Ich nehme c). Falls Du Zugriff, Lust und Zeit hast, könntest Du bei Gelegenheit mal die Version von Karajan, Deutsche Grammophon, 1990, Vierter Satz, Stück Nr. 4 (dauert 6:26), ab ca. 3:00 anhören. Vielleicht muss der Bass laut gehört werden.Du brauchst eine Loudness-Taste, die bei niedriger Lautstärke einen Badewannen-EQ einschiebt ;-)
Die Bässe waren nicht wegen der geringeren Auflösung zu leise, sondern a) weil sie eben zu leise waren, oder b) weil sie dein Raum geschluckt hat, oder c) weil man Beethoven nicht so leise hört. Wer die Realität abbilden will, muss auch Mindestlautstärken von Instrumenten akzeptieren. Will man das nicht, muss man dem Material mittels Kompression zu besserer Alltagstauglichkeit verhelfen. Bei Klassik, Jazz und mancher Experimentalmusik möchte man das vermeiden, Populärmusik wird oft bedenkenlos zwischen Kartoffelchips und U-Bahn eingebaut.
Zwischenzeitlich habe ich mal mit den Werten von Hugoderwolf gespielt, bin aber noch ein bißchen runter gegangen und kann den Bass noch gut hören.
Das werde ich wohl lernen müssen, weil mir die 83dB das Gehirn wegbretzeln. Aber nach meiner heutigen Trainingseinheit denke ich, dass das klappen kann.Eigentlich kann dir das wurscht sein. Das Kino ist eingemessen und wenn dein Studio auch eingemessen und akustisch in Ordnung ist, fährst du mit den 83 dB und gut ist. Das ist der Vorteil eines Standards. Alles was du anders machst, musst du mit Ohr und Gehirn kompensieren. Musst du immer sehr leise fahren, ist die Beurteilung von Dynamik und sehr lauten und sehr leisen Passagen schwierig. Da helfen dann nur Erfahrung und das Vergleichshören in entsprechender Umgebung.
Da stehe ich vielleicht wieder auf einem Schlauch: wenn ich einen Mix in einem kalibrierten System aufbaue und die Nadel im K-Meter bewegt sich um K14=0=-14dBFS und mir ist es vor den Boxen zu laut, würde ich die Lautsprecher leiser drehen und nicht den Mix bearbeiten, weil ich nach der Katz-Theorie doch genau da bin, wo ich sein wollte. Und anders herum würde das Bearbeiten des Mixes in Richtung leiser doch bedeuten, dass ich ich mich von der 0 nach links in niedrigere Bereiche bewege.Bingo. Damit hast du den Sinn der standardisierten Abhörlautstärke und den Sinn des K-Systems in einem Satz beschrieben. Mischen nach Gehör und Gefühl, nicht Malen nach Zahlen. Dazu brauchts gewisse technische Voraussetzungen und für viele Musikstile und Filme sind die auf Dauer ziemlich laut. Manche Mischlinge arbeiten schnell und laut, aber die meisten arbeiten deutlich leiser und drehen nur zwischendurch auf. Anders gesagt: Das Studio soll technischen Standard können, muss aber ein Platz für Menschen bleiben.
Nö. Wenn man mit einer Standardlautstärke mischt (egal mit welcher) und es zu laut oder zu leise klingt, passt man den Mix an, nicht den Monitor. Man liegt ja verlässlich daneben. Du kannst an der Abhörlautstärke herumdrehen wie du willst, aber wenn du wieder auf einen deiner Standards gehst, gilt der. Dann muss alles richtig klingen.
Oder ist das die richtige Vorgehensweise und der Herr Masterling holt mit seinen Geräten die Lautstärke wieder auf und bringt die Nadel in den Bereich der K14-0?
Genau mit solchen Fixpunkten hatte ich vorher auch hantiert. Nur hatte ich die Lautstärke der Lautsprecher willkürlich nach meinem Empfinden gewählt. Und die war weit niedriger als die vorgeschlagenen 83dB SPL. Mit rosa Rauschen kam ich vorhin auf einen Wert von so 63dB SPL.Der Trick ist wohl, auf einen Industriestandard einzumessen und dann persönliche Standards selbst zu erarbeiten. Sozusagen Fixpunkte, die verhindern, dass man ständig an allem herumdreht.