Logic gibt Midi anders wieder als aufgenommen

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Saxer
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Logic gibt Midi anders wieder als aufgenommen

Beitrag von Saxer »

mahlzeit allerseits.

offensichtlich sortiert logic mididaten beim abspielen um.
ich meine mich dunkel zu erinnern, dass das irgendwann mal zu atari-zeiten erwähnt wurde als tolle sache: damit das miditiming besser wird, werden noten bevorzugt vor controlerdaten abgeschickt. ist das noch so?

aktuell habe ich damit folgendes problem:

ich spiele viel mit dem WX7 wind controler midi ein, speziell eben bläsersounds, bzw auch analogsynth-sachen, die bläserartige artikulation haben. das ding funktioniert wie ein blasinstrument, sobald man reinpustet, werden breathcontrol-daten gesendet. die noten werden ab einem bestimmten level dieser controler-daten getriggert, je nach höhe des wertes beim triggern ändert sich die velocity: flache kurve=kleiner velocity-wert, steile kurve=hoher wert.
ich habe jetzt zB einen ES2-sound, dessen filter-cutoff mit den breath-daten geregelt wird: wenn ich laut spiele, geht der filter auf. zusätzlich macht bei höherem velocity-wert der hüllkurven-generator ein Guaap-attack in den sound. bei legato habe ich also einen ziemlich statischen filter, der nur der spiel-lautstärke folgt, bei staccato zusätzlich eine attack-phase von der filter-hüllkurve.

ich kann jetzt mit diesem sound ganz legato-gebundene tonleitern spielen, die klingen dann etwa so:

Duuu-huu-huu-huu-huu-huu-huu-huu...

nehme ich diese sequenz in logic auf, klingt sie beim einspielen auch genau so. beim abspielen dagegen macht es:

Duuu-huu-Duu-Duu-huu-huu-huu-Duu... also unregelmäßige attacks in der phrase, das ganze klingt dazu auch noch sehr timing-wackelig.

es kommt also beim aufnehmen etwas komplett anderes heraus als beim einspielen, musikalisch eher unbrauchbar. die quantisierung ist natürlich abgeschaltet.

jetzt die fragen, die sich stellen:

- gibt es in logic eine prioritätenliste für midi-daten?
- wenn ja, kann man die abschalten?
- liegt es vielleicht an zu grobem timing der midi-auflösung? kann ich mir bei der logicinternen auflösung eher nicht vorstellen...

als workaround:

- kann ich die plugins als audio aufnehmen, um den midi-recording-weg zu umgehen? ich müsste es in realtime aufnehmen, bouncen oder freezen bringt mir ja schon das verfälschte ergebnis. wie müsste ich denn dann routen? geht das nur außen rum über das audiointerface? logicintern wüsste ich nicht wie.

da ich gerade für die anpassung von peter siedlaczecks "The Trumpet" an die windcontroller-spielweise co-beta-teste, wäre es gut, die sequencer-internen probleme zu kennen. in cubase gibt es wohl ähnliche überraschungen, da werden bei laut editor ganz legato gespielten noten kleine sicherheitspausen von 2 millisekunden zwischen den noten eingeschoben... bei diesen windcontroler-geschichten ändert das die spielweise ziemlich gründlich.

wer weiß was oder rätselt mit? ;-)
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Saxer
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Re: Logic gibt Midi anders wieder als aufgenommen

Beitrag von Saxer »

ähm... keine ähnlichen erfahrungen?

falls mein gesülze zu lang war, hier noch mal in kurz:

hat noch jemand bemerkt, dass noten-events sich gegen controler-events nach der aufnahme timingmäßig verschieben? und kann man da was gegen tun?
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Christian Baum
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Re: Logic gibt Midi anders wieder als aufgenommen

Beitrag von Christian Baum »

Hi,

mir ist nichts dergleichen bekannt, aber eine recht spezielle Anwendung wie Deine habe ich auch nie probiert. Eigentlich sollte Logic bei seiner hohen Auflösung keine Probleme mit sowas haben. Mir fällt da nur ein Parameter ein, der Dir dazwischenfunken könnte: Controllerdaten-Reduktion. Such' mal unter Ablage > Projekteinstellungen > Aufnahme, da kann man einstellen, dass Controllerdaten zurechtgestutzt werden, damit sie den MIDI-Bus nicht unnötig zumüllen. Mit Glück liegt da der Hund begraben.

Gruß,

Christian
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Re: Logic gibt Midi anders wieder als aufgenommen

Beitrag von dr_sax »

Das Problem hatte ich vor langer Zeit auch mit meinem WX7. Damals hatte ich auch mit der Controlerdatenausdünnung gespielt. Ev. ist das Midiinterface auch eine Problemquelle. Ich habe ein AMT8. Da werden die Daten ja auch irgendwie mit Priritäten ausgegeben-zumindest gab es da mal etwas. Da ich relativ wenig derzeit aufnehme und wenn dann vom externen Synthi direkt in eine Audiospur ist mir dieses Problem nicht aufgefallen aber ich werde es einmal genauer checken.
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Saxer
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Re: Logic gibt Midi anders wieder als aufgenommen

Beitrag von Saxer »

oh, das sind gute ansätze, danke danke!
ich werde ab morgen mal forschen... control-ausdünnung kommt bei mir genau so in frage wie diese amt8-geschichte! das war auch diese vor langer zeit von emagic angekündigte tolle sache mit dem midi-timing, stimmt ja: die control-prioritäten macht das amt8, nicht logic selber! jetzt wo ich´s gelesen habe, fällt mir´s wieder ein... ich werde das/den WX7 mal über ein anderes interface ausprobieren und dann berichten.
danke euch beiden!
gruß, saxer
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Petrosil
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Re: Logic gibt Midi anders wieder als aufgenommen

Beitrag von Petrosil »

Saxer hat geschrieben:- kann ich die plugins als audio aufnehmen, um den midi-recording-weg zu umgehen? ich müsste es in realtime aufnehmen, bouncen oder freezen bringt mir ja schon das verfälschte ergebnis. wie müsste ich denn dann routen? geht das nur außen rum über das audiointerface? logicintern wüsste ich nicht wie.
Das geht in Logic 8 sehr einfach: Den Ausgang des Software-Instrument-Kanals auf einen Bus einstellen, und diesen Bus in einem Audio-Kanalzug als Eingang einstellen. Dann auf der Audio-Spur aufnehmen.
Achte nur darauf dass Logic beim einsetzen des Busses als Ausgang im SI Kanal automatisch einen AUX Kanalzug für den Bus erstellt. Diesen AUX Kanalzug solltest Du stumm schalten, sonst gibt es doppeltes Signal (SI über AUX, und das Monitoring Signal des Audio Kanalzugs).

Grüße, Manfred
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Saxer
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Re: Logic gibt Midi anders wieder als aufgenommen

Beitrag von Saxer »

so, ich habe mal ausprobiert...

das abschalten der datenreduktion ändert leider nichts...
aus der Artikulation Duu-huu-huu-huu wird immer noch Duu-huu-Duu-Duu

das mit dem midi-interface war ein denkfehler: beim plugin spielen geht es ja nicht um die midi-datenausgabe, plugin ansteuern geht ja logic-intern, ohne interface. und beim aufnehmen klingt es noch richtig.
ich habe auch testweise die beiden amt8 ausgeschaltet, nur für den fall, das sie - wenn angeschlossen - logics internes midi-verhalten ändern. hat sich aber nichts geändert.

an der logic-internen rasterung wird es auch nicht liegen... ich habe testweise das tempo auf 990 gesetzt um die rasterung (pro zeiteinheit) zu verfeinern, aber auch dann gibt es die veränderungen zwischen aufnehmen und abspielen.

logic muss also beim abspielen die controler-daten gegen die note-on/off-daten timingmäßig verschieben! sicherlich gut gemeint...

dann bleibt mir also nur die option, direkt audio aufzunehmen, jetzt weiß ich ja, wie!

ich danke euch dreien für den input!
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crazysuperstar79
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Midi-Aufnahme - Timing anders als beim Einspielen

Beitrag von crazysuperstar79 »

Vorweg: Ich weiß wie alt der Beitrag ist.

Trotzdem poste ich noch ne Antwort hierzu, da ich vor einiger Zeit auch mal dasselbe Brett vorm Kopf hatte, und mir und anderen das Rumprobieren sparen will, wenn das Problem irgendwann nochmal auftritt .

DIE LÖSUNG:
Zuerst die jeweilige Spur markieren.
Dann oben Links die automatische "Quantisierung" auf AUS stellen.
Et Voila! Problem gelöst!
Das Ganze funzt auch NACHTRÄGLICH (also nach dem Einspielen) noch, denn das ganze ich ein FEATURE von Logic, damit alle Noten schön auf dem Raster landen!
(Ganz nach dem Motto: It's not a Bug, it's a FEATURE ;-)


So! Nun finde ich (und andere Hilfsbedürftige) beim nächsten Mal schnell die Lösung.
(Hoffe ihr nehmt mir das nicht übel, aber wenn ich ein Problem hab ist das Forum halt immer meine erst Anlaufstelle!)


Gruß,
CrazyS
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Etienne73
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Re: Logic gibt Midi anders wieder als aufgenommen

Beitrag von Etienne73 »

Saxer hat geschrieben:die quantisierung ist natürlich abgeschaltet.
Saxer hat geschrieben, dass die Quantisierung aus ist.
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