Pegelmessgerät

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spocintosh
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Re: Pegelmessgerät

Beitrag von spocintosh »

Ja.

Warum Computer besser durchgängig auf englisch laufen sollten, wenn man auf zeitraubende Missverständnisse verzichten möchte,
hatte ich glaub ich schon 'n paarmal erwähnt... ? Bild
Und ist dir sicher nix Neues...oder hast du ne deutsche Cherry zum coden ? Vermutlich eher nicht...kurz: Für die sinnbefreite Automatikübersetzung von Eigennamen möchte ich bitte nicht in Haftung genommen werden... Herr Wurzel höchstselbst :mrgreen:

Ich hab allerdings kein Abo, sondern 'ne permanente Pro-Version, die sich auch brav immer als solche updatet...im Moment zeigt sie sich als v9.3.2
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lonely
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Re: Pegelmessgerät

Beitrag von lonely »

Ist das richtig: :?:

1. Ein zertifiziertes, kalibriertes, amtlich zugelassenes Schallpegelmessgerät ist wesentlich teurer.
2. Die Nichtzugelassenen sind billiger.
3. Die Nichtzugelassenen sind viel ungenauer.
4. Die Zugelassenen sind deshalb teurer, weil der staatl. Stempel ja teuer ist und das ist halt so und das darf man gar nicht erst hinterfragen.
5. Es gibt kein Schallpegelmessgerät, das dB-FS messen kann.
6. Es reicht dB-C Bewertung für Tonstudio und FOH.
7. Eine dB-D Bewertung braucht keine Sau.
8. Ein Schallpegelmessgerät hat auch ein measurement problem https://plato.stanford.edu/entries/qt-issues/*.


*Fand auf die Schnelle nix Audio-adäquates.

(rtfm)
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spocintosh
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Re: Pegelmessgerät

Beitrag von spocintosh »

:mrgreen:
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hugoderwolf
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Re: Pegelmessgerät

Beitrag von hugoderwolf »

Alles richtig, ich würde unter 3) aber das "viel" streichen und zu 4) ergänzen, dass die hohen Kosten mit der Zertifizierung durchaus 2-3 Hintergründe haben. Ein Ding ohne Zertifizierung lässt du einfach in China zusammenschrauben und schickst das Europalettenweise zu Thomann ins Lager. Da wird allenfalls kurz geguckt ob es angeht und einen halbwegs plausiblen Wert misst.

Beim zertifizierten brauchst du eine ordentliche Qualitätssicherung und üblicherweise kalibrierung jedes einzelnen Gerätes, bevor es auf die Europalette kommt. Und natürlich musst du nachweisen, dass eben dieser Prozess auch den Anforderungen der Norm entspricht. Das bedeutet üblicherweise dass du dafür die auch schon sehr teuren qualifizierten und genormten Messgeräte von z.B. Bruel&Kjaer brauchst. Und qualifizierte und genormte Messgeräte bleiben nur qualifiziert und genormt, wenn du in regelmäßigen Abständen einen Hoschi vom Eichamt einbestellst, damit der sein Klebchen da drauf macht. Und natürlich musst du nachweisen, dass du das auch alles immer schön gründlich machst und die vorgegebenen Prozesse einhältst, was dann auch immer mal nachgeprüft wird. Auch dazu muss wieder immer mal ein Audit gemacht werden. Also kommen wieder Leute mit teuren Anzügen vorbei und schauen deinen Leutchen auf die Finger. Die Anzüge müssen ja auch irgendwie bezahlt werden.

Needless to say, dass so einen Wahnsinn nach deutschem Recht und Normen vergessen kann, wenn das möglichst billig in China zusammengeschraubt werden soll. Also sicherst du eher deutsche oder zumindest europäische Arbeitsplätze. Aber auch diese Wohltat hat halt wieder ihren Preis.

Um diesen ganzen Kram durchzuziehen brauchst du eine ganze Abteilung, die den ganzen Tag damit beschäftigt ist, Normen zu lesen und herauszufinden, wie man sie einhält. Und wenn eine Firma eine Regulatory Compliance-Abteilung hat, bedeutet das i.d.R. auch, dass es mindestens 3 Schichten mittleres Management gibt (eher mehr, denn ohne Perspektive auf Führungspositionen kannst du deine wohlstandsverwöhnte Belegschaft nicht langfristig halten). Die tragen alle Anzüge und haben mindestens ein Haus abzubezahlen. Und es bedeutet, dass alles immer sehr schnell sehr kompliziert wird und lange dauert.

Und weil der ganze Spaß dann halt einfach arschteuer ist, kaufen das leider viel weniger Leute als den billigen Chinamist, also musst du es noch teurer machen. Insgesamt also ein großer Spaß für alle Beteiligten. (troll)

Selig also der, dem das billige Chinadings genügt. (hallo

(Na gut, in der Praxis ist es vielleicht nicht ganz so schlimm, ich kenne die genauen Anforderungen und Normen für SPL-Messgeräte nicht. Aber so oder so ähnlich funktioniert halt generell Industrie in der ersten Welt. Ich sag als Stichwort nur Automobilindustrie, wenn du die obige Geschichte nochmal in potenziert haben möchtest.)
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spocintosh
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Re: Pegelmessgerät

Beitrag von spocintosh »

Nu wird's aber filosofisch...

Erwähnte ich "Decibel X" schon ?
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bitzone
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Re: Pegelmessgerät

Beitrag von bitzone »

Tatest du, ich hab auch nur ein Abo gefunden.
Deswegen hab ich mir im Laufe der Diskussion so ein Voltcraft Dingen gekauft.

Danke für diesen Thread!
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lonely
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Re: Pegelmessgerät

Beitrag von lonely »

bitzone hat geschrieben: 28 Jun 2021 - 22:40 Danke für diesen Thread!
Unterstreiche ich dick! Danke! Und ganz klar: Wir alle-jeder einzelne, also die ganze verrückte Musiker-Audio-Technik-Menschheitsfamilie-machen
uns Gedanken, um gemeinsam schöööne Klänge zum Wohle aller zu kreieren. 8)




Oder so ... :mrgreen:
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