GB für kommerzielle Zwecke erlaubt?

Fragen zu Apples Garage Band

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macmarkus
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GB für kommerzielle Zwecke erlaubt?

Beitrag von macmarkus »

Mal 'ne rechtliche Frage zu GB:
Ist es eigentlich erlaubt, GB-Songs kommerziell zu nutzen, z.B. als Hintergrundmusik für Film o.ä.? Oder ist der Gebrauch irgendwie auf privates beschränkt?
(Wäre - für kleinere Projekte - eine angenehme Alternative zur gemafreien Konservenmusik.)

fragt sich
macmarkus
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Beitrag von MusikMensch »

Grundsätzlich ist es schon erlaubt, die mit einer DAW erstellten Musik (auch GarageBand ist eine - wenn auch sehr kompakt gehaltene - Digital Audio Workstation) kommerziell zu nutzen. Worauf Du vermutlich anspielst, ist die Verwendung der mitgelieferten Loops. Diese sind "Royalty Free", d.h. frei von Abgaben wie GEMA o.Ä.

Kurz und knapp also: JA!

Gruß Dominik
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SFriedrich
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Re: GB für kommerzielle Zwecke erlaubt?

Beitrag von SFriedrich »

macmarkus hat geschrieben:Mal 'ne rechtliche Frage zu GB:
Ist es eigentlich erlaubt, GB-Songs kommerziell zu nutzen, z.B. als Hintergrundmusik für Film o.ä.? Oder ist der Gebrauch irgendwie auf privates beschränkt?
(Wäre - für kleinere Projekte - eine angenehme Alternative zur gemafreien Konservenmusik.)

Das ist übrigens genau der Grund, weswegen ich bei Garage Band leichte Aggressionen bekomme:

Dadurch wird Musik halt nochmals ein Stück weiter entwertet; Agenturen werden auf "kleinere Projekte" eventuell halt mal einen Mitarbeiter mit Powerbook u. GB ansetzen, anstatt einen kleinen Industriefilm Auftrag zu vergeben; klingt ja ohnehin gut, der GB Begleitautomat und gibt einem noch dazu das Gefühl, kreativ zu sein.

In einigen Jahren, wenn man sich jemandem als Komponist vorstellt, wird man vermutlich zu hören bekommen: "ah, das ist Theo auch, der macht das alles auf meinem Rechner".
und dann wird man erfahren, daß Theo der 6 jährige Sohn des Gegenübers ist...
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Petrosil
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Re: GB für kommerzielle Zwecke erlaubt?

Beitrag von Petrosil »

SFriedrich hat geschrieben:klingt ja ohnehin gut, der GB Begleitautomat und gibt einem noch dazu das Gefühl, kreativ zu sein.
Wobei ich denke dass zwischen Loops in GB aneinanderreihen und Kreativität schon noch ein Unterschied besteht. Theo wird ja auch mit seinem 'Malen nach Zahlen' Buch nicht gleich zum bildenden Künstler avancieren :)
Das Problem sehe ich eher in dieser Fast Food Mentalität. Echte Kreativität kostet Zeit, und Zeit kostet Geld. Geld will aber keiner bezahlen. Mit GB haben wir immerhin die Chance, bei No Budget Projekten einige Variationen der Apple Loops zu hören (was allein mit den 3 Jam Packs von Apple kein Problem sein dürfte), statt immer wieder den gleichen Mist aus dem Archiv geboten zu bekommen :wink:

Grüße, Manfred
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alexander
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Beitrag von alexander »

klar, zuerst ist die tontechnik demokratisiert worden, jetzt sind die komponisten dran, warum sollte es da anders sein. das positive das ich dem abgewinnen kann: im videobereich geht es genauso, also einfach einen dieser jungen, innovativen regisseure packen und zur zusammenarbeit ueberreden. mit ordentlich einsatz kommt da ein herausragendes produkt raus, nicht irgend so ein scheiss industriefilm. und mit ein bisserl glueck wird das bemerkt und man kassiert auch ein paar tantiemen. ist mir bisher einmal passiert, ich arbeite an einer wiederholung...:-)

andererseits hab ich auch eben fuer ein kleineres projekt was gemacht wo die produzenten sehr wohl einen richtigen komponisten haben wollten, also ganz so schlimm wird's nicht werden denk' ich. es kommt halt jetzt noch mehr darauf an wie man sich verkaufen kann und den leuten klarmachen dass man wirklich was draufhat und sich nicht nur gradmal einen apple computer gekauft hat wo zufaellig garage band drauf war...

jaja, keiner hat gesagt dass es leicht ist...
MacStudio M1 Max/32GB, Logic Pro, RD-150, Osmose, RME Fireface 802, Apogee AD-16X, Sebatron VMP4000, Millennia HV-3D/8, Focusrite ISA One, Yamaha NS-10m, Genelec 1031a, JBL-5.1-Abhöre, Charter Oak SA538B, TLM103, C414
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macmarkus
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Beitrag von macmarkus »

Das ist übrigens genau der Grund, weswegen ich bei Garage Band leichte Aggressionen bekomme:

Dadurch wird Musik halt nochmals ein Stück weiter entwertet; Agenturen werden auf "kleinere Projekte" eventuell halt mal einen Mitarbeiter mit Powerbook u. GB ansetzen, anstatt einen kleinen Industriefilm Auftrag zu vergeben; klingt ja ohnehin gut, der GB Begleitautomat und gibt einem noch dazu das Gefühl, kreativ zu sein.
Völlig richtig.

Aber mit den "Musikwerkzeugen" vollzieht sich bloß der Wandel, den die "Designwerkzeuge" schon hinter sich haben. Dank DTP kann jeder heute vermeintlich alles selber gestalten und produzieren. (Und so siehts dann auch aus.)

Wer professionelle Kommunikation/Design braucht, wendet sich auch heute noch an Profis und weiß, dass er dafür Geld in die Hand nehmen muss.

So ist es auch bei der Musik. Bei kleinen Projekten steht eben auch schonmal NULL Budget für eine maßgeschneiderte Musik zur Verfügung. Und da finde ich den Einsatz von GB absolut okay.

markus
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SFriedrich
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Beitrag von SFriedrich »

macmarkus hat geschrieben:Wer professionelle Kommunikation/Design braucht, wendet sich auch heute noch an Profis und weiß, dass er dafür Geld in die Hand nehmen muss.

So ist es auch bei der Musik.

Tatsache ist doch, daß längst der Begriff des Profis vollkommen verwässert ist. Oftmals kannst du den Begriff Profi als Synonym für:

Dilettant mit einer gesteigerten Fähigkeit zur Selbstvermarktung

benutzen, gerade auch in der Musik.

Dabei ist es relativ egal, ob man von Gesangstars redet, die ohne Autotune aufgeschmissen sind wie ein Fisch auf dem Land; über Produzenten, die eher verschiedene Kokssorten am Geschmack auseinanderhalten können, als einen Durdreiklang von einem Molldreiklang; oder von Komponisten, deren schöpferische Tätigkeit hauptsächlich auf das Beschäftigen von Ghostwritern u. Rechtsanwälten (wg. Plagiatsklagen) beschränkt ist.


Das ist halt irgendwo der Teufelskreis: die Leute haben ja irgendwo noch einen Restinstinkt, und spüren, daß sie verarscht werden (zumind. diejenigen, die außer Privatfernsehen u. Bildzeitung noch einen anderen Lebensinhalt haben) und dadurch sinkt der Respekt vor der Musik, und davon sind dann widerum hauptsächlich diejenigen Musiker betroffen, die sich wirklich um ihre Musik kümmern u. weniger um ihre Karriere, zumal diese in der Regel diejenigen sind, die zwar davon leben können, aber eben nicht wirklich (finanziell) auf Rosen gebettet.
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KellerKnabe
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Beitrag von KellerKnabe »

SFriedrich hat geschrieben:Tatsache ist doch, daß längst der Begriff des Profis vollkommen verwässert ist.
Aber ist es nicht auch so, dass gerade auch die Profis (damit meine ich die, die ihr Geld ausschliesslich mit Musik verdienen UND eine solide Wissensbasis dazu haben) auch in jüngerer Zeit immer öfters der Versuchung erlegen sind
a) vorhandene Projekte nur etwas "umzugestalten" um nen neuen Song zu machen und
b) auch auf diesen "Superstar-Quark" etc. aufgesprungen sind.

Andererseits sehe ich eigentlich eher wieder eine Belebung der Musikvielfalt (entgegen irgendwelchen "GB Standards").
IMHO hat "real-handmade" wieder mehr Akzeptanz.
Der Punkt ist doch der: wenn was einfach zu machen ist macht es Jeder.
Dadurch entsteht ein Überangebot, das irgendwann keiner mehr hören kann.

Und die richtig guten Songs werden nach wie vor nicht durch das Aneinanderreihen von Loops gemacht.

Ähm, ich selbst bin KEIN Profi aber schätze gut gemachte, kreative Musik sehr und bin auch im P2P-Zeitalter sehr gerne bereit dafür auch Geld auszugeben.

lg
Udo
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