Acoustic-Gitarre Abnehmen/Mikrofone

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blinkmuffel
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Re: Acoustic-Gitarre Abnehmen/Mikrofone

Beitrag von blinkmuffel »

Nun, dann war es vielleicht ein unpassender Preamp. RME Quadmic war der Übeltäter.
Oder die 10kHz.
Oder ich hab einfach so leise gespielt, dass da auch Spitzenmikros nichts dafürkönnen.
Also lieber Mikrofonsucher: Vergiss dann am besten meine Nicht-Empfehlung!
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Clemens Erwe
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Re: Acoustic-Gitarre Abnehmen/Mikrofone

Beitrag von Clemens Erwe »

blinkmuffel hat geschrieben:Also lieber Mikrofonsucher: Vergiss dann am besten meine Nicht-Empfehlung!
Ich würde eher sagen:
Also lieber Mikrofonsucher: beteilige Dich auch mal wieder an diesem Gespräch und beantworte die Dir gestellten Fragen.

Sonst bleibt unser Gespräch reine Spekulation.

Clemens
Gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Peter Ostry
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Re: Acoustic-Gitarre Abnehmen/Mikrofone

Beitrag von Peter Ostry »

blinkmuffel hat geschrieben:Ich möchte mich auch einmal für "keep it simple" aussprechen:
EIN Mikrofon, und damit probieren. Erstmal in der Ecke 12. Bund.
Erweitern und mit mehr Mikrofonen experimentieren kann man später immer noch...
Ein Mikro nah zu positionieren ist gar nicht so einfach. Da muss man lernen zu hören wie man machen muss dass es klingt wie man will. Es gibt sehr viele Möglichkeiten, die sich im Klang subtil bis drastisch unterscheiden und das Ergebnis hängt sehr von der seitlichen Ansprache des Mikros ab. Ein Mikro weiter weg klingt in einem suboptimalen Raum jämmerlich.

"Keep it simple" für Anfänger ist meiner Meinung nach eine Standard Stereo-Technik. Am einfachsten XY mit einem Pärchen Kleinmembraner in ca. 1,5 m Entfernung. Unkritisch in der Positionierung und unempfindlich gegen das Wackeln mancher Gitarristen. Geht halt nur, wenn die Gitarre etwas weiter weg klingen darf. Wenn die Kapseln vorschriftsmäßig genau übereinander sind, kann man das Signal auch sehr gut in Mono verwenden.

MS wäre die nächste Option, wenn man die Technik versteht. Kleines AB bringt für Gitarre nicht viel, großes AB is heikel. ORTF, naja, das müsste weiter weg, denn die Gitarre ist ein bisschen klein dafür. Blumlein können wir hier unbesprochen lassen, das klingt zwar sehr schön und ist auch einfach zu positionieren, aber der Raum muss geeignet sein, und es kauft sich kaum jemand als erste Mikros zwei Achten.

---

Als erstes würde ich ebenfalls ein Großmembran-Mikro empfehlen. Achtung bei Nylongitarren, die schwindeln gerne. Sie klingen weich, das meiste davon ist aber auf die dröhnenden Tiefen zurückzuführen. Tatsächlich haben sie einen strengen Geruch im aufgenommenen Ton. Vorerst Finger weg vom Equalizer, erst Mikro positionieren bis es so gut wie möglich klingt.

Pech hat man, wenn die Gitarre sehr hart klingt und die Stimme weich. Dann muss man mit dem einzigen Mikro auf einen mittelharten Kompromiss gehen. Wenn sich die beiden in der Härte drastisch unterscheiden, kommt man mit einem Mikro nicht durch. Dann würde ich als erstes eines für die Quelle anschaffen, die mir wichtiger ist.

---

Gitarren mögen auch gerne Kugeln und Achten, besonders gerne mögen sie breite Nieren. Daher wäre als Universalmikro das Røde NT2000 eine gute Idee. Das rauscht praktisch nicht, hat eine passable Zeichnung, selbst kaum Charakter, man kann sich mit den Einstellungen helfen und zusammen mit einem später angeschafften zweiten Mikro lassen sich schon viele Stereotechniken realisieren. Das NT2000 ist eher auf der weicheren Seite, also recht gut für Gitarre.

blinkmuffel hat geschrieben:Empfehlen würde ich ein Kleinmembran-Mikro, vielleicht diese Oktava-Dinger, die wurden mir empfohlen, die kenne ich selbst aber nicht.
Du meinst das Oktava MK012. Das ist ein guter Kleinmembraner zu einem günstigen Preis. Wenn es das Budget verträgt, empfiehlt sich gleich das matched pair mit allen drei Kapseln.

Man kann das MK012 auch für derzeit 135 Euro von Magis modifizieren lassen, dann klingt es wie ein Røde K2. Das ist kein Witz, ich kanns beweisen: http://www.logicuser.de/forum/viewtopic ... 26&t=50766
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MikeSilence
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Re: Acoustic-Gitarre Abnehmen/Mikrofone

Beitrag von MikeSilence »

Tip von meiner Seite, ein Pärchen B-5 von Behringer ist klanglich kaum von KM184 zu unterscheiden und kostet ein Bruchteil dessen.

Ich hab Gitarrenaufnahmen mit Behringer B-2 der ersten Serie gemacht und das klang so:

www.silentbeat.de/files/gitmixrm.wav

Ohne Raum:
www.silentbeat.de/files/gitmixdry.wav
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msm
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Re: Acoustic-Gitarre Abnehmen/Mikrofone

Beitrag von msm »

Auch ich hier gerne mit Oktava MK012.
Seitwärts im Winkel von ca 45° auf den 12ten Bund Richtung Hals, 1m Abstand
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Re: Acoustic-Gitarre Abnehmen/Mikrofone

Beitrag von PRO-Studio »

Ich hatte die Behringer Zigarren vor einigen Jahren mal spaßeshalber getestet und dabei bemerkt das man immer ein leichtes, aber hörbares Sirren im Signal hatte was mit anderen Mics nicht auftrat. Die Rauschwerte waren mir auch etwas zu hoch. Aber das was du da aufgenommen hast klingt auf jedem Fall ordentlich.
Vielleicht hast du ja wirklich Glück gehabt und hast die Perlen vom "Behringer-Fliessbandmitarbeiter-des-Monats" erwischt :D
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Re: Acoustic-Gitarre Abnehmen/Mikrofone

Beitrag von JP_ »

Selektion ist bei so günstig angebotenen Mikrofonen sicher kein Thema für den Hersteller.

Ich denke aber auch das gerade im Nahfeld die Unterschiede oftmals geringer sind als vielleicht angenommen. Je mehr Diffusschall aufgenommen wird und umso wichtiger das Klangverhalten des Mics außerhalb der 0°Achse wird, desto größer werden die Unterschiede. Sehr interessant sind auch immer die 90° und 180° Frequenzgänge (leider seltenst dokumentiert).
Und natürlich spielen noch andere Faktoren in den Preis rein als "Klangqualität"; Serienkonstanz zB. Zu meinen KM180 kann ich mir auch nach 10 Jahren welche dazu holen und weiß die sind alle gleich. Bei Behringer, (älteren)Rode, MXL, T-Bone etc. ist das sicher nicht der Fall... Ob das Bedeutung bei einer Kaufentscheidung hat, sollte jeder persönlich entscheiden.
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Re: Acoustic-Gitarre Abnehmen/Mikrofone

Beitrag von PRO-Studio »

JP_ schrieb:
Je mehr Diffusschall aufgenommen wird und umso wichtiger das Klangverhalten des Mics außerhalb der 0°Achse wird, desto größer werden die Unterschiede
bin ich voll deiner Meinung, und hab ich in der Praxis auch schon selbst so erlebt.
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Peter Ostry
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Re: Acoustic-Gitarre Abnehmen/Mikrofone

Beitrag von Peter Ostry »

PRO-Studio hat geschrieben:
JP_ schrieb:
Je mehr Diffusschall aufgenommen wird und umso wichtiger das Klangverhalten des Mics außerhalb der 0°Achse wird, desto größer werden die Unterschiede
bin ich voll deiner Meinung, und hab ich in der Praxis auch schon selbst so erlebt.
... und darum mögen Gitarren breite Nieren, Kugeln und Stereo.

Bei den Tips für die Positionierung und Ausrichtung von einzelnen Nieren scheinen viele Leute das Mikrofon für eine Art Fotoapparat zu halten. Das ist es aber nicht. Es gibt zwar eine Richtwirkung, aber in Wahrheit nimmt man nur irgendwo im Raum ein winziges Stück schwingender Luft auf.
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Rolle
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Re: Acoustic-Gitarre Abnehmen/Mikrofone

Beitrag von Rolle »

so und jetzt komm ich und misch hier mal alles auf :-)

nimm mal dein SM58 und probier damit. Stell es auf ein kleines Stativ in Schalloch-Höhe oder besser noch etwas darunter. Richte es nach oben in Richtung Gitarre und geh mal mindestens einen Meter von deiner Gitarre weg.
Dann ziehst du dir einen Kopfhörer auf, setzt dich am besten auf einen Drehstuhl und bewegst dich vor dem Mikro hin und her. Da wo es so klingt wie du es haben möchtest, nimmst du auf. Versuch zu hören wo die Gitarre am direktesten klingt und wenig mulmt. Solltest du keine Position finden, dann geh an eine andere Stelle im Raum und probier weiter.
Wenn du damit weiterkommst (und davon geh ich aus) kannst du darüber nachdenken ein M88 oder ein RE20 dafür zu kaufen.
Manchmal tut auch ein SM57 Wunder wenns eine weiche Gitarre ist.
Der Raum sollte allerdings einigermaßen trocken sein (Wohnzimmer oder noch besser Schlafzimmer sind da meistens geeigneter als kühle Hobbymusikräume)

viel Spaß und kauf dir was schönes vom gesparten Geld :-)

edit: hab grad gesehen, dass außer einer Frage nichts von dir kam. Seis drum...
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Peter Ostry
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Re: Acoustic-Gitarre Abnehmen/Mikrofone

Beitrag von Peter Ostry »

Rolle hat geschrieben:so und jetzt komm ich und misch hier mal alles auf :-)

nimm mal dein SM58 und probier damit. Stell es auf ein kleines Stativ in Schalloch-Höhe oder besser noch etwas darunter. Richte es nach oben in Richtung Gitarre und geh mal mindestens einen Meter von deiner Gitarre weg.
Nun ja, wenn man mehr als einen Meter weggeht funktioniert jedes Mikrofon, das ist ja auch die klassische Entfernung: doppelte Länge wie die schwingende Schallquelle, zumindest bei den kleineren Instrumenten. Die komischen Probleme und Geheimtips kommen erst auf, wenn die Leute ganz nah dran wollen – weil die Gitarre so groß klingen soll, das man meint zwischen den Saiten zu sitzen.

SM58 klingt bei mir übrigens nicht gut. Aber auch hier gilt: An meinen Gitarren in meinem Raum und bei dem was ich spiele. Grundsätzlich ist es ein weiches Mikro, also für Gitarre per se geeignet.
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Rolle
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Re: Acoustic-Gitarre Abnehmen/Mikrofone

Beitrag von Rolle »

der Witz dabei ist, dass es eben nicht nah wird, wenn man nah ran geht...
Es wird unnatürlich und die Hälfte fehlt. Deshalb stellen viel unsinnige Mikrofone zusätzlich ans Instrument mit dem Ergebnis, dass dann zwar alles da ist aber noch unnatürlicher klingt, weil man Laufzeitunterschiede hat.
Zudem zielt mein Tipp dabei auf den Einsatz eines dynamischen Mikrofons mit ausgeprägtem Nahbesprechungseffekt.
Es nimmt aufgrund seiner Charakteristik in ordentlicher Entfernung das gesamte Instrument, mit Fingergeräuschen und allem was man als "intim" bezeichen würde auf und schaltet dabei den Raum aufgrund seiner Trägheit und seines Frequenzganges weitgehend aus.
Wenn das SM58 nicht passt, dann passt ein SM57 oder ein M88, ein RE20 oder ein SM7.
Vielleicht auch ein 421...
Von daher funktioniert eben nicht jedes Mikrofon (zumindest nicht so simpel und einfach wie ein dynamisches).

man kann sich das Leben leicht machen oder schwer - das ist alles :)

Ein MS Mikrofon ist die Steigerung, wenn man zusätzlich mehr Raum und eine mehr klassischen klang haben möchte.
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Re: Acoustic-Gitarre Abnehmen/Mikrofone

Beitrag von PRO-Studio »

SM57 und SM58 für Akkustische Gitarre in 1m Entfernung? Wie laut soll der Gitarrist den spielen damit man da was hört?
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Re: Acoustic-Gitarre Abnehmen/Mikrofone

Beitrag von Rolle »

PRO-Studio hat geschrieben:SM57 und SM58 für Akkustische Gitarre in 1m Entfernung? Wie laut soll der Gitarrist den spielen damit man da was hört?
probiers doch einfach mal aus...

und wenn es wirklich eine akkustische Gitarre ist, sollte das eh kein Problem sein - wenn der Akku voll ist natürlich :D
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Re: Acoustic-Gitarre Abnehmen/Mikrofone

Beitrag von PRO-Studio »

Nenne mir doch bitte mal einen Grund warum ich mit einem SM58 eine akkustische Gitarre aufnehmen sollte, außer ich möchte niedrigen Pegel, viel Gain, und schlechten Klang?
Du nimmst doch nicht im Ernst ne Akk. Klampfe damit auf, oder?
Natürlich habe ich so was auch schon mal probiert bei irgendwelchen billow Bühnenveranstaltungen weil das dementsprechende Material vom Veranstalter nicht bereitgestellt war. Aber das war dann ja auch Live.
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