NI MASCHINE User hier?

[wirehead]

Hallo,

ich habe NI's MASCHINE schon relativ lange, aber nun festgestellt, dass ich das Teil noch nie wirklich in meinen Produktionen praktisch eingesetzt habe und letztlich dann doch auf Battery, Stylus u.ä. zugreife.
Bisher halte ich mit MASCHINE eher mal so grob Ideen fest und spiele nur damit rum weil es Spaß macht auf den Pads Beats einzuspielen usw. - letztlich kommt leider doch sehr wenig damit heraus und ich überlege schon das Teil abzugeben. Normalerweise produziere ich meine Musik in Protools und habe zudem auch Ableton Live um Ideen schnell festzuhalten usw.

Mich würde daher mal interessieren wie es anderen MASCHINE-Userns hier so geht - setzt ihr das Teil richtig ein? Wenn ja wie? Wie handhabt ihr das mit den Pattern-wechseln? Arbeitet ihr damit eher Standalone oder innerhalb in einer andern DAW? Gibts irgendwo inspirierende Video-Tutorials? Was gibt es in MASCHINE so besonderes, was man mit anderen Plugins nicht hat?

Brauche mal irgendwie ein paar Tipps... :)

Danke & Grüße,
Michael

[SysKill]

Hi wirehead :) ,

ich habe die Maschine recht frisch und bin noch in der Einarbeitungsphase. Ich benutze sie Standalone zum Skizzieren und dann als Plugin in Logic 9 zum Ausarbeiten. Das mit den Patternwechseln innerhalb von Logic ist gerade meine Baustelle, aber ich bin sicher da einen Workflow finden zu können. Alles in allem bin ich sehr angetan von dem Teil. Es ist die Drummaschine, die ich mir immer gewünscht habe.

Schöner Thread, vielleicht kommt man ja gemeinsam weiter. :)

[Saxer]

Bisher halte ich mit MASCHINE eher mal so grob Ideen fest und spiele nur damit rum weil es Spaß macht auf den Pads Beats einzuspielen usw. - letztlich kommt leider doch sehr wenig damit heraus und ich überlege schon das Teil abzugeben.

geht mir ähnlich. ich habe mir das ding angeschafft, um weniger mausklickerei zu haben. allerdings ziehe ich viel schneller mal eben 40 bassdrums auf eine tastatur und spiele dann auf der taste, die passt, anstatt an einem drehregler eine nach der anderen aus hunderten heraus zu suchen. diese pattern-triggerei per note in logic geht mir auch eher auf den zeiger: um das letzte viertel eine grooves zu ändern, muss man ein pattern kopieren, bis hinten durchlaufen lassen, einzelne noten per delete/pad-halten löschen und dann was neues ins letzte viertel hämmern... in logic gehe ich direkt zu dem viertel, welches ich ändern will und fertig. außerdem funktioniert die pattern-per-note-triggerei von logic aus nicht zuverlässig, oft sprigt sie einen takt zu spät um. also erst in maschine einprogrammieren und dann midi in logic ziehen. da wird allerdings der swingfaktor nicht mitgenommen... irgendwie unausgegoren das ganze. ich erwische mich dabei, dann die software (die ich auch als plugin ohne die hardware nicht schlecht finde) wieder per maus zu benutzen und die maschine nur noch als padcontroller. vielleicht nicht so ganz der sinn der sache...
allerdings: stand alone macht das ding spaß und es kommen andere grooves dabei raus als mit meiner üblichen arbeitsweise. es ist dann aber eher spielkram für mich, da bisher keine fertigen stücke oder auch nur drumskelette für songs dabei herausgekommen sind. zur zeit denke ich einfach: gönne ich mir halt den spielkram für ab und zu. es hat ähnlichen spaßfaktor wie die sessionview in ableton, da kommt auch meistens außer ein paar patterns nichts bei raus. aber wer weiß, vielleicht werde ich ja doch noch warm damit. ich spiele gelegentlich mit dem gedanken, mir ein stehpult mit laptop und maschine irgendwo hin zu stellen und dann mit 1.6 standalone und plugins drin... ist aber wohl doch eher ein gedankenspiel.

[wirehead]

Schon mal sehr interessant zu lesen.

@Syskill: Speziell Pattern-Wechsel usw. sind der DAW dann ziemlich umständlich zu realisieren und es wird deshalb auch schnell unübersichtlich, was bei mir auch genau dazu geführt hat, dass ich letztlich immer auf andere Plugins ausweiche, besonders wenn ich keine Zeit habe.

@Saxer: Tatsächlich ergeht es uns mit Maschine dann wohl sehr ähnlich. Auch ich sehe das Teil im Moment eher so als Spaß-Maschine um Inspiration zu bekommen und komme da auch zu anderen Ergebnissen als innerhalb der DAW oder auch mit Live.
Wobei ich mit Live doch schon eher mal grobe Songstrukturen mittels aufzeichnen in der Session erstellt habe um die dann zu exportieren und in Protools noch weiter auszuarbeiten. Soweit komme ich mit Maschine leider noch nicht.

Übrigens hatte ich auch schon die Idee, ob ich Maschine nicht an mein Macbook hängen soll, quasi so als eigenständiger MPC-Ersatz unabhängig von der DAW. Was mich davon abhält ist, dass ich mein Arbeits-Setup doch immer gerne recht klein und übersichtlich halte und so müsste man das dann alles wieder syncen und ggf. in die Haupt-DAW reinleiten usw.

Bin mal gespannt, ob überhaupt jemand mal mit Maschine einen kompletten Song gemacht hat ;-)

[klangsulfat]

Ich benutze Maschine seit einem 3/4 Jahr und zwar ausschließlich standalone. Seit die 1.6 Beta draußen ist, hab ich Logic nicht einmal mehr offen gehabt. Maschine wird hier mehr und mehr zur Zentrale (hab aber auch nur zwei Hardware-Synths). Wirklich inspirierende Videos kenn ich leider keine (Hiphop ist nicht so mein Ding). Was mir an Maschine am meisten gefällt: Man verliert sich völlig im Klopfen und Schrauben, beißt sich nicht mehr an Details fest und arbeitet wieder mehr nach Gefühl und Gehör - sowas hab ich seit dem Siegeszug der Softsynths nicht mehr erlebt.

[rz70]

Also ich nutze Maschine relativ viel. Ich baue damit in Echtzeit meine Beats zusammen. Normalerweise sieht es so aus, dass ich einzelne Kits in die Gruppen lade und dann zur Musik nach Lust und Laune die einzelnen Sounds dazu einspiele/suche/bearbeite. Ich nutze dazu auch nur das Gerät als Plug-In. Eigentlich mache ich alles am Gerät, nur die Feinarbeit wird dann nachher mit der Maus erledigt. Das klappt eigentlich sehr gut und ich finde den Workflow auch sehr angenehm.
Die fertigen Gruppen ziehe ich danach übrigens per Audio in Logic. Das geht schon schnell und einfach.

Mit geht es da genauso wie klangsulfat. Bin eigentlich sehr angetan davon. Stylus RMX nutze ich nur noch selten, aber der war auch Jahrelang in jeder meine Songs/Loops. Man hört sich den dann auch mal satt.

Gruß
Richard

[Brandywein]

Wie sieht es ein Jahr später bei euch aus? Hat sich der persönliche Workflow noch verbessert? Oder benutzt ihr Maschine inzwischen nicht mehr?

[wirehead]

Wie sieht es ein Jahr später bei euch aus? Hat sich der persönliche Workflow noch verbessert? Oder benutzt ihr Maschine inzwischen nicht mehr?

Hi,

ich habe meine Maschine einige Monate später nach diesem Thread abgegeben. Damals hatte ich den Eindruck, dass ich das Teil zu wenig sinnvoll einsetze und nicht in meinen Workflow passt. Allerdings habe ich Maschine dann doch relativ schnell vermisst, gerade wenn es um Beatprogramming ging, als kreatives Spielzeug, aber auch als Controller. Da das Gerät ja nicht sonderlich teuer ist, überlege ich mir dieses Jahr wieder eine zulegen, warte aber noch das nächste Update von NI ab.

Ich würde Maschine diesmal von vornherein standalone nutzen, hauptsächlich zum Live-Jam mit weiteren Hardware-Geräten und diesmal direkt ohne den großen Anspruch Maschine unbedingt in meinen DAW-Workflow integrieren zu müssen. Was ich bei Maschine bis heute sehr gut finde ist die Integration der Maschine-Hardware und dieses Hardware-Feeling vermisse ich im Moment. Ich habe vor 20 Jahren gerne mit den Ensoniq-Sequencern in den Synths und später auch mit einer MPC2000 gearbeitet und dieses Hardware-Feeling kam für mich auch bei Maschine immer wieder auf.

Gruß,
Michael

[rz70]

Also ich nutze es immer noch sehr ausgiebig. Hat sich eigentlich nichts geändert außer das ich mehr mit Studio One als mit Logic arbeite ;-).

Gruß
Richard

[felusch]

hab letztes Jahr nix geschrieben und fang nochma vorne an:

Ich wollte was mit Hardware Haptik fürs Drum Programming und nen Stepsequencer zum anfassen in Logic einbinden.
Also ganz wichtig Drag N Drop zur DAW

Die Maschine erschien mir NI mäßig mit 2nd 3rd Funktionen zu praxisfern überfrachtet.
Dann gab es da was neues, einfaches, den Arturia Spark, also in den Store zum ausprobieren.
Audio Drag N Drop gemacht, Daten waren nicht komlett geschrieben....Loops unbrauchbar
also Denk ich "OK die Software is zu frisch" schau noch mal die Maschine an, auf den ersten Blick im Store wurde mein Vorurteil bestätigt.
Dann ergab sich ne günstige gebraucht Möglichkeit und ich habs einfach mal ausprobiert, nach dem Motto "jetzt haben die da schon 2-3 Jahre rumgemacht und verkaufen immer noch, so schlecht kanns im Workflow nicht sein und die Software ist Versionen weiter"

Als erstes hab ich im Standalone rumgespielt und das hat echt mal wieder Spaß gemacht, nach und nach wurde es schneller und der Workflow, die Belegungen mit Shift etc. sind sinnvoll und ich hab mich schnell dran gewöhnt ohne mich aufzuregen (das heißt schon was).

Dann hab ich parallel das Ding in mein DJ Workflow reingebracht und zum produzieren in Logic als Plug In verbastelt, also zwei Anwendungen.

In Logic hab ich erstmal eine Instanz aufgehabt und gejammt, alles was ich haben wollte dann als Audio Loop in Logic gezogen.
war erstmal toll, dann wollte ich Synthsounds mit Stepsequencer Eingabe und das nervte dann wg. Automatisation.

Dann hab ich MIDI Loops rübergezogen und bin schnell bei vielen Instanzen Maschine gelandet weil es mit mereren Gruppen nicht einfach und praktikabel war, war auch doof.

Jetzt hab ich eine Instanz als Multi Instrument und alle Einzelausgänge kommen auf Auxen an.
Zu jedem Aux gibt es parallel ne Midi Spur die nur das triggert was auf dem Aux auch audiomäßg ankommt.
Die Arbeitsweise ist immer so:

1. rumjammen, drücken, drehen machen, -> kreativ Ideen usw.

2. Midi drag auf die dem Einzelout entsprechende Midispur -> Handwerksarbeiten
2.1 Midi Änderungen nach wie vor in Logic
2.2 Arrangieren nach wie vor in Logic
2.3 Automatisieren nach wie vor in Logic

3. wenn Song fertig, entweder so lassen oder komplette Audiospuren bouncen und Maschine rausschmeißen

ist jetzt zwar noch was mehr im Arrangefenster, aber die Vorteile überwiegen

Overall, gute Entscheidung, mir machts Spaß, beim DJ Set ein bischen mehr als beim Produzieren, aber tolles Teil endlich wieder was zum anpacken!

[Saxer]

meine steht da rum und ich mache ab und zu den staub weg

[Brandywein]

meine steht da rum und ich mache ab und zu den staub weg

Nach dem, was ich von dir gelesen habe, bist du ja auch nicht die Zielgruppe. Wer Orchester- und Bigband Arrangements quasi allein durch Gedankenübertragung setzen kann, braucht keinen Pad-Controller

Ansonsten danke fürs Feedback. Ich kann mich bloss nicht entscheiden, ob ein reiner Pad-Controller, Maschine oder evtl. auch eine MPC für die größte, positive Abwechslung im Schaffensprozess sorgen würde.

[felusch]

kauf doch einfach dem Saxer seinen Staubfänger ab :)

[wirehead]

Ansonsten danke fürs Feedback. Ich kann mich bloss nicht entscheiden, ob ein reiner Pad-Controller, Maschine oder evtl. auch eine MPC für die größte, positive Abwechslung im Schaffensprozess sorgen würde.

Da Du den Pad-Controller hervorhebst - die Pads an sich waren es für mich nicht was die Maschine ausgemacht hat, sondern eher die Arbeitsweise, feste Funktionen an definierten Bedienelementen usw, aber auch die Einschränkungen.
Ich glaube Maschine macht auch nur wirklich Spaß man sich da wirklich drauf einlässt.

Wenn es Dir nur um das Einspielmedium geht, fährst Du wahrscheinlich mit einem einfachen MPD-Controller besser.
Wie erstellst Du denn aktuell Deine Beats - eher in Echtzeit oder Offline/Step?

[Brandywein]

kauf doch einfach dem Saxer seinen Staubfänger ab :)

Jo vielleicht. Kann aber auch sein, dass die Maschine allein aus optischen Gründen da steht. Immerhin wird sie ja regelmäßig poliert.