Gibt es Nachfolge für EA Neodynium?

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Häschen
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Re: Gibt es Nachfolge für EA Neodynium?

Beitrag von Häschen »

Peter Ostry hat geschrieben: 27 Aug 2020 - 1:52
muki hat geschrieben: 26 Aug 2020 - 15:48 laut einer meldung im kvr thread, soll neodynium, wie die anderen EA plugins,
noch unter mojave per 32lives funktionieren
Ich habe 32lives und Mojave, aber keinen Neodynium mehr und auch nicht den RND Nachfolger, der glaube ich D4 hieß bevor er starb.



Natürlich hat mich die Sache nicht losgelassen, habe jetzt in Max einen Prototyp laufen. Funktioniert grundsätzlich, ein Problem sind die Crossfades die man braucht, damit der Sound im Pegelbereichszerschneider nicht hüpft. Extrem kurze Rampen wären angesagt, aber ich brauche 100 ms. Für manches Audiomaterial reicht das noch immer nicht. Je mehr man fadet umso mehr verschmiert das Signal. Einfach ist die Sache nicht ... die technischen Tiefen der Audiobearbeitung sind nicht meine Welt.
Anstatt am Audio Signal rumzufummeln, könntest du es bspw. gleich auf 2 Parallele Bearbeitungsschritte routen und mit dem Pegelmesser 'n Crossfader steuern, der die Signale auf einen Ausgang mischt. Das Audio Signal muss nicht hart gesplittet werden, es müsste reichen wenn es dynamisch gemischt wird.
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Peter Ostry
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Re: Gibt es Nachfolge für EA Neodynium?

Beitrag von Peter Ostry »

Die Pegelbereiche müssen schon getrennt werden. Als einfaches Beispiel: Mit Parallelkompression erreicht man nicht dasselbe wie mit direkter Kompression, da kannst man crossfaden wie man will.

Aber es sieht ganz danach aus, dass hartes Splitten nicht der richtige Weg ist. Ich habe aus dem Max Forum noch einen anderen Vorschlag von jemandem, der Neodynium scherzhaft als billige Kopie seinen berühmten Originals bezeichnete :-) und das Ding arbeitet anders. Ich verstehe es noch nicht, versuche es nachzubauen.
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Re: Gibt es Nachfolge für EA Neodynium?

Beitrag von Stephan S »

Wäre es nicht gescheit die drei Bytes einer 24bit Aufnahme auf jeweils 24bit aufzublasen (als Beispiel für drei Bereiche, low mid, high- ginge ja dann auch mit X Bereichen) diese dann mit herkömmlichen Kompressoren zu bearbeiten, runter zu dithern und wieder zusammenzusetzen?
Wenn das konsequent mit jedem Byte gemacht wird kann es doch eine Frage nach Crossfades garnicht geben...oder?
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Peter Ostry
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Re: Gibt es Nachfolge für EA Neodynium?

Beitrag von Peter Ostry »

Kann mir vorstellen, dass Oversampling ein Vorteil wäre, aber den größeren Pegelumfang, den du den Kompressoren liefern willst, bringt es nicht. Nach dem Oversampling müsste man den Pegel des Bereiches auf den Gesamtpegel hochskalieren, das freut die Kompressoren. Danach wieder runter. Aber die Frage, ob und wie man in Pegelbereiche trennt, löst es nicht.

Hier ist der Link zum Max Forum:
Splitting audio into level bands
Gleich im Post nach meiner Frage erklärt es Roman Thilenius. Ich versteh es nicht, aber der Mensch weiß was er tut :-)
Jedenfalls splittet er nicht wirklich, sondern tut mit Multiplikationen herum. Aber er braucht auch Analysezeit für die Steuerung der Aufteilung, einfach so von Zauberhand geht das nicht.
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Re: Gibt es Nachfolge für EA Neodynium?

Beitrag von Geheimagent »

Eigentlich dachte ich das Problem wäre mit Max gelöst, ansonsten funktioniert der Ansatz von Mucki Parallel mit Gates im Meta Plugin
Bild
Linkes Gate für den obersten Levelbereich. Die nächsten beiden Level für den mittleren Bereich, und das rechte für den untersten Levelbereich.
FreeG dreht die Phase vor den beiden Gates an der oberen Grenze. Durch die Phasenauslöschung entsteht ein Gate über dem Levelbereich, das andere Gate entfernt den unteren Bereich. In den Compressor (13) geht nur das Signal des unteren Levelbereiches rein deswegen ist hier für den unteren Bereich kein Gate nötig.
Aus diesen drei Levelbereichen wird das Signal wieder zusammengeführt.
Ich hatte das hier eigentlich schon so angedeutet:
Geheimagent hat geschrieben: 24 Aug 2020 - 21:52 Wollte Dir mal eben doch mal recht geben, das geht zwei Gates einstellen, und bei dem oberen die Phase drehen, und dann hast Du nur den Bereich dazwischen, und so kannst Du das für jeden Levelbereich machen, wie Du das aufgeführt hast.
An die Phasenauslöschung habe ich vorher nicht gedacht, wird aber für alles mögliche benutzt.
Vom Waves MV2 gibt es noch einen Bruder MaxVol. Beide haben einen Upward und Downward Compressor drin, wie man ihn auch in Sonnox Dynamics findet, wobei dieser natürlich flexibler ist.
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Re: Gibt es Nachfolge für EA Neodynium?

Beitrag von Stephan S »

Mit Ducking müsste man sich das Phasendrehen sparen können- besser noch wäre, einen Signalfluss für die Steuerspannungen zu haben- so hatte ich mir es jedenfalls für die MH Lösung gewünscht.
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Re: Gibt es Nachfolge für EA Neodynium?

Beitrag von Geheimagent »

Stephan S hat geschrieben: 27 Aug 2020 - 18:13 Mit Ducking müsste man sich das Phasendrehen sparen können- besser noch wäre, einen Signalfluss für die Steuerspannungen zu haben- so hatte ich mir es jedenfalls für die MH Lösung gewünscht.
Stimmt, wenn der Ausgang von Gate 5 ein Gate vor Gate 6 und dem Weg ohne Gate schließen würde. Geht aber in dieser Konstaltion nicht.
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Re: Gibt es Nachfolge für EA Neodynium?

Beitrag von Peter Ostry »

Stephan S hat geschrieben: 27 Aug 2020 - 18:13besser noch wäre, einen Signalfluss für die Steuerspannungen zu haben
Ja das ist besser und so funktioniert es auch. Für meine Anwendungen will ich auch ordentlich Crossfade zwischen den Kanälen haben, das kann ich öfter brauchen als hartes Splitting. Wie es Neodynium gemacht hat weiß ich nicht.

So sieht das bei mir technisch aus:
Bild

Der Großteil ist damit beschäftigt, das Kontrollsignal (ähnlich einer Steuerspannung) in den Splitbereichen aufzubereiten, am Schluss wird das Original 4x parallel mit dem jeweiligen Kontrollsignal multipliziert.

Und so hört sich das an:
VolumeSplit_1
Plakativ gemacht. Vier Pegelbänder mit Trennungen bei -26, -22 und -18 dB. Die vier Bänder von links leise bis rechts laut auf Stereobreite verteilt. Ungewohnt zu hören, man denkt man hätte ein liegendes Levelmeter im Kopf.

Ich habe noch ein Phasenproblem beim Summieren, da muss ich dran arbeiten. Kann mir aber gut vorstellen, dass man mit dieser Methode interessante Effekte erreichen kann. In Richtung Neodynium gehe ich nicht. Ich will Abenteuer :-)
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Re: Gibt es Nachfolge für EA Neodynium?

Beitrag von wonshu »

Peter Ostry hat geschrieben: 27 Aug 2020 - 21:23 Und so hört sich das an:
VolumeSplit_1
Was für'n verrücktes Erlebnis. 8O
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Peter Ostry
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Re: Gibt es Nachfolge für EA Neodynium?

Beitrag von Peter Ostry »

Proof of concept :mrgreen:
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Re: Gibt es Nachfolge für EA Neodynium?

Beitrag von Stephan S »

Jo, so ähnlich habe ich mir das in meinen wildesten Träumen auch vorgestellt...MH spielt da nicht mit weil es kein Gate hat, das entsprechende Steuersignale raus gibt- aber es hat nicht viel gefehlt...
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Peter Ostry
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Re: Gibt es Nachfolge für EA Neodynium?

Beitrag von Peter Ostry »

Du brauchst kein Gate. Das Kontrollsignal wird aus dem Originalsignal gewonnen.

Wenn du nachbauen willst was ich oben gescreenschossen habe, brauchst du:
1. Etwas das Durchschnittspegel rechnen kann. Average in absolut oder RMS mit einstellbarer Integrationszeit (default 250 ms).
2. Etwas das ein Signal glätten kann. Smooth, Ramp, Slide, Glide, Envelope Follower, wie immer das heißt. Derselbe Bremsweg wie oben.
3. Ein mathematisches logisches Teil > (größer als) für Audiosignale. Ausgabe 0. und 1.
4. Ein mathematischen Teil, das 1. von einem Signal subtrahieren kann.
5. Ein mathematisches Teil, das zwei Signale voneinander subtrahieren kann.
6. Ein mathematisches Teil, das zwei Signale miteinander multiplizieren kann.
Wenn die MIO das alles besitzt, gehts.
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Re: Gibt es Nachfolge für EA Neodynium?

Beitrag von Geheimagent »

Peter Ostry hat geschrieben: 27 Aug 2020 - 21:23 VolumeSplit_1
Plakativ gemacht. Vier Pegelbänder mit Trennungen bei -26, -22 und -18 dB. Die vier Bänder von links leise bis rechts laut auf Stereobreite verteilt. Ungewohnt zu hören, man denkt man hätte ein liegendes Levelmeter im Kopf.

Ich habe noch ein Phasenproblem beim Summieren, da muss ich dran arbeiten.
Ne, wie ein Levelmeter empfinde ich das nicht, sondern als wäre da irgendwo ein Wackelkontakt. - Ich denke das soll nur als Demonstration dienen.

Phasenproblem kann entstehen, wenn auf den aufgeteilten Bereichen, die Bereiche unterschiedliche Zeit in der Bearbeitung brauchen.

Bei dem Levelbereichen sehe ich momentan ein harten Splittpoint nicht von Nachteil. Eine Überlappung würde am Ausgang zu einer Erhöhung der Lautstärke dort führen.
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Re: Gibt es Nachfolge für EA Neodynium?

Beitrag von Peter Ostry »

Klar, eine Demonstration. So hört man am besten dass es funktioniert.

Phasenproblem: Nicht wegen unterschiedlicher Zeiten (die gibt es in diesem Zustand nicht), sondern weil ich für die Stereoausgabe 4x dasselbe Originalsignal summiere, das von seiner jeweiligen Gainkontrolle geändert wurde. Irgendwas ist da noch nicht ganz richtig.

Harte Splits auch gut: Naja, janein, wie man will. Ich habe beim ersten Modell mit harten Splits alles Mögliche an Audio durchgeschickt. Ab einer gewissen Empfindlichkeit des Sounds kriegt man ihn nicht mehr sauber gesplittet. Zum Beispiel eine ausklingende Klangschale. Einerseits braucht man unbedingt kleine Crossfades weil der Klang sonst stottert, andererseits bringen ihn die Crossfades selbst zum Hüpfen. Ich weiß noch nicht wo ich da mit einer Verbesserung ansetzen kann. Einstweilen habe ich das als Möglichkeit für verschiedene Effekte zur Seite gelegt.

Dass die Überlappung zur Erhöhung der Lautstärke führt kann ich nicht feststellen. Es kommt darauf an wie gerechnet wird. Aber ich teste das noch genau, das war jetzt einmal die erste Version. Analyse, Fehlerbeseitigung und Optimierung kommen noch, soweit sie im Rahmen meiner Fähigkeiten in diesem Bereich liegen. Viel kann ich da eh nicht machen. Wie gesagt, nicht meine Welt.

Wo bin ich denn da überhaupt hingeraten? Ich habe doch an meinem MIDI-Apparat gearbeitet und Neodynium ist mir nur dabei eingefallen. Ich wollte mich gar nicht damit beschäftigen. Euch darf man wirklich nicht die einfachste Frage stellen, das artet immer in Arbeit aus :lol:
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Re: Gibt es Nachfolge für EA Neodynium?

Beitrag von wonshu »

Peter Ostry hat geschrieben: 28 Aug 2020 - 5:38 Wo bin ich denn da überhaupt hingeraten? Ich habe doch an meinem MIDI-Apparat gearbeitet und Neodynium ist mir nur dabei eingefallen. Ich wollte mich gar nicht damit beschäftigen. Euch darf man wirklich nicht die einfachste Frage stellen, das artet immer in Arbeit aus :lol:
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