know how/transkribieren von musiktiteln

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soldin1
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know how/transkribieren von musiktiteln

Beitrag von soldin1 »

hi,
könnt ihr mir mal tips geben wie ihr herangeht beim analysieren bzw. transkribieren von musiktiteln.
womit sollte ich am besten anfangen um das transkribieren am besten zu lernen.
nehmt ihr zum beispiel software zur hilfe bei besonderst schnellen stücken.
habt ihr schon sheets auf denen ihr alles aufschreibt etc.
über eine rege beteiligung würde ich mich sehr freuen.



ich muss es wissen.
8)
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bobmusic
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Beitrag von bobmusic »

Hallo,

ich habs früher traditionell mit walkman, bleistift und papier am klavier gemacht, aber schon seit einigen jahren benutze ich dazu logic. audiofile laden, tempo anpassen und dann stück für stückt loopen und einspielen. das tempo braucht man auf diese weise eigentlich nicht zu verlangsamen, man kann ja beliebig kleine abschnitte loopen.
ich beginne grundsätzlich mit dem bass (wichtig für die akkordbestimmung). dann die oberstimme bzw. melodie. später erst die mittelstimmen.

bezüglich der stückauswahl: nimm ein stück, das du unbedingt spielen willst, dass dich total anmacht, das ist der beste motor. zu schwer bzw. schnell sollte es für den anfang natürlich nicht sein. welche stilistiken bevorzugst du denn?
Beste Grüße, Robert

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soldin1
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Beitrag von soldin1 »

danke für den tip.

mit dem anmachen ist das so eine sache.
ich steh auf 70´s disco-funk,funk ala eahrt wind and fire,soul jazz.

also man kann sagen eigentlich recht komplexe musik,bzw rhytmen.
ich finde da ist sehr schwer dahinter zu kommen,da sie auch sehr schnell gespielt wird und viele klangfarben hat,aber ich versuch es mal mit deinem tip.

vielleicht könntest du ja noch etwas genauer werden.

würde mich auch intressieren wie andere das mach,also bitte weiter posten.
danke
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filmklang
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Beitrag von filmklang »

Hallo,
In erster Linie ist es Übung, Übung, Übung.

Robert "bobmusic" hat im Prinzip alles gesagt. Genauso wirds gemacht, erst Bass, dann Oberstimme, und dann alles, was sonst noch zu hören ist.

Loopen macht das Raushören sehr viel bequemer. Für komplexe Rhythmen hilft langsamer stellen sehr gut, und um den Rhythmus gut raushören zu können, kannst du ja auch "classic transpose" (also langsamer und tiefer) machen, um Artefakte und Rechenfehler zu vermeiden.

Genaueres gibts m.E. nicht, denn das Gehör spielt die entscheidende Rolle, und das übt sich mit der Zeit und der Erfahrung..
Ich schreibe zB inzwischen das meiste einfach "realtime" mit dem Bleistift mit, aus dem Ghettoblaster aufs Papier.
Gruss Till
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soldin1
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Beitrag von soldin1 »

ok alles klar.
nur eine frage noch.wieviel stücke wären den angebracht in der woche bzw.monat um einen guten trainingserfolg zu haben.
frage weil ich auch noch zeit zum üben ansich brauche und arbeiten muss.um halt effektiv zu bleiben.

danke :?
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Solarzelle
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Beitrag von Solarzelle »

SaschaFranck hat geschrieben:
Als blödes Beispiel: Ich hatte in meinen 3-semesterigen klassischen "Tonsatz und Gehörbildung" Vorlesungen Mitstudenten, die am Ende (also bei der Prüfung) echt kleine und große Terzen verwechselt haben (in einem "Einzelintervall-Test"). Oder die nicht wussten, ob ein Akzent auf der "3+" oder auf der "3 + e" war. Eindeutig ein Nachweis von nicht ganz so großem Talent.

Gruß
Sascha
Was du manchmal für ein Zeug redest...
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bleibmoritztreu
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Beitrag von bleibmoritztreu »

also ich hab hier ein ganz tolles. es ist von einem gewissen herrn kaiser und heißt schlicht und ergreifend "gehörbildung". das fängt mit ganz einfachen melodien (spielen, hören, singen) an und hört (zumindest der erste band) dann bei 4stimmigem satz und kontrapunkt auf. didaktisch ist das buch super toll, wenn man wirklich die zeit und energie findet, jeden tag damit zu arbeiten man macht ganz schnell ganz große schritte, die einem natürlich auch beim heraushören von popsongs helfen. nur lernt man halt noch einiges mehr, was zeit kostet. also wenn du spaß dran hast und die zeit aufwenden kannst, würd ich dir das buch ans herz legen. kostet so 40-50 euro allerdings glaub ich.

lg :)
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Solarzelle
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Beitrag von Solarzelle »

von Heinz christian Schaper gibts auch einen kleinen band namens gehörbildung im taschenbuchformat. meine ausgabe ist aber ca. 12 jahre alt, bin mir nicht sicher ob es noch aufgelegt wird.

Wer Lust hat sich mit fiesen rhythmen und taktwechseln im selbststudium rumzuschlagen, kann dies mit maat en ritme von Horst F. van Der tun.
derartige Übungen werden oft kritisiert, da eine eigene virtuosität im lesen abstrakter rhythmen geschult wird, ohne dass die Brücke zur praxis geschlagen wird. es kann allerdings nicht schaden sich damit zwischenzeitlich auseinanderzusetzen.

meine beste Übung in Sachen gehörbildung war, als ich als teenager hendrix und Pink floyd Gitarrensoli rausgehört hab. Warum gabs damals noch keine Sequenzer? ich durfte noch stundenlang mit einem leierigen kassetendeck kämpfen, bis ich den Ausschnitt im Fokus hatte, denn ich raushören wollte :wink:
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bleibmoritztreu
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Beitrag von bleibmoritztreu »

Solarzelle hat geschrieben: ohne dass die Brücke zur praxis geschlagen wird
das tut der von mir empfohlene kaiser-band sehr wohl und das ist auch soweit ich das beurteilen kann das, was ihn von vergleichbaren lehrbüchern unterscheidet. es gibt keine "hören sie folgende intervalle"-übungen, sämtliche noten sind auszüge aus der realen (klassischen) literatur, die man dabei auch noch etwas kennenlernt. aber wirklich nur etwas.

gute nacht
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Solarzelle
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Beitrag von Solarzelle »

Desahalb bezog sich mein kurzer kritischer Einwand auch nur auf eine generelle Problematik im Zusammenhang landläufiger Lehrwerke. Den Band vom Kaiser kenne ich nicht, aber so wie Du ihn schilderst ist er sicher empfehlenswert. :wink:
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Steven_C
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Beitrag von Steven_C »

Hi,

als Literaturtipp für die Gehörbildung möchte ich den Mackamul hinzufügen:

http://www.amazon.de/Lehrbuch-Geh%C3%B6 ... 552&sr=8-1

Mir hat beim Training das Vomblattsingen am meisten gebracht, zunächst Intervalle und Melodien, dann Akkorde und Partituren(horizontal und vertikal).

Beim Transkribieren von U-Musik fand ich aber immer den Erfahrungsfaktor am entscheidensten. Mir hat es dabei auch geholfen, komplette Arrangements zu analysieren, auch in klanglicher Hinsicht, z.B. in welchen Tonumfang singt ein Tenor typischerweise in Kopf- oder Bruststimme, wie ist der klangliche Unterschied bei gleicher Linie in verschiedenen Lagen bei Saiteninstrumenten, etc. .
Was das Thema Hilfsmittel angeht: alles ist erlaubt! Erinnert sich eigentlich noch jemand an die Walkmen mit "half speed" (ich glaube die waren von Ibanez)? Ich denke jedoch, dass man mit zunehmender Routine immer weniger Hilfsmittel gebrauchen wird; auf nonlineare Wiedergabemöglichkeiten möchte ich allerdings nie wieder verzichten müssen.

Lg,
SC
soldin1
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Beitrag von soldin1 »

tausend dank und werde mir eure tips zu herzen nehmen.
danke :)
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bleibmoritztreu
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Beitrag von bleibmoritztreu »

Solarzelle hat geschrieben:Desahalb bezog sich mein kurzer kritischer Einwand auch nur auf eine generelle Problematik im Zusammenhang landläufiger Lehrwerke. Den Band vom Kaiser kenne ich nicht, aber so wie Du ihn schilderst ist er sicher empfehlenswert. :wink:
ja, mein "sehr wohl" war glaub ich etwas zu hart vom ausdruck her :oops:

deinen kommentar an sascha solltest du aber mal ausführen, das interessiert mich jetzt wirklich. egtl hatte ich immer das gefühl, dass sascha ganz kluges und erfahrenes zeug redet....

lg
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Solarzelle
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Beitrag von Solarzelle »

das mit dem "sehr wohl" ist mir auch aufgefallen, ich fand es aber nicht schlimm. Du hast ja begründet, was dir am kaiser gefällt. damit habe ich auch wieder was erfahren und damit war das ok. Abgesehen davon finde ich es gut, daß du dich traust, deine meinung auch den älteren hier gegenüber zu artikulieren.

Der Kommentar von Sascha klang für mich so, als hätte er sich über die Patzer seiner kollegen bereits selbst ein gesondertes talent ausgestellt. Insbesondere da es sich um prüfungssituationen handelte (sind die in hannover eigentlich öffentlich?) war das in meinen augen einfach ein schlechter Stil.

Im regelfall können studenten kleine und grosse terzen unterscheiden. wer es nicht kann, wird bereits in der aufnahmeprüfung probleme bekommen. blackouts in prüfungen können auch mit nervosität oder mangelnder Vorbereitung zusammenhängen, daraus lassen sich keine Rückschlüsse auf das talent des prüflings ziehen.

Über seine persönlichkeit und seine erfahrung möchte ich nicht weiter spekulieren. bei mir hinterlässt er den eindruck eines kreativen lebenskjünstlers, der sich in manchen dingen etwas versteigt, aber auch viel sinnvolles beiträgt.

Unsinn hat hier ausserdem jeder schon einmal geredet, so gesehen ist das für mich kein drama :wink:

@sascha, wir können uns hier gerne weiter unterhalten, persönliche animositäten kann man sonst mit mir auch per pm klären.
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Solarzelle
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Beitrag von Solarzelle »

Da sonst keiner mehr was sagt, ergänze ich es noch um den ultimativen Gehörbildungstip - Mitsingen im Chor. Man kriegt nicht nur ein gutes gefühl für Intervalle und melodische zusammenhänge, man hört die intervalle gleichzeitig im harmonischen kontext. wenn man das eine weile gemacht hat, klappt es mit dem transkribieren deutlich besser.

wer sich nicht zum sängerknaben berufen fühlt (so wie beispielsweise ich, der das im studium nachzuholen hatte) kann es auch im orchester oder in anderen Ensembles probieren. Es war im studium jedoch auffällig, daß die leute, die über jahre hinweg im chor gesungen haben, in sachen gehörbildung meist ziemlich fit waren.

Das chorsingen vielen leuten nicht mehr zeitgemäss erscheint, ist eigentlich zweitrangig. es ist besser sich eine weile irgendwo mit reinzustellen, als Übungen ausschliesslich für sich im stillen kämmerlein zu machen.

PS: @soldin, gerne :wink:
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