Problem: Trittschall im Kellerraum (auf seltsame Weise)

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Plux
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Problem: Trittschall im Kellerraum (auf seltsame Weise)

Beitrag von Plux »

Moin moin!

Wir haben in einem Keller unser Homestudio aufgebaut und bei Partys im Oberbereich Probleme mit Geräuschen, die bis in den Keller dringen.

Oben haben wir einen PVC Fußboden und eigentlich extrem massive Betonwände und -decken (ehemals BGS Gebäude).
Subwoofer von oben sind eigetntlich kaum störend, lediglich ein Klicken (vermutlich von Stöckelschuhen) dringt hin und wieder penetrant in den Keller durch.
Geräusche kommen nicht von der Heizung oder sonstigem.

Klingt fast so als wenn jemand einen Billiardstoßding auf den Boden fallen lässt (10sec - kleiner werdende amplitude der Klacksounds...


Jemand noch ne Idee was das bitte sein könnte?? Und was könnte man tun um diese Geräusche etwas zu minimieren, dass sie nicht mehr störend in Mikros einstreuen? (sehr laut ist es ohnehin nicht.. aber ich denke schon, dass es auf ungünstigen spuren komprimiert sehr leise wahrnehmbar sein könnte)
Geheimagent
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Beitrag von Geheimagent »

Wenn es direkt von dem Fussboden über Euch kommt, dann kann man das Problem mit dreischichtigen Fermacellplatten in den Griff bekommen. Diese auf dem Bodem legen, wo der Trittschall herkommt. Mit Spezielkleber ankleben, auf gar keinen Fall schrauben, da die Schrauben den Schall wieder übertragen. Dadrunter kann man noch gegebenfalls dicke Gummimatten legen. Obendrauf möglichst dicken PVC. Habt ihr aber keine Möglichkeit, hier diese Ausführungen zu machen führt nichts um einen Raum in Raum raum. Dieser wird mit Schwingmetalpuffern entkoppelt.
Plux
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Beitrag von Plux »

hehehe... ja solche Lösungen sind mir leider bekannt ;)

aber das Problem ist, dass wir nur den Keller gestalten können (da er gemietet ist)

Wenn müsste man das unlösbare lösen und von unten irgendwas dämmen.... Raum im Raum ist aufgrund der Ausmaße ebenfalls völlig unmöglich.
Geheimagent
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Beitrag von Geheimagent »

Hatte ich mir fast gedacht. Ihr könnt natürlich erst mal die Decke abhängen, aber da braucht ihr dann auch schon 10cm oder mehr. Bei mir sind es 20 cm. Die Aufhängungen sind natürlich auch Schwingmetallpuffer. Allerdings können über die Seitenwände, die High Heels auch übertragen werden.
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Nuuk
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Beitrag von Nuuk »

bei deiner Beschreibung des Klangs mag ich grad gar nicht glauben, dass es sich wirklich um stöckelschuhe handelt. Da PVC an sich schon ein relativ weiches Material (im vergleich zu Parkett o.ä.) ist, sollte die Geräuschentwicklung gar nicht so groß sein, dass es reicht um von massiven Betonwänden übertragen zu werden.
Wenn das Geräusch sich wirklich so anhört, als würde jemand durch die Gegend laufen, kannst du evtl mal wenn keine Party ist ne Freundin von dir rumlaufen lassen und hören ob das Geräusch auftritt.
Plux
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Beitrag von Plux »

jau jau.. wir haben das gerade noch mal fleißig getestet.... und es ist definitiv Trittschall. Wenn man oben mit einem Stöckchen auf den Boden knallt fühlt man es sogar an der Decke...

Wir wollten die nackte Betondecke jetzt bald mit Molton abhängen - aber wenn es sich lohnen würde - würde ich gerne noch was dazwischen anbringen.... und es sollte wirklich nicht die Welt kosten ;) Der Raum ist ja nur gemietet...
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Nuuk
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Beitrag von Nuuk »

Hier gilt dann wohl die Devise viel hilft viel. Das Problem kann allerdings sein, dass der Schall auch von den Seitenwänden noch so laut übertragen wird, dass er stört. Hierbei wird dann nur an der Decke was machen nur zu einem unbefriedigenden Ergebnis führen. Allerdings unterliegt diese Problematik demensprechend vielen Faktoren, so dass hierbei nur schwer Empfehlungen übers Netz gegeben werden können.

Generell: Je mehr Masse du verwendest desto besser. allerdings wird damit auch die Befestigung immer komplizierter.

Wenn du das mit dem Molton mal eben ausprobieren kannst, würd ich das machen, es kann allerdings auch sein, dass die Störgeräusche zumindest teilweise in Frequenzbereichen liegen, die du mit dem Molton nur schlecht erreichst. Wenn du was dawischen tun willst, bleibt dir natürlich noch mehr Molton oder z.b. Mineralwolle, wobei damit die Befestigung wieder schwieriger wird.

auf die schnelle will mir aber grad auch keine Maßnahme einfallen, die einfach, günstig und effektiv ist. das Problem bei all diesen Materialien ist, dass sie keine besonders gute Dämmwirkung besitzen, um zu verhindern dass Schall von A nach B kommt. Hier eignen sich Materialien wie rigips wesentlich besser, aber der Aufwand ist eben dementsprechend höher.

die einfachste lösung dürfte aber wohl darin liegen, aufnahmen bei denen man die Störgeräusche hören könnte zu Zeiten zu machen, an denen oben gerade keine Party ist.
Geheimagent
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Beitrag von Geheimagent »

Könnt ihr die Leute über Euerem Keller nicht wirklich dazu überreden, dass Ihr dort farmazellplatten s.o. hinlegt. Ich denke das wird echt die einzige Möglichkeit sein, ruhe vor den netten Damen mit High Heels zu haben. Mit den anderen Materialien werdet ihr wirklich nichts erreichen. Mineralwolle ist Gesundheitsschädlich und alternativen zu teuer, gerade wenn es frei hängt.
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Beitrag von Plux »

und was würde Styropor und Paneelholz oder Schaumstoff bringen? Das müsste das ganze doch auch etwas reduzieren... ???
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metalfish
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Beitrag von metalfish »

Nein, oder vermutlich kaum bis garnicht. SChaumstoff oder Styropor bringt keine SChalldämmung. Beste Maßnahme wäre vermutlich an die Decke eine Mineralwolle-Gipsplattendecke abzuhängen. Also Unterkonstruktion, Mineralwollplatten, Gipsplatten. Und den Leuten über dir die Verlegung von Trittschalldämmung ans Herz legen. Vielleicht kannst denen ja nen neuen Bodenbelag aufschwätzen :wink:
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geminy
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Beitrag von geminy »

hey jungs - ein tip von jemandem mit bauverständnis und meisterbrief ;-)

trittschall lässt sich nur entkoppeln wenn der verursachende bodenbelag auch wirklich komplett entkoppelt wird oder ist. selbst sockelfliesen mit direktem kontakt zum wandanschluss oder nicht entkoppelte rohre welche die decke durchdringen bereiten den planern kopfzerbrechen...
bei nachträglichen varianten ist lediglich mit einer geringeren dB-Zahl an eindämmung zu rechnen. normaler trittschall muss ein verbesserungsmaß (so nennt man das) von ungefähr 26 dB haben.

alles andere ist wunschdenken :)

ps: vielleicht macht ihr auch so laut musik, daß die oben immer mit einem besen auf den boden hauen wenn ihr zu laut seid.
:wink:
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Beitrag von Geheimagent »

geminy hat geschrieben:hey jungs - ein tip von jemandem mit bauverständnis und meisterbrief ;-)

trittschall lässt sich nur entkoppeln wenn der verursachende bodenbelag auch wirklich komplett entkoppelt wird oder ist. selbst sockelfliesen mit direktem kontakt zum wandanschluss oder nicht entkoppelte rohre welche die decke durchdringen bereiten den planern kopfzerbrechen...
bei nachträglichen varianten ist lediglich mit einer geringeren dB-Zahl an eindämmung zu rechnen. normaler trittschall muss ein verbesserungsmaß (so nennt man das) von ungefähr 26 dB haben.

alles andere ist wunschdenken :)

ps: vielleicht macht ihr auch so laut musik, daß die oben immer mit einem besen auf den boden hauen wenn ihr zu laut seid.
:wink:
Stimmt, dass Problem hatte ich in meiner ersten Wohnung, ich glaube nicht, dass die Frau unter mir mit den High Heels an die Decke gegangen ist.
Ich denke egal wie man es dreht oder wendet, um den Trittschall weg zu bekommen helfen nur die besagten Platten. Alles andere ist für die Katz. Und das ist wirklich die günstigste Lösung. Ein Raum in Raum würde richtig teuer werden.
Ich habe mich mit diesem Thema lange genug auseinander gesetzt. Und viele kommen dann mit diesem und jenem. Lasst mal Eueren Charm bei den Damen spielen.
Plux
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Beitrag von Plux »

Charme spielen lassen... wie sollen wir dann dabei noch aufnehmen ;)

Naja es ist halt nicht extrem laut, aber doch störend, wenn oben jemand mit Highheels längsläuft und kann in einer Aufnahme tödlich sein.

Mir ist schon klar, dass ich oben arbeiten müsste... aber das Ding ist ein Jugendzentrum ;) Und da läuft oben alles mögliche...

Wenn ich mit Gips den Trittschall etwas dämmen kann... halb so laut wäre mir das ganze schon vieeeel angenehmer...

Was genau sollte man nehmen und wie muss es angebracht werden?
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metalfish
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Beitrag von metalfish »

Geminy, es sollte doch aber was bringen, wenn man ne abgehängte halbwegs enkoppelte Decke aus 12,5er Gipsplatten doppelt beplankt und Glaswolle druf einzieht oder? Vorrausgesetzt der Schall wandert nicht von Decke auf die Wände und "strahlt" dann da in den Raum...
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geminy
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Beitrag von geminy »

das kann ich nicht mit bestimmtheit sagen, ich weiß nur das der störende schall i.d.r. eher dumpf u. bassig klingt... sowas könnte man evtl. leicht mindern...ich glaube aber persönlich, daß man die übertragungsquelle und ursprung wissen müsste um wirklich erfolgreich gegenzuwirken.
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