Trick gegen Phasenprobleme - Wie funktioniert er genau?

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mrbela
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Trick gegen Phasenprobleme - Wie funktioniert er genau?

Beitrag von mrbela »

Hallo Leute!

Ich habe in meinem Track mit ein paar Spuren ordentlich Probleme, was das Thema Phasenauslöschung angeht.

Jetzt hab ich mich mal schlau gemacht und gelesen, dass ein häufiger Trick ist, dass man auf die entsprechenden Spuren einen EQ packt, und dort den Stereo-Anteil low-cuttet:

Bild

Und siehe da, das Correlation-Meter sieht deutlich besser aus.

Jetzt ist mir schon klar, warum es besser wird, da ich die Stereo-Anteile (zumindest die tiefen) aus dem Sound nehme und somit natürlich auch die Gefahr der Phasenauslöschung verkleinert wird.. Aber: Warum wird häufig ein Low-Cut empfohlen und nicht bspw. ein High-Cut?

Machen die tieferen Frequenzen eher Probleme in Punkte Phase? Oder hat es einfach klangliche Gründe, so von wegen: Es reicht wenn die höheren Frequenzen stereo klingen?

Ich bin gespannt auf Eure Antworten.
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Peter Ostry
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Re: Trick gegen Phasenprobleme - Wie funktioniert er genau?

Beitrag von Peter Ostry »

Ein LowCut auf dem Seitensignal ist nicht definitiv ein Trick, um Phasenprobleme zu beheben, sondern eine Technik, Frequenzen unterhalb einer gewissen Frequenz mono auszugeben. Ein Grund kann sein, weil sehr tiefe Frequenzen ohnehin schlecht lokalisierbar sind und daher gerne in die Mitte gelegt werden. Es kann auch klangästhetische bzw. mixtechnische Gründe geben, warum man Tiefen nicht im Seitensignal rumschwurbeln lassen will.

Du hast den LowCut sehr hoch angesetzt, die Korrelation verbessert sich weil du damit relativ viel von deinem Signal auf mono gemischt hast. Dass du damit die Phasenlage verbesserst ist ein Nebeneffekt und vielleicht kommst du damit durch. Besser ist es, die Probleme gar nicht entstehen zu lassen oder sie woanders zu beseitigen. Aber wenn du mit dem Cut dein Ziel erreicht hast und es klingt wie du willst, ist alles gut.

Falls es jetzt ein wenig zu mono klingt, versuche den Cut noch höher, aber mit einem flacheren Slope. 6 dB/oct zum Beispiel.
Es ist ein Brauch von alters her:
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