Also nachdem das letzte Untertitelprojekt zwar funktioniert hat, aber aufgrund des vorsintflutlichen Subtitle-Editors, der irgendwie wohl von Win portiert war und sich auch so verhalten hat, etwas anstrengend war, musste da dringend eine Verbesserung her.
Also hab ich angefangen auszuprobieren, was es so alles gibt. Sieben verschiedene Programme hab ich getestet, zweimal freeware, fünf gekauft - und das waren schon die mit den besten Reviews. Es gibt mindestens 50 verschiedene, aber meist ist das eher so Amateurkram, um aus dem Internet geklaute rips zu fixen.
Preislich lagen die zwischen €5.99 bis hin zu €240 für das oben bereits erwähnte Sublime, mit dem ich angefangen hatte.
Ich habe keine funktionskastrierten Testversionen probiert und auch keine Cracks, weil die immer anders funktionieren als die Vollversionen.
Und keins davon taugt wirklich was. Entweder sie lassen sich komisch bedienen, z.B. ohne Transportkommandos, weil die Texteingabe ja über die Tastatur geht, über Abstürze bis hin zu uralten Exportformaten, mit denen man heute nix mehr anfangen kann.
Und kurz vorm Verzweifeln fiel mir ein, sach mal, müßte Final Cut das nicht eigentlich können ?
Meine letzte El Capitan-Version war 10.3.3 und die hat mehr genervt als dass sie mich weiter gebracht hat. Und Untertitel konnte sie noch gar nicht.
Und ich hab tatsächlich Glück gehabt. Nach dem unfassbar katastrophalen Start von FCP X im Jahr 2010, als Apple mal mit einem Schlag die gesamte Filmwelt vor den Kopf gestoßen hat, weil nichts mehr so funktionierte wie vorher, hat das Programm anscheinend extrem aufgeholt.
Und in 10.4.4 haben sie denn auch die Unterstützung für das verbreitetste Untertitelformat .srt eingebaut.
Zu allem Überfluss hab ich auch noch insofern Glück, als dass ich ja inzwischen die Käsereibe auf High Sierra gehoben habe und das darauf gerade noch läuft.
Und nun funktioniert das mit den UTs endlich genau so einfach wie man sich das vorstellt: Timeline, Play, Stop, Doppelklick, Text eingeben - fertig.
Keine Abstürze und unfassbar einfaches, insbesondere völlig verzögerungsfreies Handling. Die anderen Programme waren durch die Bank alle langsamer.
Wieso keine andere Softwareschmiede das so hinbekommt, ist für mich völlig unverständlich.
Ich hab jetzt etwa ne Woche täglicher Arbeit damit hinter mir und werde jeden Tag mehr Fan. Das ist ganz außerordentlich, wie dieses Programm funktioniert.
Einzige Knackpunkte:
Man muss anfangs mal ein, zwei Tutorials gucken, wie die Medienverwaltung in FCPX jetzt funktioniert, denn da haben sie sich etwas ausgedacht, was es noch nie vorher gab und auch nirgendwo sonst gibt. Hat man's einmal verstanden, entbehrt das dann auch nicht mehr jeglicher Logik...das ist schon ausgefuchst. Nur ohne Einführung eben komplett unverständlich.
Und dann gibt es daneben auch noch ein paar andere Sachen, die völlig anders sind als sonstwo im gesamten Apple-Universum. Das ist bescheuert, aber letztlich handhabbar. Wenn man das ernst meint, kann man das problemlos lernen. Und es gibt Hunderte Tutorials bei YT, Hunderte FCP-Anwenderseiten und Foren, frei programmierbare key commands und natürlich die übliche eingebaute, fantastische interaktive Apple-Hilfe. Man findet alles, was nicht eh selbsterklärend ist, innerhalb von maximal wenigen Minuten.
Also - wer immer auch mal mit Subs zu tun hat und sucht: Spart euch das mit dem Rumprobieren. Das taugt alles nix.
Die Lernkurve von FCPX ist deutlich weniger kompliziert als sie anfangs wirkt.
Diese Aussage kommt von jemandem, der neue Software HASST. Bevor ich anfange zu lernen, benutz ich noch ein Jahrzehnt lang lieber das, was ich kenne.