Taugt mein Mac für GarageBand?

Fragen zu Apples Garage Band

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MusikMensch
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Taugt mein Mac für GarageBand?

Beitrag von MusikMensch »

Viele Macianer, die sich ihren Rechner vor Erscheinen von iLife 04 gekauft haben, fragen sich, ob denn die Investition von knapp 50 Euro überhaupt Sinn macht, wenn GarageBand darauf ohnehin nur ruckartig darauf läuft. Im Gegensatz zu anderen Programmen der iLife-Suite, die zwar nicht weniger leistungshungrig sind, muß GarageBand in Echtzeit agieren, sprich: Alle Instrumente, Spuren und Effekte müssen verzögerungsfrei berechnet und wieder gegeben werden. Kann der Mac das nicht, z.B. mangels Prozessorleistung, langsamer Festplatte oder knappem Arbeitsspeicher, kommt es zum unvorhersehbaren Abbruch der Wiedergabe, was die Weiterarbeit an dem Song zunächst einmal unmöglich macht. Apple Logic Pro/Express (ehemals emagic Logic Audio), die professionelle Digital Audio Workstation von Apple, als auch das Konkurrenzprodukt Steinberg Cubase SX 2.0, bieten für solche Fälle eine sogenannte "Freeze-Funktion", die dabei hilft, ressourcen einzusparen, indem die jeweils durch Klicken auf den Freeze-Button ausgewählte Spur "eingefroren" wird. Das heisst also, Software Instrumente wie Sampler, SoftSynthesizer und Virtuelle Instrumente werden in eine Stereo-Audio-Datei umgerechnet, eingeschliffene Effekte werden ebenso eingerechnet. Der Unterschied ist für den Benutzer nicht hörbar, einzig bei nachträglichen Tempoveränderungen hat diese Funktion noch ihre Tücken.

Leider hat man sich bei der Programmierung von GarageBand - bewußt oder unbewußt - gegen die Integration eines solchen Features entschieden, Ausschlag dürfte die oben angesprochene Tempo-Problematik dafür gegeben haben. Von daher empfiehlt es sich, mit Effekten recht sparsam umzugehen, um den Arbeitsfluss nicht zu unterbrechen. Ein erstes Anzeichen dafür, dass die Systemauslastung sich dem kritischen Bereich nähert, ist die ruckelnde Grafikdarstellung während der Wiedergabe oder Aufnahme. Auch kann man die Systemauslastung mit den entsprechenden Dienstprogrammen für OS X gut verfolgen (die man aber keinesfalls permanent laufen lassen sollte, da sie selbst in mehrsekündigen Intervallen etwas Rechenleistung einfordern!).

Was genau zeichnet nun also eine hochleistungsfähige GarageBand-Workstation aus? Entscheidend sind hierbei im Wesentlichen die drei Systemkomponenten CPU, Arbeitsspeicher und Festplatte.

Kommen wir zunächst einmal zur CPU: Apple setzt einen G3-Prozessor mit 600 Mhz voraus, in einer weiteren, etwas widersprüchlichen Angabe ist es dann ein G4/G5 Prozessor (ohne jegliche Geschwindigkeitsangabe), will man die in GarageBand integrierten Software Instrumente benutzen (Natürlich will man das, sonst hätte man sich das Programm doch nicht gekauft!). Ich persönlich würde zu einem Dual-Prozessor G4 oder besser noch G5 deutlich über der 1 Ghz-Grenze greifen, stünden mir die Mittel zu. Auf einem PowerBook G4 mit 867 Mhz und 640 MB Ram kommt man beispielsweise nicht sehr weit, will man eine einigermassen komplexe Songstrukturen erschaffen (ca. 8-10 Spuren). Auf einem Dual-G5 mit beispielsweise 1,8 Ghz läuft die Software absolut rund, nichts ruckelt (selbt bei mehr als 20 Spuren), die Wiedergabe springt problemlos an. Voraussetzung hierbei jedoch:

Arbeitsspeicher und noch mehr Arbeitsspeicher - in professionellen Musikerkreisen werden kaum Macs mit weniger als einem Gigabyte Ram eingesetzt, und das aus gutem Grund: Mac OS X ist zweifellos das wohl optisch ansprechendste derzeit verfügbare Betriebssystem, allerdings geht die Ästhetik doch sehr zu Lasten des Arbeitsspeichers, der laut Apple mindestens 128 MB betragen sollte. Die Angabe ist relativ stark untertrieben, erst oberhalb von 512 MB nimmt das sogenannte Swapping, die Auslagerung von häufig benötigten Daten aus dem Arbeitsspeicher auf die Festplatte, merklich ab. Solltest Du also die Möglichkeit haben, Deinen Mac problemlos auf mehr als ein halbes Gigabyte Arbeitsspeicher zu erweitern, mache davon Gebrauch!

Audiodateien erfordern einen Datendurchsatz von 176kbyte/s je Stereospur (44,1 khz, 16 bit), nimmt man mit 24 bit auf, steigt dieser Wert auf 150%, sprich 264 kbyte/s). Klingt zwar nach wenig, addiert sich aber in der Summe merklich, besonders, wenn die Festplatte mangels freiem Abeitsspeicher zum Swappen zweckentfremdet wird. Notebook-Festplatten arbeiten in der Regel mit 4200u/min, sind also dementsprechend träger in der Ansprechzeit (>10ms) und langsamer im theoretischen Datendurchsatz (der aber in der Praxis nur selten erreicht wird, je kleiner die Datenpakete nämlich sind, desto öfter muß die Festplatte danach suchen, und schon ist es aus mit den schönen "Papierwerten". Insofern empfiehlt sich für Audio eine schnelle interne Festplatte oder die Anschaffung eines externen (auf jeden Fall Firewire-!) Laufwerkes. Gerade bei Notebooks und all-in-one-Macs ist letzterer Weg oftmals die sinnvollere Alternative.

Fassen wir also zusammen: der optimale Mac für GarageBand sollte ein schnellstmöglicher (Dual-)G4 oder G5-Rechner sein, mindestens 640 MB Ram an Bord haben und über eine schnelle Festplatte mit 7200u/min verfügen.

Wie sind Eure Eindrücke? Beschreibt sie doch einfach kurz hier und welchen Mac ihr Euer Eigen nennt, Eure Arbeitsweise etc. !

Bei Anregungen, Kritiken, Fragen und Hinweisen könnte Ihr Euch gerne mit mir in Verbindung setzen:

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Gruß Dominik
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Quickmix
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Beitrag von Quickmix »

Ich hab ein PB G4 1.33 GHz mit 1.25 GB Ram also voll ausgebaut. Ich arbeite eigendlich mit Logic 7, aber auch Garage Band läuft bei mir schnell. Ich nutze zusätzlich noch eine externe 160 GB FireWire Festplatte.
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G4 867 DP 1Gb Ram

Beitrag von Ronald »

Hallo
Auf meinem Rechner lassen sich alle Aktionen mit GB realisieren in Echtzeit
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cuatrox
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Beitrag von cuatrox »

Auf PB 867 mit 640 MB läuft's zäh. Macht kein Spass. :evil:
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MusikMensch
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Beitrag von MusikMensch »

Probier mal GarageBand 2 aus, das scheint etwas besser optimiert zu sein (hab ich den EIndruck), hab ja wie bereits gesagt das gleiche System.
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macmarkus
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Beitrag von macmarkus »

Hi Musikmensch,

hast du noch ein, zwei Tips, wie man die externe Platte am besten einrichtet? Wird an anderer Stelle hier im Forum gerade drüber gesprochen.

Dank,
Gruß,
markus
MusikMensch
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Beitrag von MusikMensch »

Sorry, hab Dein Post erst jetzt gesehen.

Such Dir mal bei mac-pro-audio.de das Dokument mit den Audiooptimierungen unter OS X. In seiner Gesamtheit hats das bei mir zwar nicht ermöglicht, dass ich beispielsweise im EXSP24 das Yamaha Grand mit 40 anstatt 20 Spuren knackserfrei spielen kann, aber das Abspielverhalten bei mehreren Spuren hat sich deutlich verbessert.

http://www.mac-pro-audio.de/osx-audio-optimierung.pdf

Voraussetzung ist natürlich, daß Du Dir auf der externen Platte ein vollständiges OS X-System installierst (Hinweise bezüglich Treibern etc. im gelinkten Dokument beachten!)

Gruß Dominik
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macmarkus
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Beitrag von macmarkus »

Hi Musikmensch,

vieln Dank für den Tip.
Ich habe auch selbst ein bisschen weitergeforscht und ein paar Hinweise aufs Thema gefunden:
hier, und den "SymbolicLinker" hier (das ist offenbar sowas wie ein "Alias-Macher", der aber angeblich zuverlässiger funktioniert).

Ich probier jetzt einfach mal rum...

Viele Grüße,
markus
Tyrion
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Beitrag von Tyrion »

dass ich beispielsweise im EXSP24
@musikmensch, Du benutzt den EXSP24?????


Gruss
Max
MusikMensch
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Beitrag von MusikMensch »

Eigentlich seltener, aber in GarageBand habe ich ja auch keine andere Wahl, wenn ich auf meine Samples zurückgreifen möchte (gibt doch ne Audio Unit davon). Eigentlich bezog ich das aber eher auf die Arbeit in Logic und glaube auch gar nicht, dass die neuen EXS-Sounds überhaupt vom mittlerweilen "veralteten" EXSP(wie Player)24 gescheit abgespielt werden können.

Die Optimierungen hab ich ja auf meiner externen Platte (wo ich hauptsächlich nur Logic von laufen lassen) vorgenommen, und was für Logic gut ist, sollte für GarageBand nicht schlecht sein, basieren die beiden Programme doch auf dem gleichen Code.

Gruß D.
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lamoc
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Es kommt drauf an...

Beitrag von lamoc »

Arbeite auf einem iBook G4 933 MHz mit 640 MB RAM und externer 160 GB FW Platte. Zusätzlich über USB 2 ein Tascam US122 angeschlossen.
Audioteil geht sehr gut. in Logic sowie GB. Solang man zB in meinem Fall
nur audiospuren mit effekt inserts versieht und beispielsweise übern bus noch hall und einen summenkompressor dazugibt, kann ich sogar ohne freezen so an die 16 monospuren fahren.
Mit softwareinstrumenten ist das so eine sache. Da ist die kiste nach schon
5-6 ES E instanzen mit silververb zB schon am limit, aber wie gesagt geht hier natürlich freezen auch.
Hmmm jetzt bin ich zu ins logic abgedriftet...sorry
naja, man betrachte GB wie sagen wir mal superdeluxe 8spurer mit tollen effekten und ein paar zusatzsynthis. je höher die CPU Power desto mehr
geht natürlich.
Mein Fazit: ab G4 800 MHz aufwärts gehts schon mit GB.
Mann muss sich nur im Klaren sein ob man eher nur aufnimmt ala Bandmaschine mit Effekten (hier reicht sogar schon g3 400) oder eher der software synthe sequencing/sampling mensch ist (G4 ab 800-1000MHz aufwärts)
alex.pro
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Re: Taugt mein Mac für GarageBand?

Beitrag von alex.pro »

ne andere frage:

maximal wieviel audio-spuren kann man in GarageBand gleichzeitig aufnehmen? (unter Mac OS X Tiger) (zwecks live-mitschnitt, von jedem instrument separat)


...
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RBROY
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Re: Taugt mein Mac für GarageBand?

Beitrag von RBROY »

acht
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