Einstreuung per Stromleitung über dem Haus

Alles zu Themen wie Mastering, Schalldämmung, etc.
Fragen zu Hardware Problemen bitte ins Mac OS, PC oder Hardware Forum!

Moderatoren: Tim, metalfish, bmc desgin, Mods

Benutzeravatar
hugoderwolf
Moderator
Beiträge: 6648
Registriert: 22 Feb 2003 - 14:10
Logic Version: 0
Wohnort: Hannover
Kontaktdaten:

Re: Einstreuung per Stromleitung über dem Haus

Beitrag von hugoderwolf »

Stephan S hat geschrieben:
Wir reden hier von Wellenlängen in der Größenordnung von Kilometern (wenn's nur um Netzbrummen geht sogar Megameter)
Höhm? Wat sindn dit für Frequenzen?
Die Frequenzen sind der ganz normale Hörbereich. Aber halt elektromagnetische Wellenlängen, nicht akustische. Licht ist ja dann doch etwas schneller als Schall.
degandy
Doppel-As
Beiträge: 105
Registriert: 29 Nov 2014 - 20:00

Re: Einstreuung per Stromleitung über dem Haus

Beitrag von degandy »

So, bin doch erst später dazu gekommen. Hier also ein Soundschnipsel der Geräusche. Das Lauter und Leiser kommt vom Drehen der Gitarre im Raum. Achtung, ich schlage zwischen Sek: 9 und 14 die Gitarre an. S-Gear läuft als Effekt.

https://dl.dropboxusercontent.com/u/100 ... eitung.mp3

Ich hoffe, der Link funktioniert.
Benutzeravatar
milchstrasse7
Mega User
Beiträge: 5383
Registriert: 24 Jun 2003 - 12:46
Logic Version: 10
Wohnort: Unterföhring
Kontaktdaten:

Re: Einstreuung per Stromleitung über dem Haus

Beitrag von milchstrasse7 »

Was für Kabel benutzt Du denn für die gitarre ?


<<edit>>

für eine single coil klingt das doch gar nicht so ungewöhnlich, je nach Vertsärkungsgrad ist das bei mir
manchmal schlimmer wenn ich mit der uralt Strat vor dem Amp stehe. Da hilft nur so drehen, das es am wenigsten brummt oder der Gesangskäfig.
hier herrscht permanenter Aufnahmezustand
http://www.toersiep.com
Benutzeravatar
Peter Ostry
Mediator
Beiträge: 11704
Registriert: 13 Okt 2004 - 14:54
Logic Version: 0
Wohnort: Niederösterreich

Re: Einstreuung per Stromleitung über dem Haus

Beitrag von Peter Ostry »

degandy hat geschrieben:https://dl.dropboxusercontent.com/u/100 ... eitung.mp3
Ich kann da auch nichts Besonderes hören. Für mich klingt es ebenfalls wie eine alte Strat, wenn man keinen Metallteil berührt. Sollte allerdings fast weg sein, wenn man die Hand auf die Saiten oder die Brücke legt. Drehen und Entfernung zum Amp sollte auch helfen. Damals war das so :-)

Kompassgitarre mit richtigem Brumm kenne ich, das klingt anders, liegt aber auch am Instrument. Ich wollte einmal einen gebrauchten Singlecoil Bass von einem Musikhaus kaufen, der brummte dort im Keller je nach Ausrichtung. Wir hatten die Elektrik des Kellers in Verdacht. Bei mir daheim machte er aber als einziges Instrument dasselbe. Ich weiß jetzt nicht mehr ob es die Himmelsrichtung oder die Stellung zu elektrischen Leitungen war.

Aber dein Brizzeln klingt vertraut, würde das Haus nicht umbauen.
Eher anschauen (lassen) ob man mit Kabel, Grounding in der Gitarre oder Abschirmen des Elektronikfaches etwas machen kann.
Es ist ein Brauch von alters her:
Wer Sorgen hat, hat auch Likör!
Benutzeravatar
hugoderwolf
Moderator
Beiträge: 6648
Registriert: 22 Feb 2003 - 14:10
Logic Version: 0
Wohnort: Hannover
Kontaktdaten:

Re: Einstreuung per Stromleitung über dem Haus

Beitrag von hugoderwolf »

Ja das ist Standard-Elektrosmog. Schaltnetzteile, Energiesparlampen und andere Annehmlichkeiten der Miniaturisierung und Effizienzsteigerung. Es gibt kein Entrinnen, es sei denn man schirmt halt wirklich ab.

Ich find das selbst jedenfalls auch sehr nervig. Wenn man mit etwas mehr Zerre spielt hat man da ein ganz schönes Geschwurbel. Wäre wirklich interessant zu wissen, wie gut der Hasenkäfig da Abhilfe schaffen kann.
JP_
Lebende Forenlegende
Beiträge: 1952
Registriert: 29 Jun 2010 - 19:12

Re: Einstreuung per Stromleitung über dem Haus

Beitrag von JP_ »

hugoderwolf hat geschrieben:Ja das ist Standard-Elektrosmog. Schaltnetzteile, Energiesparlampen und andere Annehmlichkeiten der Miniaturisierung und Effizienzsteigerung. Es gibt kein Entrinnen, es sei denn man schirmt halt wirklich ab.

Ich find das selbst jedenfalls auch sehr nervig. Wenn man mit etwas mehr Zerre spielt hat man da ein ganz schönes Geschwurbel. Wäre wirklich interessant zu wissen, wie gut der Hasenkäfig da Abhilfe schaffen kann.
Meinst du HF-Einstreuungen durch die Luft oder durch die Rückkopplung in die Stromversorgung?
Benutzeravatar
Peter Ostry
Mediator
Beiträge: 11704
Registriert: 13 Okt 2004 - 14:54
Logic Version: 0
Wohnort: Niederösterreich

Re: Einstreuung per Stromleitung über dem Haus

Beitrag von Peter Ostry »

hugoderwolf hat geschrieben:Ja das ist Standard-Elektrosmog. Schaltnetzteile, Energiesparlampen und andere Annehmlichkeiten der Miniaturisierung und Effizienzsteigerung.
Das wären aber dann höhere Frequenzen?
Dagegen wird der Hasenkäfig wenig helfen, aber ich habe etwas gefunden:
Aaronia Abschirmungen
Die fertige Bett- und Gitarrenkammer "Baldachin" samt Bodenmatte kostet aber ca. 2.000 Euro, Selbermachen bietet sich an. Vielleicht kann man eine Kleinmenge oder Muster bekommen, um mit der Gitarre zu probieren.
Es ist ein Brauch von alters her:
Wer Sorgen hat, hat auch Likör!
Benutzeravatar
hugoderwolf
Moderator
Beiträge: 6648
Registriert: 22 Feb 2003 - 14:10
Logic Version: 0
Wohnort: Hannover
Kontaktdaten:

Re: Einstreuung per Stromleitung über dem Haus

Beitrag von hugoderwolf »

JP_ hat geschrieben: Meinst du HF-Einstreuungen durch die Luft oder durch die Rückkopplung in die Stromversorgung?
Die Gitarre ist ja nicht am Strom, sondern einfach eine hervorragende Antenne. Das sind auch meistens keine reinen HF-Einstreuungen, das ganze Gedöns schwurbelt halt bis in den Hörbereich rum. Im Fledermausbereich (aber durch die Tiefpassigkeit des Pickups begrenzt) isses dann meist noch schlimmer. Zum Glück haben wir heutzutage 192-kHz-Wandler um den Mist möglichst originalgetreu und audiophil auf Massenspeicher zu bannen. :mrgreen:

Natürlich läuft ähnlicher Dreck auch über Strom- und Masseleitungen. Das ist aber dann ein anderes Thema und kann/muss mit einem gescheiten Hardwaredesign angegangen werden (Eingangs-/Ausgangsstufen, symmetrische Verkabelung, Netzteil etc.).

Gegen die Singlecoil-Antenne hingegen lässt sich nichts machen, auch nicht mit dem highendigsten aller Boutique-Amps. Der Dreck ist schon vorher im Signal und geht nicht mehr raus.
JP_
Lebende Forenlegende
Beiträge: 1952
Registriert: 29 Jun 2010 - 19:12

Re: Einstreuung per Stromleitung über dem Haus

Beitrag von JP_ »

Wie weit "strahlen" denn solche HF-Verursacher? Ich mein "Licht aus" beim Recording wäre ein Schritt, gilt das nur im Zimmer, im ganzen Haus oder sogar für den Nachbarn?

Ich meine HF vom Mobiltelefon ist ein bekannte Problemstelle (Sender und Empfänger sind da auch entsprechend potent), die wild umherstrahlende LED von IKEA wäre jetzt noch unerforschtes Neuland für mich (die Problematik von Schaltnetzteile, die ins Stromnetz koppeln jetzt mal explizit mal ausgenommen aus der Diskussion).
Benutzeravatar
muki
Mega User
Beiträge: 6288
Registriert: 18 Mai 2003 - 0:51
Logic Version: 0
Wohnort: wien

Re: Einstreuung per Stromleitung über dem Haus

Beitrag von muki »

>https://dl.dropboxusercontent.com/u/100 ... eitung.mp3

geh bitte: das gehoert doch zum guten ton!

ansonsten waers ja ein virtual steinberg dingens

:-)

ist ja cool so imho

nimm halt ein noisegate, wenns stoert

ich finds charmant ;-)

will meinen: dieses klein bisschen "stratopherische zusatzs-geraeusch" gehoert einfach zum singlecoil sound dazu
muki
Benutzeravatar
Peter Ostry
Mediator
Beiträge: 11704
Registriert: 13 Okt 2004 - 14:54
Logic Version: 0
Wohnort: Niederösterreich

Re: Einstreuung per Stromleitung über dem Haus

Beitrag von Peter Ostry »

muki hat geschrieben:geh bitte: das gehoert doch zum guten ton!
Er spielt aber in eine Amp Simulation (Scuffham). Meiner Erfahrung nach brauchen die Simulationen einen saubereren Ton als ein richiger Amp. Scuffham ist eh schon eine Simulation der besseren Richtung, aber manche Programmierer meinen, dass sie die Fehler der Pickups mit emulieren müssen. Sie gehen davon aus, das 100% clean eingespielt wird und möchten gerne alles emulieren, was Gitarren und Amps so treiben. Wenn aber ein brizzelnder Singlecoil reinkommt, ist das am Ende zuviel des Guten.

Ich finde, dass sich Singlecoils und Ampsimulationen nicht vertragen, aber das ist ein anderes Thema. Kann mit jedenfalls vorstellen dass das hier stört und schlecht in den Griff zu bekommen ist. Könnte besser werden, wenn man einen geeigneten Preamp davorschaltet.
Es ist ein Brauch von alters her:
Wer Sorgen hat, hat auch Likör!
Benutzeravatar
hugoderwolf
Moderator
Beiträge: 6648
Registriert: 22 Feb 2003 - 14:10
Logic Version: 0
Wohnort: Hannover
Kontaktdaten:

Re: Einstreuung per Stromleitung über dem Haus

Beitrag von hugoderwolf »

JP_ hat geschrieben:Wie weit "strahlen" denn solche HF-Verursacher? Ich mein "Licht aus" beim Recording wäre ein Schritt, gilt das nur im Zimmer, im ganzen Haus oder sogar für den Nachbarn?

Ich meine HF vom Mobiltelefon ist ein bekannte Problemstelle (Sender und Empfänger sind da auch entsprechend potent), die wild umherstrahlende LED von IKEA wäre jetzt noch unerforschtes Neuland für mich (die Problematik von Schaltnetzteile, die ins Stromnetz koppeln jetzt mal explizit mal ausgenommen aus der Diskussion).
Ich hab keinen blassen Schimmer. Fakt ist dass man mit 'ner Klampfe mit Singlecoils kaum eine Umgebung findet, wo es nicht fleißig rumschwurbelt. Letztendlich ist es eine Frage der Kombination aus Sender und Empfänger.

Was die Gegenwart von typischem Elektrosmog in anderen praktischen Szenarien bedeutet, hängt ja von viel mehr Faktoren ab. Ich würde es hier pragmatisch sehen und das grübeln und ggf. handeln für den Fall aufheben, dass man tatsächlich eine konkrete Problematik feststellt.

Hast du denn Schwurbeln auf den Leitungen?
Benutzeravatar
hugoderwolf
Moderator
Beiträge: 6648
Registriert: 22 Feb 2003 - 14:10
Logic Version: 0
Wohnort: Hannover
Kontaktdaten:

Re: Einstreuung per Stromleitung über dem Haus

Beitrag von hugoderwolf »

Peter Ostry hat geschrieben:
muki hat geschrieben:geh bitte: das gehoert doch zum guten ton!
Er spielt aber in eine Amp Simulation (Scuffham). Meiner Erfahrung nach brauchen die Simulationen einen saubereren Ton als ein richiger Amp. Scuffham ist eh schon eine Simulation der besseren Richtung, aber manche Programmierer meinen, dass sie die Fehler der Pickups mit emulieren müssen. Sie gehen davon aus, das 100% clean eingespielt wird und möchten gerne alles emulieren, was Gitarren und Amps so treiben. Wenn aber ein brizzelnder Singlecoil reinkommt, ist das am Ende zuviel des Guten.

Ich finde, dass sich Singlecoils und Ampsimulationen nicht vertragen, aber das ist ein anderes Thema. Kann mit jedenfalls vorstellen dass das hier stört und schlecht in den Griff zu bekommen ist. Könnte besser werden, wenn man einen geeigneten Preamp davorschaltet.
Einen Widerstand (oder Poti) parallel zum Eingang schalten kann schon reichen. Instrument-Ins sind meist sehr hochohmig, da geht dann schön alles recht flach durch. An 'nem AC30 hingegen macht der Pickup so richtig sound. Hat aber letzendlich den gleichen Effekt wie ein 2-Pol-Tiefpass (oder Highshelf) mit etwas Resonanz. Letzteres ist praktischerweise frei nach Geschmack regelbar. ;)
JP_
Lebende Forenlegende
Beiträge: 1952
Registriert: 29 Jun 2010 - 19:12

Re: Einstreuung per Stromleitung über dem Haus

Beitrag von JP_ »

hugoderwolf hat geschrieben:
JP_ hat geschrieben:Wie weit "strahlen" denn solche HF-Verursacher? Ich mein "Licht aus" beim Recording wäre ein Schritt, gilt das nur im Zimmer, im ganzen Haus oder sogar für den Nachbarn?

Ich meine HF vom Mobiltelefon ist ein bekannte Problemstelle (Sender und Empfänger sind da auch entsprechend potent), die wild umherstrahlende LED von IKEA wäre jetzt noch unerforschtes Neuland für mich (die Problematik von Schaltnetzteile, die ins Stromnetz koppeln jetzt mal explizit mal ausgenommen aus der Diskussion).
Ich hab keinen blassen Schimmer. Fakt ist dass man mit 'ner Klampfe mit Singlecoils kaum eine Umgebung findet, wo es nicht fleißig rumschwurbelt. Letztendlich ist es eine Frage der Kombination aus Sender und Empfänger.

Was die Gegenwart von typischem Elektrosmog in anderen praktischen Szenarien bedeutet, hängt ja von viel mehr Faktoren ab. Ich würde es hier pragmatisch sehen und das grübeln und ggf. handeln für den Fall aufheben, dass man tatsächlich eine konkrete Problematik feststellt.

Hast du denn Schwurbeln auf den Leitungen?
Schade, ich hatte gehofft du hättest ne patente Antwort in petto. Ist ja leider so ein extrem unterentwickeltes Topic, vor allem im Studiobereich. HIFI ist da immerhin schon ein bisschen weiter.
Ob ich geschwurbel auf der Leitung habe? Gibt es Leitungen, die damit keine Probleme haben? Wie deutlich sich das auswirkt kann man ja empirisch austesten. Aber das Thema Stromversorgung ist ziemlich komplex (seriöse Konstruktionen gibts im Studiobereich immer weniger), da spielen ja auch noch andere Dinge mit rein.
Im Studiomagazin gibts dazu gerade ne interesante Reihe, mit allerdings messtechnisch teilweise diffusen Ergebnissen. Interessanterweise waren gerade getestete Furman, die zumindest teilweise gegen die Problematik eingesetzt werden, eher ernüchternd.
Wie gesagt im Hifibereich gibts dazu deutlich intensivere Forschung (das typischen Eso-Rauschen mal bei Seite).

Die Einflüsse von HF können von subtil bis massiv reichen. Pauler zB empfiehlt deswegen Aufnahmen mit 44k zu machen, umso sich schonmal einemTeil der Probleme zu entledigen. Ist natürlich nur ein kleiner Teilaspekt.
Benutzeravatar
Peter Ostry
Mediator
Beiträge: 11704
Registriert: 13 Okt 2004 - 14:54
Logic Version: 0
Wohnort: Niederösterreich

Re: Einstreuung per Stromleitung über dem Haus

Beitrag von Peter Ostry »

JP_ hat geschrieben:Im Studiomagazin gibts dazu gerade ne interesante Reihe, mit allerdings messtechnisch teilweise diffusen Ergebnissen. Interessanterweise waren gerade getestete Furman, die zumindest teilweise gegen die Problematik eingesetzt werden, eher ernüchternd.
Ich bezweifle, dass ein Furman bei der Gitarrensache etwas verbessern kann. Die Dinger machen ja nur glatter was aus dem Stromnetz kommt, womit das Britzelrauschen von Singlecoils nichts zu tun hat.

Außer es versteht jemand die Bezeichnung Elektrogitarre falsch und steckt sie in die Steckdose. Wenn da ein Furman dazwischengeschaltet wird, verglüht der Gitarrist gleichmäßiger.
Es ist ein Brauch von alters her:
Wer Sorgen hat, hat auch Likör!
Antworten