHouse' ist dem nicht so.

Nur so am Rande - eigentlich brauche ich zwei Konzertgitarren, eine davon wäre eine Godin Grand Concert SA und die andere das Gegenteil davon aber doch ein wenig elektrisch. Beides ist mir zu teuer, also suche ich einmal die "Andere".
Es ist ein Brauch von alters her:
Wer Sorgen hat, hat auch Likör!
Antworten