Was kann Software besser: EQing oder Kompression
Was kann Software besser: EQing oder Kompression
... einfach mal laut gedacht:
Was kann heutige Software besser in Vergleich mit analogen Vorbildern? EQing oder Kompression. Und warum..?!
Oder anders gefragt: Ihr dürft euch nur ein einziges hi-end Outboard Gerät kaufen. Ist das ein EQ oder ein Kompressor.
Mir ist klar das es keine eindeutige Antwort darauf gibt, aber möchte gern eine öffentliche Debatte und eure Meinungen hören.
Was kann heutige Software besser in Vergleich mit analogen Vorbildern? EQing oder Kompression. Und warum..?!
Oder anders gefragt: Ihr dürft euch nur ein einziges hi-end Outboard Gerät kaufen. Ist das ein EQ oder ein Kompressor.
Mir ist klar das es keine eindeutige Antwort darauf gibt, aber möchte gern eine öffentliche Debatte und eure Meinungen hören.
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- spocintosh
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Re: Was kann Software besser: EQing oder Kompression
Tolle Frage. Meine persönliche Antwort:
Weder noch. Geht mir alles in der Kiste besser - nur Hall hal(l)t nicht.
Outboard EQs fand ich schon zu Zeiten, als es noch keine Plugins gab, hochgradig überflüssig.
Comps natürlich nicht, aber die hatte ich nur gestapelt, weil es eben anders nicht ging. Und egal wieviele ich hatte, es waren nie genug. Das Problem hat erst die SSL E gelöst, da war dann genug da, weil die internen fast alles erschlagen konnten und die Urei, BSS, dbx, Joemeek, Drawmer usw. dann als exquisite Sahnehäubchen agieren durften.
Aber alle, die ich richtig geil fand, tun als Plugin dasselbe. Vielleicht nicht immer bei derselben Reglerstellung...aber das war ja bei Hardware auch nie anders. Bedeutet, ich dreh hüben wie drüben eh solange, bis es ist wie ich will.
Einen externen EQ hab ausschließlich benutzt, um z.B. einen Sidechain zu filtern oder wenn mal was so richtig doll verbogen werden musste und ein Pult EQ nicht reichte. Da kam dann ein TC 2240 zum Einsatz. Ansonsten bin ich gegen EQ-Hypes extrem immun, immer schon...aber erst recht, nachdem ich dann an meinem Harrison gesessen hab. Nach den EQs kommt eh nix mehr, und die waren ja noch von Leif Mases gepimpt. Da waren quasi 56 Massive Passive in der Konsole...was soll danach auch noch kommen ?
Aber gut, um der Frage gerecht zu werden, wenn ich nun unbedingt müsste, dann würde es ein Eventide Omnipressor.
Benutzen würd ich trotzdem das Plugin, allein schon wegen Stereo und weniger Rauschen.
Aber der sieht sogar ausgeschaltet klasse aus im Rack.
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- Peter Ostry
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Re: Was kann Software besser: EQing oder Kompression
Ich habe meine beiden EQs (TC 1140), den FMR Really Nice Compressor und zwei Mic Preamps aus dem Rack genommen. Ist alles gut, aber Software bzw. Audio Interface tun es auch. Behalten habe ich den BSS DPR-402 Kompressor und ihm einen TC 1220 als 2-Kanal Sidechain genehmigt. Irgendwie kann das Software nicht so gut, im Vergleich, finde ich. Das BSS Plugin das ich probiert habe war mehr wie Gummi.
Anders direkt an Instrumenten, für Saiten habe ich das Gegenteil gemacht und auf Hardware umgestellt weil ich mit Software nicht auf meinen Ton komme (Clean bis Overdrive, Comp, EQ, Wah, Freeze), Effekte auch gleich in Hardware dran (Eventide Pitch, Time, Space).
Generell habe ich im Moment das Gefühl, dass Hardware an Instrumenten gut ist und alles andere in der DAW passieren kann.
Nur Hall gefällt mir in Hardware noch immer besser. Ich habe gute Softwarehälle, geh aber trotzdem lieber durchs Gerät (Lexicon oder Eventide).
Was ich als einzige Hardware kaufen würde?
Pff ...
Ein Auto brauch ich grade.
Anders direkt an Instrumenten, für Saiten habe ich das Gegenteil gemacht und auf Hardware umgestellt weil ich mit Software nicht auf meinen Ton komme (Clean bis Overdrive, Comp, EQ, Wah, Freeze), Effekte auch gleich in Hardware dran (Eventide Pitch, Time, Space).
Generell habe ich im Moment das Gefühl, dass Hardware an Instrumenten gut ist und alles andere in der DAW passieren kann.
Nur Hall gefällt mir in Hardware noch immer besser. Ich habe gute Softwarehälle, geh aber trotzdem lieber durchs Gerät (Lexicon oder Eventide).
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- felusch
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Re: Was kann Software besser: EQing oder Kompression
Eine wirklich interessante Frage, die wir uns alle 10 Jahre mal stellen sollten.
Ich würde den Hardware Kompressor wählen, weil er tendenziell zwei Sachen besser kann als sein Software Pendant.
Der Mikro- und Makrodynamik folgend, nur in den Spitzen, Verzerrungen hinzufügen und generell der Zeitachse folgend ungleiche Regelungen zwischen Input und Output vornehmen. Die Software Variante faltet hier vereinfacht über Alles und hat Prinzip bedingt Probleme bei der Erzeugung von Sättigungsbasierten Verzerrungen.
Der EQ, ob Soft- oder Hardwarebasiert unterscheidet sich zumeist „nur“ über seine Vorparametrierung und hat es tendenziell einfacher in der Box.
Anders ausgedrückt, ist der Kompressor auf ein Musiksignal angewendet weniger ein LZI Signal als der EQ und braucht für eine perfekte Software Adaption andere Herangehensweisen als die Faltungstechnik.
Wenn ich jetzt entscheiden muss nur ein Hardware Gerät zu behalten würde ich trotzdem einen EQ wählen, weil ich noch nicht verstanden habe was er auf der Zeitachse mit den Impulsen macht. Ich vermute er schwingt einfach am wenigsten nach. Da ich es aber noch nicht verstanden habe, hat er eine weitere Sache die die augenscheinlich perfekt ins digitale übertragene Funktion nicht hat, er klingt auf der Zeitachse anders und befriedigt meine Neugier (Telefunken W695).
Ich würde den Hardware Kompressor wählen, weil er tendenziell zwei Sachen besser kann als sein Software Pendant.
Der Mikro- und Makrodynamik folgend, nur in den Spitzen, Verzerrungen hinzufügen und generell der Zeitachse folgend ungleiche Regelungen zwischen Input und Output vornehmen. Die Software Variante faltet hier vereinfacht über Alles und hat Prinzip bedingt Probleme bei der Erzeugung von Sättigungsbasierten Verzerrungen.
Der EQ, ob Soft- oder Hardwarebasiert unterscheidet sich zumeist „nur“ über seine Vorparametrierung und hat es tendenziell einfacher in der Box.
Anders ausgedrückt, ist der Kompressor auf ein Musiksignal angewendet weniger ein LZI Signal als der EQ und braucht für eine perfekte Software Adaption andere Herangehensweisen als die Faltungstechnik.
Wenn ich jetzt entscheiden muss nur ein Hardware Gerät zu behalten würde ich trotzdem einen EQ wählen, weil ich noch nicht verstanden habe was er auf der Zeitachse mit den Impulsen macht. Ich vermute er schwingt einfach am wenigsten nach. Da ich es aber noch nicht verstanden habe, hat er eine weitere Sache die die augenscheinlich perfekt ins digitale übertragene Funktion nicht hat, er klingt auf der Zeitachse anders und befriedigt meine Neugier (Telefunken W695).
- MarkDVC
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Re: Was kann Software besser: EQing oder Kompression
Wenn ich hier meine beide Empirical Labs Distressor EL8-X mit Empirical Labs' Plugin Arousor vergleiche, frage ich mich warum ich das Geld für die Hardware Teile ausgegeben habe
Zwar sind die für Tracking, zwischen Preamp und Wandler, aber im A/B vergleich aus Logic beim mischen habe ich noch nichts gefunden wo ich die Hardware Teile lieber einsetzen würde, nicht nur weil es natürlich viel bequemer ist ITB zu arbeiten, ganz einfach weil ich keine Klangvorteile Festellen kann. VIelleicht muss ich noch üben/d'ran arbeiten
Gruß
Mark
Zwar sind die für Tracking, zwischen Preamp und Wandler, aber im A/B vergleich aus Logic beim mischen habe ich noch nichts gefunden wo ich die Hardware Teile lieber einsetzen würde, nicht nur weil es natürlich viel bequemer ist ITB zu arbeiten, ganz einfach weil ich keine Klangvorteile Festellen kann. VIelleicht muss ich noch üben/d'ran arbeiten
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Re: Was kann Software besser: EQing oder Kompression
War das die Variante von Waves? Ich fand die ziemlich gut und erstaunlich wenig bekannt. Aber kenne das Original nicht.Peter Ostry hat geschrieben: ↑24 Jan 2022 - 4:06 Behalten habe ich den BSS DPR-402 Kompressor und ihm einen TC 1220 als 2-Kanal Sidechain genehmigt. Irgendwie kann das Software nicht so gut, im Vergleich, finde ich. Das BSS Plugin das ich probiert habe war mehr wie Gummi.
- hugoderwolf
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Re: Was kann Software besser: EQing oder Kompression
Hmm, was macht dich glauben, dass man bei der Simulation von Kompressoren mit Faltung arbeiten würde? Ja, es gab mal eine Zeit lang (so vor 10 Jahren) das Thema dynamische Faltung, aber das ist längst überholt. Heutzutage sind gescheite Schaltungsmodelle angesagt, wo die Unterschiede dann eben im Grad der Abstraktion und in den gewählten Tradeoffs liegen.
Da kann man kaum eine pauschale Aussage drüber machen, weil da in von außen nicht sichtbaren Designentscheidungen recht viel Musik drinsteckt. Wobei, eine pauschale Aussage geht auf jeden Fall: EQ ist immer einfacher als Kompressor. Das gibt dann vielleicht auch einen Hinweis auf die Beantwortung der Eingangsfrage, so aus rein technischer Sicht.
Aber mal 'ne andere Frage, so aus Interesse: warum klammert sich die Audiowelt so dermaßen krampfhaft an ~50 Jahre alte Technologie? Vor Allem wenn sie so dermaßen undurchsichtig und unintuitiv ist wie Kompressoren, so als Paradebeispiel?
Re: Was kann Software besser: EQing oder Kompression
Du darfst deine Behauptung gerne noch etwas ausführen.. mich interessiert das echt ;-)hugoderwolf hat geschrieben: ↑24 Jan 2022 - 10:07 EQ ist immer einfacher als Kompressor. Das gibt dann vielleicht auch einen Hinweis auf die Beantwortung der Eingangsfrage, so aus rein technischer Sicht.
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- felusch
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Re: Was kann Software besser: EQing oder Kompression
@Christian, ich bin vor 10 Jahren stehen geblieben, hol mich bitte ab. Wie macht man das heute und welchen Softwarekompressor kannst Du empfehlen der dies besonders gut macht. Für mein Ohr macht der Tokio Dawn das beste Ergebnis was aber auch am Konzept RMS+Peak liegen kann.
- Clemens Erwe
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Re: Was kann Software besser: EQing oder Kompression
Wenn auch anders formuliert, denke ich darüber in letzter Zeit auch nach.hugoderwolf hat geschrieben: ↑24 Jan 2022 - 10:07 Aber mal 'ne andere Frage, so aus Interesse: warum klammert sich die Audiowelt so dermaßen krampfhaft an ~50 Jahre alte Technologie?
Diese Frage wäre definitv einen eigenen Thread wert.
Gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Re: Was kann Software besser: EQing oder Kompression
Autos sind auch ne 100 Jahre alte Technologie und benutzten wir immer noch.. mir fallen dutzend weitere Sachen einhugoderwolf hat geschrieben: ↑24 Jan 2022 - 10:07 Aber mal 'ne andere Frage, so aus Interesse: warum klammert sich die Audiowelt so dermaßen krampfhaft an ~50 Jahre alte Technologie?
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- hugoderwolf
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Re: Was kann Software besser: EQing oder Kompression
Also erstmal von wegen EQ einfacher als Kompressor:
Hat Bodo schon richtig gesagt - EQs sind (sollen es vor Allem sein) weitgehend linear. Das ist sogar das Ziel jeglichen analogen EQ-Designs. Vereinfacht kann man sagen, alles was linear ist, kann man sehr gut ausrechnen und analysieren. Das Bissken Nichtlinearität was man vielleicht manchmal drin haben möchte, ist nicht so ausgeprägt, dass es einem das gesamte Formelwerk zerbrezelt, also kommt man auch noch halbwegs davon, wenn man etwas hemdsärmeliger drangeht (bissken ansättigen vor oder hinterm Filter). Aus Usersicht ist da aber meist die GUI wichtiger für das wahrgenommene Ergebnis. Soll einfach heißen: der Unterschied zwischen einem stumpfen Satz halbwegs originalgetreu parametrisierter Biquads und einer aufwändigen Simulation jedes einzelnen Bauteils kann bei EQs sehr sehr klein sein.
Kompressoren sind hingegen höchst nichtlinear, was ja gerade ihr Sinn ist. Du hast erstmal eine Sidechain für die Leveldetektion, das geht noch halbwegs. Bei der Verstärkerstufe wird's dann aber spätestens haarig, insbesondere weil die historischen elektronischen Umsetzungen derselben sehr unterschiedlich in ihrer Regelkurve (Steuerspannung -> Verstärkung) oder ihrem Eigenen Zerrverhalten sind. Bei 'nem EQ ist das normalerweise schön statisch, beim Kompressor prinzipbedingt extrem dynamisch. Damit explodiert die Modellkomplexität, es muss zwangsweise vereinfacht und angenähert werden. Die Art der Annäherungen und Vereinfachungen bestimmt letztendlich, was man als Ergebnis herausbekommt und ob es für den eigenen Anspruch akzeptabel ist. Das wiederum ist stark davon abhängig, was für ein Teil man da auf dem Tisch hat.
Disclaimer: Ich habe mir selbst einen Eid geschworen, niemals bei diesem 1176-Modellierschwachsinn mitzumachen, deshalb hab ich das nie konkret an Kompressoren durchexzerziert und kann dementsprechend auch keine Aussage machen, welche Sims besonders empfehlenswert sind. Ich hab das ganze Modelingthema aber eine Zeit lang sehr intensiv u.a. bei Synthfiltern durchgezogen, was ein sehr ähnlicher Sport ist. Kann man leider nix von kaufen.
Hat Bodo schon richtig gesagt - EQs sind (sollen es vor Allem sein) weitgehend linear. Das ist sogar das Ziel jeglichen analogen EQ-Designs. Vereinfacht kann man sagen, alles was linear ist, kann man sehr gut ausrechnen und analysieren. Das Bissken Nichtlinearität was man vielleicht manchmal drin haben möchte, ist nicht so ausgeprägt, dass es einem das gesamte Formelwerk zerbrezelt, also kommt man auch noch halbwegs davon, wenn man etwas hemdsärmeliger drangeht (bissken ansättigen vor oder hinterm Filter). Aus Usersicht ist da aber meist die GUI wichtiger für das wahrgenommene Ergebnis. Soll einfach heißen: der Unterschied zwischen einem stumpfen Satz halbwegs originalgetreu parametrisierter Biquads und einer aufwändigen Simulation jedes einzelnen Bauteils kann bei EQs sehr sehr klein sein.
Kompressoren sind hingegen höchst nichtlinear, was ja gerade ihr Sinn ist. Du hast erstmal eine Sidechain für die Leveldetektion, das geht noch halbwegs. Bei der Verstärkerstufe wird's dann aber spätestens haarig, insbesondere weil die historischen elektronischen Umsetzungen derselben sehr unterschiedlich in ihrer Regelkurve (Steuerspannung -> Verstärkung) oder ihrem Eigenen Zerrverhalten sind. Bei 'nem EQ ist das normalerweise schön statisch, beim Kompressor prinzipbedingt extrem dynamisch. Damit explodiert die Modellkomplexität, es muss zwangsweise vereinfacht und angenähert werden. Die Art der Annäherungen und Vereinfachungen bestimmt letztendlich, was man als Ergebnis herausbekommt und ob es für den eigenen Anspruch akzeptabel ist. Das wiederum ist stark davon abhängig, was für ein Teil man da auf dem Tisch hat.
Disclaimer: Ich habe mir selbst einen Eid geschworen, niemals bei diesem 1176-Modellierschwachsinn mitzumachen, deshalb hab ich das nie konkret an Kompressoren durchexzerziert und kann dementsprechend auch keine Aussage machen, welche Sims besonders empfehlenswert sind. Ich hab das ganze Modelingthema aber eine Zeit lang sehr intensiv u.a. bei Synthfiltern durchgezogen, was ein sehr ähnlicher Sport ist. Kann man leider nix von kaufen.
- hugoderwolf
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Re: Was kann Software besser: EQing oder Kompression
Autos heute sehen aber nicht mehr aus und funktionieren auch bei Weitem nicht mehr so wie der olle Ford Model T. Man schaue sich hingegen einfach nur die GUIs aktueller Plugins an. Um bei Autovergleich zu bleiben: immer noch keine Servolenkung, ABS is geradezu verpönt und von Navigationssystemen brauchen wir gar nicht erst anzufangen...
- Stephan S
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Re: Was kann Software besser: EQing oder Kompression
Wenn ich dürfte würde ich Russel anrufen mir einen vollständigen Controller des Harrison Mastering EQ PlugIns bauen lassen. Wegen Anfassen.
So richtig mit Motorfadern, Hi- und LoCut, Reset und vier Vergleichspresets. Und am liebsten gleich noch dazu den parametrischen Legacy EQ.
Mit dem Kompressor Mojo hadere ich zwar noch ein wenig, die einen klingen besser die anderen lassen sich besser bedienen, aber es reicht lange nicht mehr für das Verlangen nach Hardware.
Wenn ich noch mehr aufnehmen würde, hätte ich vielleicht der Haptik wegen gerne einen Channelstrip.
So richtig GAS entwickle ich nur bei Synths. Ein Moog One 16 täte mir sehr gefallen.
So richtig mit Motorfadern, Hi- und LoCut, Reset und vier Vergleichspresets. Und am liebsten gleich noch dazu den parametrischen Legacy EQ.
Mit dem Kompressor Mojo hadere ich zwar noch ein wenig, die einen klingen besser die anderen lassen sich besser bedienen, aber es reicht lange nicht mehr für das Verlangen nach Hardware.
Wenn ich noch mehr aufnehmen würde, hätte ich vielleicht der Haptik wegen gerne einen Channelstrip.
So richtig GAS entwickle ich nur bei Synths. Ein Moog One 16 täte mir sehr gefallen.
‹(•¿•)›
https://atbtw.bandcamp.com/
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Re: Was kann Software besser: EQing oder Kompression
Weil sie gut klingt, weil man sich an Klang, Bedienkonzept und Look gewöhnt hat, weil CLA und andere eine Wand voll damit haben, weil es der großen Masse an Teilzeit-Producern schnelle Orientierung gibt (mich eingschlossen). Weil es nicht genug A/B Blindtests gibt.hugoderwolf hat geschrieben: ↑24 Jan 2022 - 10:07
Aber mal 'ne andere Frage, so aus Interesse: warum klammert sich die Audiowelt so dermaßen krampfhaft an ~50 Jahre alte Technologie? Vor Allem wenn sie so dermaßen undurchsichtig und unintuitiv ist wie Kompressoren, so als Paradebeispiel?
Anekdote: Einer der größten US YT Kanäle für Foto Equipment hat 2019 Jahren einen Blindtest mit seinen Zuschauen dazu gemacht, welche Kamera die besten Farben im Bild macht. Das Thema Farben ("Color Science") ist ein riesiges Diskussionthema im Internet und in den Grabenschlachten setzt sich idR die Meinung durch, dass Canon und Fuji das unendlich viel besser machen als Sony.
Wer ging als Testsieger hervor? Sony. Canon wurde letzter. Noch dazu konnte die Mehrheit dieselbe Kamera von Bild zu Bild gar nicht durchgehend identifzieren.
Ich gebe zu dass dieser Test auch meine Meinung etwas beeinflusst hat. Aber bei Kompressoren ist so ein Test wahrscheinlich gar nicht aussagekräftig gestaltbar, so dass die große Masse nie wissen wird, welche Kompressor für sie wirklich am besten klingt. So bleibt am Ende immer der 1176.