Peter Ostry hat geschrieben:Auf pro oder contra Ozone herumzureiten macht keinen Sinn. Habe das Plugin schon Jahre nicht mehr, kann mich aber erinnern, dass es einen guten EQ und einen feinen neutralen Hall hatte. Das frequenzspezifische Delay im Limiter (oder wars der Compressor) fand ich auch beeindruckend, kannte ich so nicht. Im Prinzip ist Ozone ein Channelstrip für die Endstufe des Mixes. Wer die Fähigkeiten hat, es richtig einzusetzen, kann es wohl auch für ITB Mastering benutzen. Wer einfach Presets aufruft, an zwei Knöpfen dreht und meint, er habe damit gemastert, wird auch glücklich. Mir bot Ozone nur Eindrücke, wie ein Mix klingen könnte, wenn er gleichmäßig laut und auf eine Stilrichtung hingebogen wird.
Von jemandem, der Mastern kann, erwarte ich andere Dinge. Zum Beispiel Kompatibilität mit den Zielmedien. Oder Frequenz- und Dynamikkorrekturen, die für mich als Erzeuger der Töne falsch, aber für Allgemeintauglichkiet notwendig sind. Nicht zuletzt, vielleicht sogar zuerst, erwarte ich Einfühlsamkeit in die Art der Musik. Einen Badewannen-EQ und einen Limiter kann ich selber auch reindrehen, aber mein formidables Werk in Zimmerlautstärke auf einer audiophil vermurksten Homestereoanlage mit 3 1/2 Lautsprechern aus dem Nebenzimmer heraus interessant klingen zu lassen, das kann ich nicht.
Genau.
Wenn man Ozon sagt, meint man ja im Regelfall nicht Ozon an sich. Sondern diese komische Idee eines Mastering-Channelstrip, der mit einer Reihe fixer Bearbeitungstools ein "Mastering" ermöglicht.
Wenn Profis Ozon verwenden, dann ist da im Regelfall von der Advanced Version die Rede, die es ermöglich jedes Modul als separates PlugIn zu benutzen. Alle MEs, die ich kenne, mögen da vor allen den Limiter gerne und setzen den gerne ab und an ein, als Teil einer individuell zusammengestellten Masteringkette (PlugIns und Analog), und je nach Projekt. Aber den meisten anderen Quatsch, den Izotope da noch so mitliefert, setzt niemand von denen ernsthaft ein.
Man muss sich auch immer bewusst machen, dass Kollegen sehr gerne zu Werbezwecken eingesetzt werden und sich so manche öffentliche Aussage bzgl ihrer Arbeitsweise sehr gut bezahlen lassen.... Man sollte das Geschwätz in Magazinen und Youtube da wirklich nicht all zu ernst nehmen.
Unabhängig davon liefert Izotope eigentlich immer ziemlich solide Werkzeuge (deren (Dyn) EQ, oder auch RX ist alles top), da ist auch Ozone keine Ausnahme. Professionelle Masteringarbeit sieht aber doch sehr anders aus ,als die einem in ihren unzähligen Werbefilmchen gerne weismachen wollen. Und genau DAS ist das Problem und der Grund warum gerne über Ozon gelästert wird. Weil Leute für Dumm verkauft werden (und es allem Anschein nach auch noch cool finden...).