Hallo,
wenn ich mich nicht täusche, ist das so: Im Ohr werden ja je nach Tonhöhe unterschiedliche Bereiche in der Schnecke angeregt. Je lauter der Schall dort ankommt, desto "breiter" wird dieser Bereich. Statt also ganz eindeutig ein sauberes C zu hören, hört das Ohr bei hoher Lautstärke nicht nur C, sondern übertrieben gesagt einen Bereich von h bis cis. Das Gehirn dient wie immer als Filter und deutet das als C. Liegt der Ton knapp daneben, klappt das eben immer noch, weil ja ein breiter Bereich angeregt wird.
Das geht dem Musiker auf der Bühne auch so. Das führt dazu, dass er bei hoher Lautstärke gar keine Chance hat, seine Intonation zu kontrollieren und nachzuregeln, weil er es schlicht nicht hören kann! Sein Gehirn meldet immer C, sobald es irgendwo zwischen h und cis liegt, wieder etwas übertrieben formuliert.
Daher der Effekt: Vor Ort super, Aufnahme Mist!
Daher sollte man bei (Gesangs)Aufnahmen nie laut abhören, denn sonst kann man die Intonation nicht bewerten!
Grüße!
Phänomen zum Thema "Intonation"
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Re: Phänomen zum Thema "Intonation"
Das geht ja dann auch mit dem Kompressions effekt im Ohr einher.
Vielleicht mal ausprobieren, wie es ist, wenn man bei einer live toll klingenden Band, später grausig anhörend,sich Ohrenstöpsel reinpackt, ob der Effekt der gleiche ist, oder ob man schon früher nach Hause geht.
Es gibt auch Sänger, die trotz hoher Lautstärke und auch ohne In-Ear-Monitoring die Töne treffen.
Vielleicht mal ausprobieren, wie es ist, wenn man bei einer live toll klingenden Band, später grausig anhörend,sich Ohrenstöpsel reinpackt, ob der Effekt der gleiche ist, oder ob man schon früher nach Hause geht.
Es gibt auch Sänger, die trotz hoher Lautstärke und auch ohne In-Ear-Monitoring die Töne treffen.
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Re: Phänomen zum Thema "Intonation"
Interessanter Beitrag.
Ich habe schon oft mit Sängern auf der Bühne gespielt die Ihren eigenen Monitor so unerträglich laut haben wollen, das ich Ihre Stimmen auf meinem Monitor teilweise gar nicht brache. Da stelle ich mir dir Frage, hören die sich wirklich nicht, oder denken die es klingt besser weil der von Dir beschriebene Effekt eintritt?
Ich habe schon oft mit Sängern auf der Bühne gespielt die Ihren eigenen Monitor so unerträglich laut haben wollen, das ich Ihre Stimmen auf meinem Monitor teilweise gar nicht brache. Da stelle ich mir dir Frage, hören die sich wirklich nicht, oder denken die es klingt besser weil der von Dir beschriebene Effekt eintritt?
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Re: Phänomen zum Thema "Intonation"
Nicht jeder hört gleich, genauso hat auch nicht jeder die gleichen Erfahrungen. Auch ist nicht jede Bühne gleich laut.
Erwähnenswert wäre noch, dass man sich nicht nur über den von aussen eintretenden Schall als Sänger hört, sondern auch von innen, deswegen klingt die eigene Stimme nach der Aufnahme anders.
Erwähnenswert wäre noch, dass man sich nicht nur über den von aussen eintretenden Schall als Sänger hört, sondern auch von innen, deswegen klingt die eigene Stimme nach der Aufnahme anders.
Re: Phänomen zum Thema "Intonation"
Du täuscht Dich nicht. Es gibt in der Physiologie noch weitere Effekte,blinkmuffel hat geschrieben:Hallo,
wenn ich mich nicht täusche, ......................
die nur bis zu einem bestimmten Grad das Gehör schützen können.
Sehr simplifiziert - Einsatz eines 'Filters' bei hohen Lautstärken
oder andauerndem Lärmpegel.