Tontechnik adé

Emagician · Beitrag von **Emagician** » 25 Apr 2004 - 13:18

...es war mein Traum..., Träume können platzen, wie Seifenblasen.
Zu Deutsch: (relativ kleiner) Frequenzeinbruch, links, 2-3 Khz.
Vielleicht teilweise reparabel, maybe noch schlimmer, konnte dem Arzt nicht so ganz folgen.
Die Schädigung hat wohl keine sozialen Auswirkungen, also wohl eher ein fein-akustisches Problem.
Auf jeden Fall wurde ich zur Gesichtschirurgie überwiesen (da drückt wohl was) und beim HNO steht ein weiterer, detailierterer Hörtest an. Das schenkt mir die Hoffnung, dass doch noch nicht alles verloren ist.

Zwischen Trauer und Hoffnung frage ich mich so einige Dinge...

... mischen mit Gehörschaden - wie weit werde ich aus körperlicher Sicht kommen?
Ist es nicht auch eine Sache des Gehirns, Mix und Mix zu vergleichen? ist es nicht immer ein vergleichen?

... Mastern wohl adé ... Pre-Mastern auch?
... Musiker werden, dynamische Instrumente spielen mit dem Frequenzeinbruch und so... geht dem?

Eine Dose Mitleid...

trancekid · Beitrag von **trancekid** » 25 Apr 2004 - 13:39

Eine Dose Mitleid...

...gibt's nicht! einer meiner partner hat seit 10 jahren nen tinitus durch den ihm auch irgendwelche frequenzen im höhenbereich fehlen und der kommt damit auch klar. der kann trotzdem mischen und mastern.
dadurch hören sich für dich vielleicht sachen anders an als für mich, die für nen dritten womöglich wieder ganz anders klingen. schliesslich ist hörempfinden ja eher ne subjektive sache.
das ist genauso wie mit farben, die ich vielleicht anders sehe als du.
hätte dich jetzt nicht ein arzt auf den fehler aufmerksam gemacht, hättest du damit ja auch weiter gemacht.
man gewöhnt sich an alles!!!1

gruss

olaf

Emagician · Beitrag von **Emagician** » 25 Apr 2004 - 13:55

So sehe ich das eignetlich auch, eigentlich ist es ja immer ein Vergleich zwischen amtlichem Mix und meinem Mix.

Aber durch das Audiogramm sind wohl alle tontechnischen Türen zugeschlagen, so nimmt mich weder ne Ausbildugnsstätte, noch irgendein was weiss ich Studio.

Aber ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben... nicht ganz.
Hauptsache, in meinem Kopf springt nicht die Sicherung "|<Schwerhörig>|" raus.

Seraphim · Beitrag von **Seraphim** » 25 Apr 2004 - 13:56

jou!
mein vater ist auf einem ohr taub. (extremes Beispiel)
aber in sachen hören ein absoluter Master! Wenns um ne mischfrage geht muss ich nur zu ihm.
oder nehmen wir mal beethoven ;)

wie tracekid schon gesagt hat! Man gewöhnt sich an alles.

studio-p · Beitrag von **studio-p** » 25 Apr 2004 - 14:24

Aber durch das Audiogramm sind wohl alle tontechnischen Türen zugeschlagen, so nimmt mich weder ne Ausbildugnsstätte, noch irgendein was weiss ich Studio.

Wer sagt dir das denn? Hat dich mal ein Studio danach gefragt? Also ich würde mir deswegen keine Sorgen machen. Es gibt genügend Leute ohne Gehörprobleme die nicht gut sind, weil ihnen das Talent und die Disziplin fehlt. Vielleicht ist dein kleines Manko für dich sogar der Kick, noch besser zu werden als bisher??

Es gibt diese wahre schöne Geschichte von dem Mädchen (Wilma nochirgendwas...) , das als Kind an beiden Beinen gelähmt war. Die Ärzte sagten ihr, sie würde nie laufen können. Doch weil es ihr größter Wunsch war, stellte sie sich immer vor, wie sie läuft. Eines Tages konnte sie wundersamerweise ihre Beine leicht bewegen. Und später lief sie ganz alleine längere Strecken. Und das Ende der Geschichte ist, dass dieses Mädchen Olympiasiegerin in einer Laufdisziplin wurde.

vandeloow · Beitrag von **vandeloow** » 25 Apr 2004 - 15:32

mach einfach weiter. gerade die erkenntnis, das bei dir was nicht stimmt im frequenzgang, kann dich weiterbringen, weil du nun weisst, wo du eine schwäche hast. ich hatte sowas ähnliches im sehbereich, kann jetzt aber nix dazu sagen, weil mein momentaner job zu 90% mit bildtechnik usw. zu tun hat

aber das bewusstsein einer schwäche muss nicht schlecht sein, du musst sie nur positiv nutzen und verstehen lernen (und nicht jedem mitteilen...)

und plötzlich machst du die geileren mixe, als jemand, der zwar nen linearen fgang hat, aber kein sensibilisiertes bewusstsein. rock on !

Reglerschieber · Beitrag von **Reglerschieber** » 25 Apr 2004 - 21:56

Brian Wilson war auf einem Ohr taub als er die Beach Boys Platten aufgenommen und gemischt hat. Und hör dir Petsounds an......

Grüße
Alex

Lucky · Beitrag von **Lucky** » 27 Apr 2004 - 0:21

Hi zusammen!
Eine leichte Hörminderung ist kein Problem beim mischen, bei normalen Abhörlautstärken fällt das nicht ins Gewicht, du hast den Höreindruck mit "Fehler" verinnerlicht und mischst dann einfach so wie du auch die Referenzmucke hörst..Man sollte aber mit den Abhörlautstärken SEHR VORSICHTIG sein, ein vorgeschädigtes Ohr ist nicht so stabil wie ein neues. ich habe einen Schallpegelmesser neben dem Pult und versuche 80-85 db nie zu überschreiten. Auch Ruhepausen sollte man einhalten, bei 85db nicht mehr als 40 Stunden die Woche....
Ich hatte 1996 einen Hörsturz mit 60 db Absenkung bei 4khz rechts, bei 16 Khz auf beiden Ohren Pfeifen(Tinnitus), rechts noch nen zweiten Ton bei 3khz. Im Krankenhaus sagte man mir ich könne nie wieder Musik machen!! Die Absenkung hat sich auf 30db verbessert, den Tinnitus durfte ich freundlicherweise behalten, und ich habe seither viele Touren mit meiner Band gespielt, u.a. 2 Alben produziert die in die Charts kamen und auch sonst alles gemacht was ich meinen eventuellen Kindern nie erzählen werde, also Kopf hoch, es gibt immer einen Weg!!!
Grüße Lucky

dani_k · Beitrag von **dani_k** » 27 Apr 2004 - 0:32

ich sehe es wie die anderen. du musst weitermachen und mit üben schaffst du das. ein kleines beispiel: ich habe mich mal lange mit moby über seine arbeitsweise unterhalten. er sagte mir er hätte auch grosse löcher im hörspectrum. das kommt noch aus seiner zeit als punkmusiker. da er alles zuhause selber macht, mischt er zuerst nach seinem gusto und kontrolliert danach mit einem grossen hardwareanalyzer alles. gruss dani und viel glück

Sebsolution · Beitrag von **Sebsolution** » 27 Apr 2004 - 6:54

Ich hab auch einen kleinen Tinitus, der ist sehr hoch und ich nehme ihn nur manchmal war, wenns wirklich ruihg und leise ist. Ich denke schon das der beim Mixen seine Finger drin hat- oder besser gesagt der Teil in meinem Gehirn , der versucht, irgendwie diesen Tinitus zu übersehen ;-)

Aber trotzdem ist Musik meine Hobby und es ist keine schlechte Idde, auch als normal hörender , eine Analyser zu benutzen, gleichzeitig zum hören.

Ich hab da eben die Theorie das man eben so mixt wie man gewohnt ist zu hören.
Wenn du also die Fetten Beats von großen Jungs hörst und da bei ein riesen Frequenzloch hast- dann wirst du das genau so mixen - aber als ergebnis müßte dann wieder ein vernünftiger Mix rauskommen..... ( hab ichs richtig erklärt)???