Logic 8 mit zwei vernetzten Macs nutzen

[Nuuk]

Hi,

jetzt muss ich euch leider mal mit einer Frage nerven, die mich das letzte Mal vor einigen Jahren beschäftigt hat - in der Zwischenzeit war ich mit meiner Systemleistung meistens recht zufrieden.
Nun ja - die Ausgangssituation ist folgende:
Ich hab hier einen dual G5 Powermac mit UAD-1 (PCI), Duende und ein Fireface800. Dazu noch ein Macbook Pro 2.16.
Ihr ahnt es vielleicht schon... dem G5 geht langsam trotz UAD-1 die Puste aus. Zudem ist aktuelle Software zum Teil nur noch mit Intel Prozessor nutzbar (RME Digicheck z.b.).
Nun, was ich gerne machen würde nachdem leider kein Geld für neue Hardware da ist: Ich würde gerne das Fireface an das Macbook hängen und Logic auf dem Macbook laufen lassen. Den G5 dann dazu verwenden, um Plug-ins zu berechnen und die Plugins der UAD-1 zu nutzen. Seit Logic 8 kann Logic Node soweit ich gelesen hab auch mit 3rd party plug-ins umgehen (ausprobiert hab ichs noch nicht) - das wäre ja schon mal gut. Nur müssen die Plug-ins auf beiden Rechnern installiert sein - somit fällt die UAD-1 schon mal weg...
Hat jemand irgendne gute Idee, wie ich die power beider Rechner sinnvoll zusammen nutzen kann ohne auf Plug-ins verzichten zu müssen?

[sineVibez]

Mit diesem Thema hatte ich mich auch schon mal beschäftigt, jedoch ist es mit Logic Node
nicht unbedingt so easy, wie Du selbst festgestellt hast.
Bin dann zu diesem Ergebnis gekommen:

1te Möglichkeit:
Kaufe Dir ein 2tes Audio-Interface, damit kannst Du die AudioSpuren von beiden Macs
ineinander routen. Eventuell entsteht dabei eine kleine Latenz, muß aber nicht unbedingt.
Nachteil ist halt, daß Du beide Rechner ständig am laufen hast (Thema Stromkosten), für
beide Macs brauchst Du dann ein eigenes Logic.

2te Möglichkeit:
Vernetzung beider Macs per AU-NetSend/Return, ohne LogicNode. Damit werden Audio-
und MIDI per Stream zwischen beiden Macs transferiert. Jedoch auch mit leichter Latenz.
Nachteil ist jedoch gleich wie oben, es müssen beide Rechner wieder laufen und es bedarf
auf beiden Rechnern Logic.

3te Möglichkeit:
Verkaufe den G5 nebst der UAD1, nutze nur noch das MBP mit zusätzlichem TFT. Als Ersatz
für Deine UAD1 legst Du Dir die UAD2-Solo/Laptop zu. Die hat gut doppelt soviel Power wie
die UAD1, und passt fein in den Express34-Slot des MBP. Die UAD2-Laptop kostet auch nicht
so die Welt.
Vorteil sehe ich in einem schön kompakten Setup, der TFT dient als Main-Monitor, der TFT
des MBP ist zb. klasse zur visuellen Auslagerung von PlugIns ... oder dient permanent als
Analyzer-Monitor (so hatte ich das genutzt). Mit dazu recht stromsparend ;)


Hoffe das hilft Dir erstmal so weiter ...

[Nuuk]

Danke mal für deine Anregungen. Was ich eigentlich gerade nicht machen wollte ist hierfür viel hardware oder software einzukaufen. Nur laptop alleine fahren möcht ich eigentlich auch nicht. Dazu macht alleine das Duende zusammen mit externen Festplatten zu viel stress und die blöde Frage "wie? du nimmst alles mit nem laptop auf" mag ich auch nicht mehr hören :o
Mir ist grad nebenzu noch ne idee gekommen als ich den harrison mixbus gesehen hab:
Auf dem einen Rechner läuft Logic mit all dem ganzen audiokram. Hier schnippelt man seine Audiospuren und nimmt schon mal Bearbeitungen an den Einzelspuren vor. Am Ende fährt man seine einzelnen Busse/Spuren über firewire oder eben LAN auf den anderen Rechner raus, auf dem z.b. der Mixbus läuft und quasi ein digitales Pult repräsentiert. Hier kann man dann die einzlnen Busse weiter bearbeiten - vielleicht sogar per controller ein richtiges pult emulieren. Audio Interface würde dann an dem Rechner mit dem Mixbus hängen. Das ganze bräuchte natürlich auch wieder ein zweites Audiointerface, nachdem der Mixbus an den Monitoren hängt - aber die spuren auf den anderen Rechner aufgenommen werden.
Das ganze ist grad nur so ein hirngespinnst und ich weiss nicht wie das im moment unterstützt wird, bzw was man da noch an software schreiben müsste. Den Gedanken an sich find ich aber gerade relativ interessant.

Bei all dem was ich bisher gesehen hab wirkte das Zusammenspiel von mehreren Rechner oder auch nem externen Digitalpult und ner DAW immer etwas unausgereift.
Falls hierzu jemand nette Gedankenspielereien hat oder konkrete vorschläge - immer her damit... Wenn es sich lohnt mach ich mich mal wieder selbst ans code schreiben :)

[sineVibez]

Mir ist grad nebenzu noch ne idee gekommen als ich den harrison mixbus gesehen hab:
Auf dem einen Rechner läuft Logic mit all dem ganzen audiokram. Hier schnippelt man seine Audiospuren und nimmt schon mal bearbeitungen an den Einzelspuren vor. Am Ende fährt man seine einzelnen Busse/Spuren über firewire oder eben LAN auf den anderen Rechner raus, auf dem z.b. der Mixbus läuft und quasi ein digitales Pult repräsentiert. Hier kann man dann die einzlnen busse weiter bearbeiten - vielleicht sogar per controller ein richtiges pult emulieren.

Weiß jetzt nicht ob Harrison Mixbus AU-NetSend/Return unterstützt, aber wenn ja, kannst Du Dein Vorhaben
mittels LAN (ohne LogicNode !) realisieren. Kostet Dich nur nen gutes LAN-Kabel.

Die Idee ansich finde ich recht interessant. Halte uns da bitte mal auf dem Laufenden, was dabei rauskommt.

[Saxer]

wie wärs mit dem vienna ensemble pro? kostet nicht die welt und vernetzt zwei rechner per lankabel. bei den systemanforderungen steht: ppc funktioniert, wird aber nicht aktiv unterstützt. du könntest also weiter den G5 mit uad benutzen und im laptop die "modernen" plugins laufen lassen.

http://vsl.co.at/de/211/497/1685/1693/1695/1344.htm

[Nuuk]

Danke. Klingt genau nachdem, was ich eigentlich gesucht habe. Werd mir auf jeden Fall mal beide Lösungen anschauen, wenn ich die Zeit dazu finde. Finde gerade beides sehr interessant.

[Nuuk]

so, ich brauch ein zuverlässiges tool um audiodaten über netzwerk oder firewire zwischen zwei rechnern auszutauschen.
AUNetSend war leider gerade eher ernüchternd. Das war bei mir bei zwei spuren schon out of sync. Jack hatte ja ursprünglich das NetSend tool mit dabei, hat das aber momentan wegen problemen wohl raus genommen - auf der webseite hab ich auf die schnelle dazu leider gar nichts gefunden.
Hat jemand ne schöne Idee hierzu?

Vienne Ensemble hat sich bei genauerem hinschauen als zwar interessant herausgestellt - jedoch ist es eher ein Host für Instrumente, als um einzelne audio-plugins auszulagern und fällt von dem her leider raus.

Ich bin sehr angetan von der Mixbus software, auch wenn ich deren Firmenpolitik überhaupt nicht mag. Eine Demoversion könnte man in diesem Zeitalter eigentlich mittlerweile erwarten dachte ich.
Naja, mein Traum wäre gerade 10-20 Stereospuren auf den anderen Rechner in den Mixbus zu schicken und dann dort zu summieren und dann die Stereo-Summe zurück zum anderen Rechner zu schicken. Ideas anyone?

edit: bin gerade noch über wormhole 2 gestolpert. Funktioniert super, wenn man Logic und Aulab benutzt. Wenn ich die Plugs in Mixbus lade, funktioniert das ab der 2. instanz leider gar nicht mehr. Behauptet einfach keine Verbindung zu haben.

[Nuuk]

So, ein kleines Update vom recht erfolgreichen Osterwochenende:
Momentan sieht mein Setup so aus:
Auf dem G5 läuft Logic. Des Weiteren hängt hier das Fireface dran und die UAD ist verbaut.
Auf dem MBP läuft Harrisons Mixbus. An dem Rechner hängt mittlerweile die SSL Duende dran.
Beide rechner nutzen JackOsX als Treiber. Die aktuelle Version hat ne versteckte Option um Daten über das Netzwerk zu schicken: http://trac.jackaudio.org/wiki/WalkThro ... r/NetJack2 Auf diesem Wege schick jetzt 26 Spuren zum MBP und die Stereosumme zurück zum G5. Das ganze funktioniert schon recht gut, wobei es gelegentlich noch zu Aussetzern kommt. Leider wird allerdings auch schon ne ganze Ecke an Rechenleistung für das Routing verbraten. Im großen und ganzen bin ich allerdings recht zufrieden mit dem Zugewinn durch den parallel laufenden zweiten Rechner.
Das ganze ist vom Workflow her soweit auch recht nett, solange man an die ganze Geschichte mit dem Gedanken ran geht, dass man es mit nem eigenen Mischpult zu tun hat.
Die Duende läuft am MBP mit der V3 Software wesentlich stabiler als am G5 mit der V2 Software. Etwas schwierig ist noch die Frage was ich denn jetzt wie auf welchem Rechner machen soll. Wenn auf dem G5 beispielsweise ein Hall läuft, und ich im Mixbus das Signal bearbeite kann ich z.b. das veränderte Signal nicht ohne weiteres in den Hall schicken. Das führt momentan dazu, dass ich z.b. die Duende eigentlich kaum mehr nutze. Hauptsächlich kam nur noch der Bus-compressor auf der Schlagzeug Subgruppe zum Einsatz. Werde bei gelegenheit mal den X-Verb ausprobieren. Vielleicht wird der ja letztendlich die offenbarung auf die ich gewartet habe... :-D
Alles in allem bin ich soweit recht zufrieden. Ich mag den Sound des Mixbus sehr gerne und die zusätzliche Rechenleistung tut gut, auch wenn das ganze System noch nicht 100%ig zuverlässig ist. Aber mit der Zuverlässigkeit kämpf ich seit ich die Duende habe ohnehin irgendwie ständig. Schön wäre jetzt noch ein günstiger controller, mit dem sich der mixbus intuitiv steuern lässt. Weiter lustige Fragen sind dann Sachen wie z.b.: Wie automatisiere ich in Logic die Kanäle des Mixbus? Bringt das Herstellen der Verbindung über FW800 im Vergleich zu LAN-Kabel einen dementsprechenden Mehrgewinn? G5 hat soweit ich weiss kein Gigabit Ethernet. Problem ist momentan, dass der FW400 und FW800 Bus am G5 zusammen hängen. Heisst wenn ich das MBP dran hänge, klaut das erst mal dem G5 die Verbindung zum Fireface und der G5 würde dann gerne mit der Duende am MBP sprechen. Da sollte in dem Fall dann eine dedizierte FW Karte her - aber da müsste ich den Nutzen erst noch genauer analysieren.

[Stephan S]

G5 hat soweit ich weiss kein Gigabit Ethernet

Doch.

Schön wäre jetzt noch ein günstiger controller, mit dem sich der mixbus intuitiv steuern lässt.

Ich finde ein schweres Mausrad oder den PowerMate am Mixbus schon äußerst intuitiv da sowohl Fader als auch alles andere im Mixer sofort reagieren. Nur die Sends sind mir noch unheimlich ...

[Nuuk]

G5 hat soweit ich weiss kein Gigabit Ethernet

Doch.

ok, danke - da war ich mir jetzt nicht sicher. ich dachte das war noch die serie ohne. aber dann kann ich den vergleich FW800 vs Gigabit getrost vergessen :-D

Schön wäre jetzt noch ein günstiger controller, mit dem sich der mixbus intuitiv steuern lässt.

Ich finde ein schweres Mausrad oder den PowerMate am Mixbus schon äußerst intuitiv da sowohl Fader als auch alles andere im Mixer sofort reagieren. Nur die Sends sind mir noch unheimlich ...

Da hast du natürlich recht, dass das schon recht schön gelöst ist. Ein virtuelles Mischpult sozusagen - allerdings ist es halt immer noch ein stück software, das mit der maus bedient werden muss... eigentlich hätte ich gerne knöpfe und fader, um das ding wirklich intuitiv bedienen zu können. Da wären halt 8-16 kanäle mit potis für eq und comp ein traum. Aber das wird letztendlich grad vor allem am finanziellen scheitern... vergleichsweise möglichkeiten gäbs ja

[MarkusH]

auch wenn ich deren Firmenpolitik überhaupt nicht mag. Eine Demoversion könnte man in diesem Zeitalter eigentlich mittlerweile erwarten dachte ich.

Wer hat noch gleich den Link zur Logic9 Demo-Version gehabt? :hm_angel:
Mixbus kostet beim heutigen Wechselkurs rund 60,- € - ohne Kopierschutz - die Hemmungen dieses Stück Software einfach so weiter zu reichen, werden bei allen Nutzern noch weitaus geringer sein, als bei Logic-Usern, die rd. 400,- € für ihre Vollversion hingelegt haben. Die Software verbreitet sich aber auch so....

Und eine Demo-Version, die nicht speichern kann, wie z.B. bei Presonus StudioOne oder mit der man gespeichertes nicht öffnen kann, wie z.B. bei Propellerheads Record - kann ich auch drauf verzichten, denn ich will ja z.B. im Proberaum aufgenommene Drumtracks zu Hause in Ruhe bearbeiten um zu sehen, ob die Software was taugt. Und das ganze dann vielleicht noch auf der Referenz-Anlage eines Freundes abspielen um eine weitere Meinung einzuholen.

[Nuuk]

Mit der Anmerkung zu Logic hast du natuerlich recht. Apple stellt auf der anderen Seite aber auch die Moeglichkeit zur Verfuegung in einen lokalen Apple Store zu gehen und die Software auszuprobieren. Harrison spart sich diesen kostenaufwaendigen Vertriebsweg soweit ich weiss. Es ist und bleibt halt vorerst ein spassprojekt von denen - bei dem man nen huebschen algorithmus in ner seltsamen verpackung zu nem netten preis bekommt.
Die Frage der Philosophie ob demo versionen sinnvoll sind und wie diese gegebenenfalls aussehen sollten, sollte man allerdings lieber in einen eigenen Thread verschieben.