Verschiedene Reverbs in einem Song

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ringi1970
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Verschiedene Reverbs in einem Song

Beitrag von ringi1970 »

Habe mal ne Frage an euch.

Ich habe die Blues Band von Kollegen aufgenommen.
Dabei habe ich aber nicht beachtet, als der Sänger in dem einen Song seine Cigarbox über nen Roland Cube spielte und einen nicht unerheblichen Reverb dort eingestellt hatte.
Der ist nun natürlich fest in dem Take drin.

Wie seht ihr das mit den unterschiedlichen Reverbs zwischen Gesang und der Cigarbox?
Kann man das so lassen? Sind ja zwei unterschiedliche Räumlichkeiten in dem Fall.

Ich möchte dem Sänger wirklich nicht so einen Riesen Hall verpassen wie er auf der Cigarbox drauf ist.

Hier mal 30sek aus dem Intro:
http://home.arcor.de/ringi1970/cut.mp3

Gruß Ringi
"Those in the cheaper seats...please clap your hands, and the rest of you can rattle your jewelry." John Lennon, 1963 (Royal Variety Performance)
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d/flt prod.
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Re: Verschiedene Reverbs in einem Song

Beitrag von d/flt prod. »

also ich finds gut so, wie es im beispiel ist.
grundsätzlich spricht doch nichts dagegen 20 reverbs zu nutzen, wenn euch das ergebnis gefällt ;)
zumal das reverb auf der gitarre ja mehr effekt als mixingtool ist.

ich mixe jetzt keinen blues und kann nicht beurteilen, wie natürlich ihr das alles haben wollt, aber ich benutze durchaus auch mal ein 3 reverb (nach ambience für quasi alles und hall für stimme und snare) um bestimmte instrumente mit nem effekt zu belegen.
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Stephan S
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Re: Verschiedene Reverbs in einem Song

Beitrag von Stephan S »

Du musst zwischen der Raumsimilation für deine Bühne und Effekt-Reverb unterscheiden. Das gibt dir die Freiheit, jedem Instrument beliebige Reverbs zu verpassen und bindet dich gleichzeitig daran, dass alles auf dieser Bühne stattfinden sollte. Ein Schlüssel dazu sind die Erstreflektionen, insbesondere bei perkussiven Klängen. Diese sind quasi die ersten Informationen, die den Raum, in dem sich alles abspielt, definieren. Alles danach ist Effekt und erlaubt.
Zuletzt geändert von Stephan S am 17 Jan 2015 - 11:20, insgesamt 1-mal geändert.
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ringi1970
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Re: Verschiedene Reverbs in einem Song

Beitrag von ringi1970 »

Ja das passt halt nun leider mit dem massiven Spring Reverb vom Cube nicht mehr so wirklich.
Das ist ja eher schon eine leere Halle, wie eine Bühne.
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Stephan S
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Re: Verschiedene Reverbs in einem Song

Beitrag von Stephan S »

Kann man idR verzeihen, da unsere Hörgewohnheiten längst den Hall auf elektronisch verstärkten Saiteninstrumenten als Effekt eingeordnet haben.
Wenn die Bühne ansonsten fest steht, wird das abstrahiert, wenn es zu krass ist, müsste getrickst werden, mit einem Transient Shaper oder einem Kompressor und großzügigem Attack zB.
Die so herausgearbeiteten Anschläge könnten vorgezogen, betont und mit der Raumsimulation versehen werden.
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Re: Verschiedene Reverbs in einem Song

Beitrag von teloy »

...hall ist instrument...

und die tage, wo eine produktion in sich reelle akustische begebenheiten natuaralistisch dargestellt haben muss, sind nun wirklich gezählt....

et is wie et is......selbst im blues....kann man nicht nur, man sollte sogar....
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Stephan S
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Re: Verschiedene Reverbs in einem Song

Beitrag von Stephan S »

Ja, es dürfen mehr Dimensionen sein, nur sollten es nicht weniger werden.
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Re: Verschiedene Reverbs in einem Song

Beitrag von Peter Ostry »

ringi1970 hat geschrieben:Hier mal 30sek aus dem Intro
Lass ihn doch, er hat das so gespielt und es gefällt ihm. Macht ja keinen Sinn, alles was Leute treiben in ein superhypersauberes Mainstream Korsett zwingen zu wollen. Wo bleibt denn da die Kreativität und der Spaß an der Freud'? Stell ihn im Mix auf die Bühne wo er hingehört und gut ist es.
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Re: Verschiedene Reverbs in einem Song

Beitrag von milchstrasse7 »

Wieviel verschiedene Räume sind hier in den ersten 30 sekunden?

Das ist zwar ein anderes Genre (but same roots) aber das klingt doch gut und galt seinerzeit als eines der best Produzierten Alben.
Bei Deinem Intro klingen die Räume auch gut und ich seh das wie Peter.... er hats so gespielt.....
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Re: Verschiedene Reverbs in einem Song

Beitrag von Rolle »

das stimmt zwar alles aber bei dem YES Beispiel hat man immer das Gefühl einem Gesamten zuzuhören und nicht einem Stückelwerk. Alle beteiligten Protagonisten spielen denselben Song und nicht jeder einen anderen.

Ich seh das wie Stephan.
Das hat auch nichts mit Realismus zu tun sondern damit, wie man als Hörer das ganze wahrnimmt.
Hallgeräte klingen nicht realistsich - sie klingen im besten Fall musikalisch.
Zu wissen, was Effekt und was für den Gesamteindruck notwenig ist schadet nicht...

Wenn man später das Gefühl hat, dass das alles nicht zusammengehört hat man das Ziel verfehlt - es sei denn, genau das ist das Ziel.
es ist ein einfach ist das
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Stephan S
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Re: Verschiedene Reverbs in einem Song

Beitrag von Stephan S »

Um noch mal auf Ringis Preview einzugehen: Ich finde, dass dem Sänger eine zusätzliche dünne Hallfahne, ähnlich der der Gitarre, gut stehen würde.
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ringi1970
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Re: Verschiedene Reverbs in einem Song

Beitrag von ringi1970 »

Stephan S hat geschrieben:Um noch mal auf Ringis Preview einzugehen: Ich finde, dass dem Sänger eine zusätzliche dünne Hallfahne, ähnlich der der Gitarre, gut stehen würde.
Das könnte ich mal versuchen, vielleicht mit ner gut dosierten Portion Pre-Delay?

Gruß
Ringi
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Stephan S
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Re: Verschiedene Reverbs in einem Song

Beitrag von Stephan S »

Unbedingt, das ist einer der wichtigsten Parameter, wenn es um das Einpassen geht.
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