C-12 vs. C414

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lonely
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C-12 vs. C414

Beitrag von lonely »

Was sagt ihr dazu:

"Das C414 ist das C-12 für Arme." 8O
http://www.garemu.de/ "Weltgrößtes, schönstes, lustigstes aber trotzdem teuerstes, bestriechendstes, ältestes (gegr. anno 735 AD) Studio."
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Stephan S
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Re: C-12 vs. C414

Beitrag von Stephan S »

Ich halte das für Quatsch. Eine CK12 Kapsel steht für sich und das C414 hat sehr viele Gesichter- vor allem eben mit und ohne Originalkapsel.
Hier eine interessante Variante aus Australien- nein ich habe es noch nicht gehört, würde ich aber gerne.
Ich würde ich es schon aus Neugier mal kaufen, hätte ich grad etwas mehr Geld.
In diesem Video ist jedenfalls schonmal zu hören dass es kein Schrott ist, wenn der Tüp auch sehr harte S-Laute präsentiert.
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spocintosh
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Re: C-12 vs. C414

Beitrag von spocintosh »

Welches Mic ist heutzutage überhaupt noch Schrott...?
Selbst ein €80 Großmembran vom T kann alles, was so ein Großmembran können muss. Schwierig wird's halt nur mit der Reproduzierbarkeit, wenn man beispielsweise 10 gleiche will...das gibt's halt nur von Firmen, die eine Qualitätskontrolle haben und bezahlen - was sich dann im Endverbraucherpreis niederschlägt. Genuaso wie der Service, für 50 Jahre alte Mics noch Ersatzteile vorzuhalten.

Ansonsten sind das doch alles Dogmen. Wenn man nicht gerade absichtlich dummes Zeug veranstaltet, also etwa mit 'nem Lavalier eine Bassdrum abzunehmen, hängt die Qualität jeder Aufnahme wohl kaum am Mic, sondern am Können desjenigen, der es positioniert.
Ich würde ohne jeden Zweifel behaupten, ich könnte egal was, vollkommen zufriedenstellend mit einer Kiste voller SM58 ab- und aufnehmen, wenn es nichts anderes gäbe.
Oder mit U47. Oder mit C414...oder...oder...oder
Wer das nicht kann, sondern im Zweifel rumlamentiert, er könne so nicht arbeiten - ja, der hat recht: Er kann seinen Job nicht.

Ich versteh auch nicht, wieso man immer noch neue Mics braucht. Gab doch spätestens in den 1960er Jahren alles, was man je brauchte.
Für mich sind das letztlich alles nur noch Schwanzvergleiche...
Dass es außer dem Mikrofonbesitzer, der das für sein Ego braucht, NIEMANDEN interessiert, ob der C-12-"Flavor" nun getroffen wurde oder nicht, steht jedenfalls völlig außer Frage, Den Sänger nicht, die Plattenfirma nicht und den Spotify-Hörer schon gar nicht...
Da wär's für mich persönlich noch sinnvoller, mich für das Aussehen zu begeistern. Ich will mich ja auch freuen, wenn ich mir mein Geraffel ansehe. Und wenn jemand ein C-12 will, weil's einfach geil aussieht und einen an die Bilder erinnert, die man sein ganzes Leben lang kennt, bitte. Wär mir auch lieber als ein TLM. Und für knapp AU$ 800...warum nicht ?
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Stephan S
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Re: C-12 vs. C414

Beitrag von Stephan S »

Es geht in erster Linie darum wie sich die singende Person unter dem Kopfhörer fühlt, und nicht darum was der Tonassistent kann oder nicht.
Teure (oder let's say "gut gemachte") Mikrofone klingen sahniger und unmittelbarer als billige, viele brauchen das- wer bin ich, sie dafür zu verurteilen?
Ich arbeite auch lieber an einem Studer Pult als an nem A&H. Nicht zuletzt eine Frage von Wertschätzung.
Selbst ein €80 Großmembran vom T kann alles, was so ein Großmembran können muss
Nicht nur aber vor allem wegen nicht vorhandener oder stark verzerrter Obertöne der meisten dieser Produkte kann ich dem überhaupt nicht zustimmen.
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Axel
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Re: C-12 vs. C414

Beitrag von Axel »

…sag mir EINEN der 50 erfolgreichsten Songs der letzten 100 Jahre, der weniger erfolgreich gewesen wäre, wenn er mit einem aktuellen 80€ Mikrofon aufgenommen wäre…
(hallo
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Stephan S
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Re: C-12 vs. C414

Beitrag von Stephan S »

Das wäre reine Spekulation.
Vermutlich hast du meinen Beitrag nicht gelesen oder verstanden. Es geht eben nicht nur um Erfolg. Ich bin mit einer gut ausgebildeten Sängerin verheiratet, die völlig anders nuanciert wenn sie in ein 251er singt.
Andere Liga, aber Céline Dion sagt ähnliches, und es ist ja auch zu hören.
Jetzt mal abgesehen von all den Dingen die man noch über Stavs Härtefaktor Mic + Voc = 10 anbringen kann. Und weiter: Wer hat denn gute Empfehlungen für eher weiche (3-4) Kondenser Mics für 80€? Ich kenne keine.
Und auch dass Mics mit Trafo mehr whow haben als die ohne, darüber müssen wir doch nicht wirklich mehr reden, oder? Muss man das alles haben? Nö, hat keiner gesagt. Aber man kann, weil es sich schön anfühlt.

Ich höre übrigens auch Musik lieber über eine gute Anlage als über eine schlechte, obwohl es mir weder Erfolg noch Geld bringt.
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spocintosh
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Re: C-12 vs. C414

Beitrag von spocintosh »

Jaaa. Ok.
Du hast ja nich unrecht.
Aber ich eben auch nich.
Dass deine Frau anders artikuliert, liegt ja nicht am Mikro, sondern an ihr. Das Mic steht da nur und macht ganz sicher nichts anders, schon gar nicht an ihr. Es ist auch an der Stelle wie immer eine Kopfsache.
Hat sie das einmal gelernt, ist das auch gespeichert, gerade in der sensiblen Künstlerseele, die immer irgendwas braucht, an dem sie sich festhalten kann.

Deck die Dinger mal unsichtbar ab...dann sieht die Sache möglicherweise schon ganz anders aus.
Dass ein Timbre mit bestimmten Mics besonders oder auch gar nicht harmoniert, soll ja ebenfalls nicht bestritten werden.
Aber das hat alles weder mit Qualität noch mit Preis zu tun, sondern mit Geschmack...finde ich jedenfalls.
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Stephan S
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Re: C-12 vs. C414

Beitrag von Stephan S »

Wir haben im Zeitraum von anderthalb Jahre dank der Hilfe insbesondere von zwei Vertriebsfirmen alles getestet was nicht bei drei auf dem Baum war, inklusive alter Gefell Doppelröhren, neuer Gefells, Mainley, Pearlman, diverse KMs, LeWilson, das superkrasse Flamingo von Violet Design (unfassbar gut, aber eben auch sehr teuer), Telefunken, Audio Technika und schließlich Bock Audio.

Aufgenommen und dann blind verglichen, sowohl mehrstimmig acapella als auch solo im Playback. Alle dynamischen Stufen von gehaucht bis Geschrei. War ne intensive und sehr lehrreiche Reise...
Warum? Weil wir es wissen wollten. Es gab von Beginn an eine Vorlage (Soundelux, der Vorgänger vom Bock 251), der wir irgendwie versucht haben mit etwas weniger Budged möglichst nahe zu kommen.
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spocintosh
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Re: C-12 vs. C414

Beitrag von spocintosh »

Witzig, dass du ausgerechnet das Violet erwähnst. Ich hab gestern durch diesen Faden gerade wieder dran gedacht und hätte es fast schon erwähnt...denn meine Erlebnisse mit dem Flamingo gehörten zu den unfassbarsten, die ich je hatte.

Nicht nur fand ich das Ding unglaublich beschissen, selbst nachdem es nach zweimal "Reparieren" oder Tausch immerhin die offensichtlichsten Fehler nicht mehr machte, auch war die Erfahrung mit den Leuten mit "komplett unterirdisch" noch wohlwollend beschrieben.
Denen mussten wir erst mit 'nem Anwalt drohen, dass sie uns den Schrott wieder abnehmen und das Geld zurückzahlen, denn frech waren sie auch noch.
Dann irgendwann haben sie gezahlt, aber mindestens monatelang das Mic auch nicht abgeholt...

Ein Beweis für mich, dass das reine Betrüger waren, der Preis frei erfunden, um Leute abzuzocken, das Zeug genau gar nichts kostet in der Herstellung, so dass es denen schlicht egal war, ob sie es wiederbekommen.
So ähnlich wie wenn man in China irgendwas bestellt und es kaputt ist...die erstatten auch einfach und sagen, man soll den Müll wegwerfen, sie brauchen den nicht zurück.

Ich hab noch die screen shots, die ich zum Beweis für alle Fälle aufbewahrt hab...

Das klang vom ersten Moment Anfang an so kacke, dass ich schon nach der ersten Aufnahme in die Wellenform geschaut habe, was das Ding eigentlich tut:

Bild

Bild

Wohlgemerkt, das war ein Gesangssignal - kein FM-Synth durch einen Bitcrusher in einen aufgerissenen Marshall.
Das sieht jeder Blinde, dass es sich dabei um einen technischen Defekt handelt, selbst wenn man es nicht hören sollte...wobei man dann definitiv besser nicht im Tonstudio arbeiten sollte.

Und da fing es auch schon an mit dem Stress - die fanden das nämlich nicht unnormal.
Plötzlich war der deutsche Vertriebsmensch nicht mehr zuständig und wir mussten mit Estland konferieren...wo man aber a. quasi kein Englisch konnte und b. auch direkt frech wurde: Könne nicht sein, unsere Geräte wären bestimmt kaputt, wir haben was falsch angeschlossen, man müsste mit so einem teuren Mic schon wissen, was man tut und überhaupt, sie könnten auch gar keinen Fehler erkennen. Technische Expertise war auch null vorhanden, meine screen shots wurden für völlig i.O. befunden.
Die Kommunikation war wie mit 'ner Sekretärin, aber angeblich war das der Entwickler himself.
Also schwachsinn hoch fünf und ganz klar war da irgendwas faul.

Irgendwann gab es dann ein Austauschgerät. Das hat der deutsche Vertriebsmensch, dem das ziemlich unangenehm war, dann doch besorgt.
Leider hatte es genau denselben Fehler. Kommunikation wieder schwierig...aber die hat er dann erledigt.
Irgendwann drittes Mic.
Das hat nicht mehr geknallt und geclippt - aber der Sound...nunja. Ich hab mal gemessen...
So soll es laut Hersteller aussehen.

Bild

So klang es:

Bild

Das war, wie gesagt, der dritte Versuch...und es waren definitiv mindestens zwei verschiedene Exemplare...vielleicht auch drei.
Das Exemplar, welches ürsprünglich zum Test da war, woraufhin überhaupt geordert wurde, war Hammer.
Ich glaube bis heute, dass in dem Vorführgerät was anderes drinsteckte, vielleicht ein originales C-12 oder was auch immer und es sich - zumindest damals 2012 - um Betrug handelte.

Aber es sah super aus, das muss man sagen:

Bild

Naja, soviel zu Violet. Ich hoffe jedenfalls sehr, dass die inzwischen ihrem Geschäftsgebaren zum Opfer gefallen sind.
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Re: C-12 vs. C414

Beitrag von Stephan S »

Huiuiui- unsers klang toll, war wahrscheinlich noch die erste Serie…gut dass wir nicht so irre waren es zu kaufen. Am Ende ist es ein unverschämt günstiger Messedeal eines 241 von Bock geworden. Wobei ich ja da Pearlman noch nen bissl magischer fand, das hat dann der Rolle gekauft…
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Re: C-12 vs. C414

Beitrag von Stephan S »

Übrigens- meine Frau hat mich daran erinnert, ich habe es anscheinend verdrängt bzw. es einem anderen Mic zugewiesen:
Unser Flamingo hat auch geschnarrt, zwar nur sporadisch aber eindeutig so dass wir es für kaputt hielten und noch befürchtet hatten Ärger mit dem Hersteller/Vertrieb zu bekommen. Ich hatte das in meiner Erinnerung einer Gefell Flasche zugeordnet und weiß noch dass ich befürchtete es würde an unserem komischen Strom liegen. Fakt ist dass wir sowas zweimal hatten.
Meine Frau sagt dass das für sie der Hauptgrund war nicht über einen Kauf nachzudenken obwohl sie es im Test mit Abstand am besten fand. Sie beschreibt es so dass das Mic die Stimme wahnsinnig groß, aber eben nicht unverhältnismäßig breit gemacht hat.
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Re: C-12 vs. C414

Beitrag von spocintosh »

Tja, vielleicht war's ja sogar derselbe Prügel...wobei ich mir bei der Ahnungslosigkeit, die ich damals erfahren musste, durchaus auch einen veritablen Schaltungsfehler vorstellen konnte...
Die Sorge vor dem Ärger war auf jeden Fall berechtigt...aber scheint ja bei euch nochmal gut gegangen zu sein.
Egal, war eh viel zu teuer.
Meine beiden CAD Trion 8000 sind im Vergleich jedenfalls nicht schlechter weggekommen, im Gegenteil, die hatten viel mehr von dem, was man bei echten Vintageteilen gern "Charakter" nennt. Und sie haben nicht dieses über-crispe top end, womit die Hersteller sich sonst alle überbieten.

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Re: C-12 vs. C414

Beitrag von Stephan S »

Das CAD Trion habe ich noch immer nicht mit eigenen Aufnahmen gehört, nur von jemandem der es mir mal angeboten hatte, damals schied es recht schnell aus.
Was wir mit "groß" meinen wird auch bei Kari Bremnes deutlich, wenngleich sie "nur" ein M149 benutzt...
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Re: C-12 vs. C414

Beitrag von spocintosh »

Wie so oft ist die "magic number" die Stellung OMNI. Sozusagen Mic-Tantra...
Und "breit" hängt meiner langjährigen Erfahrung nach bei Sängern eher von der Menge Jim Beam ab.
Insofern geh ich da mit deiner Frau konform, ich mag davon auch lieber weniger.
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