die GEMA...des Musikers Freund & Helfer...?

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bundeskanzler
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Beitrag von bundeskanzler »

Aram hat geschrieben:Und ich kenne manche Leute die unerwartet mit einem Song oder sonst was Erfolg hatten und sich nachher schrecklich geärgert haben, dass sie nicht rechtzeitzig in die GEMA eingetreten sind.
warum?
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Chris Hein
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Beitrag von Chris Hein »

bundeskanzler hat geschrieben:warum?
Das wirst du schon verstehen wenn du mal einen Song komponierst den jemand hören will. ;-)

Was ich nicht verstehe? Was meinst du mit: ... der Verlag hat ein vielfaches dessen ausgegeben, was er von der GEMA zurück bekommen hat?

Chris Hein
bundeskanzler
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Beitrag von bundeskanzler »

Chris Hein hat geschrieben:Was meinst du mit: ... der Verlag hat ein vielfaches dessen ausgegeben, was er von der GEMA zurück bekommen hat?
das ist kein Zitat von mir und hab ich so auch nicht gesagt, es ist nur deine Interpretation ...:wink:...aber egal, also (Klarstellung): Ich habe nur einen Bruchteil (DM 475,36) dessen zurück bekommen, was der Verlag (für meine Komposition) zahlen musste - konkrete Zahlen, was der Verlag zahlen musste, kann ich dir leider nicht nennen, aber es muß heftig gewesen sein da die Auflage ein paar hunderttausend war...
Das wirst du schon verstehen wenn du mal einen Song komponierst den jemand hören will.
das ist Unsinn, die Gema interessiert sich nicht dafür wer einen Song hören will, sondern wieoft dieser vervielfälltigt wurde...und das waren im meinen Fall mehere 100.000 x...
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Chris Hein
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Beitrag von Chris Hein »

Sorry, ich hatte die genaue Formulierung nicht mehr im Kopf.

Also, in der Regel behält die GEMA ca. 14% Verwaltungsgebühren zurück.
Die GEMA-Lizenzen bei Plattenpressungen richten sich ja nicht nur nach
der Auflage sondern auch nach Laufzeit und VK der Scheibe.

Als Komponist ( & Texter?) bekommst du 60%, der Verlag 40% der GEMA-Ausschüttung.

Da kann man leicht ausrechnen was der Verlag an die GEMA gezahlt haben sollte.
Falls es wesentlich mehr war sollte er reklamieren. Mit der Presswerkrechnung hat er doch den perfekten Beleg.

Wie gesagt, meiner Erfahrung nach kann man mit den Leuten bei der GEMA ganz gut reden.

DM 475,36 erscheint mir auf jedem Fall zu wenig. Bei der Auflage fehlen da ca. zwei Nullen.
Na ja, wird wohl zu lange her sein um zu reklamieren.
Richtig verdienen werden Autoren und Verlag natürlich erst, wenn das Werk
über Fernsehen und Rundfunk GEMA-Tantiemen einbringt.

Und da muss man ein wenig Geduld haben. Oft rentieren sich Tantiemengeschäfte erst nach Jahren.
Ich bekomme jedes Jahr noch Gelder von Veröffentlichungen die mehr als 10 Jahre her sind.
Und es werden jedes Jahr mehr.

Chris Hein
Aram
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Beitrag von Aram »

bundeskanzler hat geschrieben:
Aram hat geschrieben:Und ich kenne manche Leute die unerwartet mit einem Song oder sonst was Erfolg hatten und sich nachher schrecklich geärgert haben, dass sie nicht rechtzeitzig in die GEMA eingetreten sind.
warum?
Weil sie viele tausend dadurch verloren haben. Und noch dazu Punkte, die ihnen langfristig nochmal ein Vermögen einbringen können, wenn der Erfolg weiter geht.

Grüße

Aram
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Beitrag von Aram »

bundeskanzler hat geschrieben:
ich bin vor vielen Jahren mal (ich war jung & falsch beraten, und dachte ich bräuchte das Geld) Gema-Mitglied geworden...irgendwann kam dann auch mal eine nennenswerte Auszahlung (ca. DM 500,-) für einen Werbetrailer, der aber dem Verlag ca. das 20-30fache meiner Ausschüttung gekosten haben dürfte, mit der Konsequenz daß es mein letzter Auftrag für diesen Verlag war...:evil:
Bundeskanzler, es stimmt nicht ganz, was Du schreibst: Verlage bekommen Geld von der GEMA und müssen nicht zahlen. In Deinem Fall hat sich anscheinend der Produzent die Verlagsrechte gesichert. Ein Verlag für Werbetrailer macht aber nur einen Sinn: dem Komponisten das Geld wegnehmen, was ihm eigentlich zu steht. Notensatz, Notendruck, Einzelstimmen und sonstige Verlagtätigkeiten sind ja bei einem Werbetrailer nicht üblich.
Es gibt übrigens eine ganze Reihe von Gerichtsurteilen, die Labels und Produzenten untersagen Verlagsverträge mit Komponisten zu machen, wenn keine verlegerische Tätigkeit stattfinden wird. Trotzdem geschieht dies immer wieder, teils aus Unwissenheit der Komponisten, teilweise auch weil sie erpresst werden. Jedes Label, jeder Produzent kann vorher ausrechnen, was er etwa an GEMA-Gebühren zahlen muß. Und jeder Produzent muß davon ausgehen, dass Komponisten in der GEMA sind. Das Du deswegen keine Folgeaufträge bekommen hast kann ich mir kaum vorstellen.
Ich vermute, man hat Dich verarscht, vielleicht waren die Auftraggeber auch Anfänger, die keine Ahnung hatten und viele Fehler gemacht haben. In jedem Fall kann Dein Beispiel so nicht ganz stimmen. Deine Einkünfte und die angeblichen GEMA-Gebühren des "Verlages" passen nicht zusammen. Es haben schon verschiedene Leute in diesem Forum den Komponistenverband als Interessensvertretung der Komponisten empfohlen. Ich kann mich nur anschließen.

Grüße

Aram
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Beitrag von bundeskanzler »

Aram hat geschrieben:Bundeskanzler, es stimmt nicht ganz, was Du schreibst: Verlage bekommen Geld von der GEMA und müssen nicht zahlen...
Missverständniss: ich gehörte keinem Verlag an und habe auch keinerlei Verträge unterschrieben, sondern für einen Verlag die Nr. produziert...nachdem ich (ca. 1jahr später) Geld von der Gema bekommen habe, muß ja irgendwer dafür eingezahlt haben (die gema ist ja nicht das Sozialamt)...die Angelegenheit liegt aber auch schon 16 Jahre zurück...ich wohnte damals zufällig in München und bin dort persönlich vorstellig geworden um heraus zufinden wer, warum, welche Gelder eingezahlt/erhalten hat...erlebt habe ich nur kuchenfressende Sesselpfurzer, die außer Desinformation, Formularen und Inkompetenz nichts zu bieten hatten.
Jedes Label, jeder Produzent kann vorher ausrechnen, was er etwa an GEMA-Gebühren zahlen muß.
wo/wie genau?
Deine Einkünfte und die angeblichen GEMA-Gebühren des "Verlages" passen nicht zusammen
ich habe seinerzeit einen Trailer vertont, der von dem damals größten Verleger für Kauf- und Verleihvideos im ersten Halbjahr 1988 auf allen Videos bundesweit kopiert wurde (u.a. auf allen Theresa Orlowski-Produktionen) daher vermute ich bzw. habe davon gehört, daß die Auflage auf jeden Fall 6-stellig war...
. Es haben schon verschiedene Leute in diesem Forum den Komponistenverband als Interessensvertretung der Komponisten empfohlen. Ich kann mich nur anschließen
ja super...am besten beauftragt man einen Rechtsanwalt für Gema-Angelegenheiten :(
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Chris Hein
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Beitrag von Chris Hein »

bundeskanzler hat geschrieben:am besten beauftragt man einen Rechtsanwalt für Gema-Angelegenheiten :(
Wen man es selber nicht hinkriegt, - gewinnt man dabei immer noch Geld.

Ein guter Verlag ist übrigens so was wie ein Anwalt in Gemafragen.
Du hast ja auch einen Steuerberater für Deine Diätenverwaltung
der Prozente kriegt. oder?

Chris Hein
Brandywein

Beitrag von Brandywein »

ist ja interessant euere Diskussion. Zu wissen, dass die Gemajungs "Sesselpupser" sind hat aber denn doch einen begrenzten Praxiswert :twisted:

Wäre schön, wenn mal jemand einen guten Link oder ein Büchlein empfehlen würde, wo in verständlichem Deutsch definitiv alles wichtige schwarz auf weiß steht. Wie ist es z.B. mit http://www.gema.de?
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metalfish
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Beitrag von metalfish »

Wir ("meine" Band) sind nicht bei der Gema angemeldet. Wir hatten mit unserem Labelcheffe zusammen wenig Lust, der Gema für die Pressung der CD Geld zu zahlen (für UNSERE Musik?), und dann danach auf ne Rückzahlung zu warten, bei der dann letzen endes nur ein Teil des gezahlten Geldes zurückkommt. Und das für WAS genau? Daß wir bei unsererm Undergroundzeug dann im Halbjahr 50 Cent erstattet bekommen? Oder mal 3 Euro? Supi, ne lohnenswerte Sache, echt. :wink:

Oder kann mir einer der Gemabefürworter erklären, was einer kleinen Band mit CDs in der Auflage von 1200 Stück eine Gemaanmeldung bringt?
Wieso muß das Label 50ct bis 1 Euro pro gepresster CD zahlen, wenn wir angemeldet sind? Außer daß sich zig Leute davon den 3 Ferrari leisten können meine ich?
Nee, im Ernst, erzählt mal, was es zB mir bringt.

Ich seh das so wie der Kanzler: Mit entsprechenden Stückzahlen ja, ansonsten nein.
Mac Mini, Logic ,UAD Apollo, LN1273D, Quadraverb, Korg A1
Man kann einen Barbier als einen definieren, der all jene und nur jene rasiert, die sich nicht selbst rasieren.
Die Frage ist: Rasiert der Barbier sich selbst?
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Beitrag von bundeskanzler »

Brandywein hat geschrieben:Wäre schön, wenn mal jemand einen guten Link oder ein Büchlein empfehlen würde, wo in verständlichem Deutsch definitiv alles wichtige schwarz auf weiß steht. Wie ist es z.B. mit http://www.gema.de?
:hm_big_smile:

der war jetzt echt gut! aber ich bin mir nicht ganz sicher ob du dir der Ironie deiner Auswsage bewußt bist, oder es möglicherweise ernst meinst? :wink:

Für letzteren Fall, viel Spaß beim downloaden & studium der nicht enden-wollenden pdf-files bei http://www.gema.de... :wink: pdf-files sind übrigens bei den meisten Desinformierern sehr beliebt

Hausaufgabe! du studierst mal die 2 pdf´s (sind nicht lang) zum Thema "Sozialkasse" http://www.gema.de/mitglieder/geschaeft ... zialkasse/ und rechnest mir aus, wie hoch der Rentenanspruch von zB. Ralph Siegel´s Witwe wäre, für den Fall seines dahinscheidens... :wink: ...du kannst mir alternativ auch vorrechnen wie hoch dein Rentenanspruch wäre bei vorausgesetzt: sagen wir mal, nach 20jähriger Mitgliedschaft und einer durchschnittlichen jährl. Ausschüttung von zB 10.000EUR...oder konstruiere einen beliebigen Fall... :wink:

have fun!

Falls du doch an einem Link in verständlichem Deutsch interessiert sein solltest, dann vielleicht eher hier:

http://www.euraf.de/frameset.htm?http:/ ... a_3700.htm

so als warm up zum einsteigen in die Materie... :wink:
metalfish hat geschrieben:Ich seh das so wie der Kanzler: Mit entsprechenden Stückzahlen ja, ansonsten nein.
mein letzter Flop als Gema-Untermitglied, bevor ich 1995 ausgetreten bin, wurde mit DM 18,50...Ausschüttung honoriert :wink:...also auf solche Beträge kann man echt nur scheißen, die Auflage war glaube ich 1.000Stück - was das Label zahlen mußte weiß ich nicht...aber wir können mal von DM 2.000 - 4.000 ausgehen... :twisted:

geiz war damals schon geil - bei der gema :mrgreen:
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Chris Hein
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Beitrag von Chris Hein »

metalfish hat geschrieben:Oder kann mir einer der Gemabefürworter erklären, was einer kleinen Band mit CDs in der Auflage von 1200 Stück eine Gemaanmeldung bringt?
von 1.200 € solltest du ca. 1.000 Euro zurück bekommen. Je nach Anfangsbuchstabe deines Nachnamen zwischen Mai und August im darauf folgenden Jahr. Alles darunter solltest du bei der Gema mit der Rechnung in der Hand reklamieren. Dazu scheint der Bundeskanzler nicht in der Lage.
Wenn du sicher bist, dass die Scheibe nie in Radio, Fernsehen, öffentlichen Aufführungen gespielt wird, brauchst du die GEMA natürlich nicht unbedingt.
Der Minutenwert für bundesweite Sender wie ARD ZDF RTL etc. liegt, trotz Kürzungen in den letzten Jahren, immer noch bei ca. 50€.

Wenn du deine, der Gema gemeldeten, Songs in irgendeinem Club live spielst zahlt in der Regel der Veranstalter die GEMA-Gebühren. Reicht er die Musiklisten korrekt bei der GEMA ein, worauf du wiederum achten solltest, kommen jedesmal kleine Beträge zurück, die sich mit der Zeit zu anständigen Beträgen summieren können.

Beispiel:
Ein Kölner Strassenmusiker stand täglich vor verschiedenen Läden in der Kölner City und spielte Gitarre. Jedesmal wenn er weiter zog lies er sich in dem Laden eine Titelliste unterschreiben auf der Stand, welche Eigenkompositionen er live auf der Strasse gespielt hatte. Nach einigen Jahren fährt er den Ferrari.

Ich glaube GEMA-Funktionäre fahren vorzugsweise Jaguar. ?

Wenn man sich ganz dumm stellt kann man die Gema als eine Art Musiksteuer verstehen. Vieles an Musikkultur, insbesondere in der E-Musik, wäre ohne GEMA nicht möglich. Verlage finanzieren sich oft komplett durch die GEMA. Und im Ursinn des Verlages sorgt der Verleger ja für die Verbreitung deines Werkes. Is ja auch klar. Gib ihm 40% deiner Gema-Tantiemen und er sorgt dafür das Geld von der Gema rein kommt in dem er Fernehen, Radio und Plattenverkäufe aquiriert. 60% von 100 sind immer noch mehr als 100% von nix.

Alle ausländischen Komponisten beneiden uns um die GEMA. Insbesondere die Amerikaner. Die sind übrigens in verschiedenen konkurrierenden Gewerkschaften organisiert, die eine Höllenkohle für Werbung ausgeben müssen. Da ist die GEMA mit ihren ca15% Verwaltungsbezügen echt harmlos. Bei den Amis kommt noch viel weniger zurück.

Also, wir sollten froh sein, dass wir die GEMA haben um Gelder für unser geistiges Eigentum einzutreiben. Wer sie nicht braucht muss ja nicht Mitglied werden, sollte aber Anderen ihre Tantiemen gönnen.
Schlimm finde ich allerdings Komponisten, die bewusst damit werben, dass ihre Musik GEMA-frei, und damit für den Kunden günstiger wäre. Die sägen langfristig an ihrem eigenen Ast. Denn wenn sich durchsetzt, dass nur noch Musik ohne GEMA-Mitgliedschaft gekauft würde, dann fehlen eben einige Milliarden €/Jahr, die ja nun mal an die Komponisten, Texter und Verleger aufgeschüttet werden.
Wenn ihr da jetzt gerade nicht dabei seit, dann tut mir das leid. Arbeitet dran.

Viel Erfolg noch,

Chris Hein
Brandywein

Beitrag von Brandywein »

bundeskanzler hat geschrieben:Hausaufgabe! du studierst mal die 2 pdf´s (sind nicht lang) zum Thema "Sozialkasse" http://www.gema.de/mitglieder/geschaeft ... zialkasse/ und rechnest mir aus, wie hoch der Rentenanspruch von zB. Ralph Siegel´s Witwe wäre, für den Fall seines dahinscheidens... :wink: ...du kannst mir alternativ auch vorrechnen wie hoch dein Rentenanspruch wäre bei vorausgesetzt: sagen wir mal, nach 20jähriger Mitgliedschaft und einer durchschnittlichen jährl. Ausschüttung von zB 10.000EUR...oder konstruiere einen beliebigen Fall... :wink:
ich wußte gar nicht, dass bei logicuser.de auch Hausufgaben verteilt werden :D
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metalfish
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Beitrag von metalfish »

@Chris Hein: Aha. Also zahle ich bzw mein Label 200 Euro dafür, daß es CDs mit der eigenen Musik presst 8O :roll: Supi!. Den Rest (1000 Euro!) muß ich quasi der GEMA solange leihen, bis die sich herablassen, es zurückzuzahlen. Mit dem Geld das sie durch mich eingenommen haben durch NICHTS (die Gema hat zu diesem Punkt ja NULL Leistung erbracht!) bezahlen sie andere Künstler, vorzugsweise Lobbyisten. Der Sinn dahinter muß mir erstmal einer erklären. Wo ist bis zu diesem Punkt MEIN Vorteil?

Zweitens: Auszahlung durch Auftritte. Wir spielen im Schnitt etwa 12-20x im Jahr. Eine wahnsinnige Ausschüttung ist hier nicht zu erwarten. Einer der Bandkollegen ist wegen einer anderen früheren Band Gema-mitglied, und hat teilweise doch mal 20-40 Euro erhalten. Das reicht nicht mal für die Jahresgebühr.

Drittens: Aufführung. Unsere Musik wird wohl kaum im Fernsehen kommen, wenn im Radio dann in kleinen Lokalsendern, zB in Chile... es lief von uns glaube ich schon auf Radio Fritz einmal was. Aber mehr wirds nicht, wir machen kein Mainstream.

Summasumarum heißt das, daß eine Gemamitgliedschaft für UNS nix bringt, außer immensen unnötigen Kosten. Unser Label zahlt Kohle an die Gema, die zwacken sich was davon ab ohne was erbracht zu haben. Das macht den Release unserer CDs erheblich und unnötig teurer, und reduziert daher die Attraktivität des Releases.
Zweites Ergo: Das System bedient in erster Linie die Reichen/Lobbyisten. Mitprofitieren kann man, wenn man sich ins System einklinkt und mitmauschelt. Nix gegen Berufsmusiker, ist klar daß ihr auf jeden Cent angewiesen seit und keine Wahl habt, und euch das auch was bringt. Nur das System ist definitiv schlimmer als das Steuersystem, und da ich in diesem Fall die Wahl habe, beteilige ich mich an sowas nicht. Vielleicht sehe ich das mal anders, wenn unsere Band boomt und auf MTV läuft, aber bis dahin...

Danke für die Infos! Wenn noch jemand was sagen kann dazu, wie es für mich da aussieht, zB konkret zahlen nennen kann mit was für Ausschüttungen wir in unserem Fall rechnen könnten (siehe oben), bitte gerne hierher...
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Man kann einen Barbier als einen definieren, der all jene und nur jene rasiert, die sich nicht selbst rasieren.
Die Frage ist: Rasiert der Barbier sich selbst?
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Beitrag von Tiefton »

zahlen wären mal nicht schlecht - ja :)
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