Adam A77X - Erfahrungen pro/contra?

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Peter Ostry
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Re: Adam A77X - Erfahrungen pro/contra?

Beitrag von Peter Ostry »

felusch hat geschrieben:Eine Klasse zu Überspringen bringt aber auch nix, wenn man nur Nuancen zwischen 50€ und 300€ schmeckt.
Das unterschreibe ich nicht, denn das Gegenteil ist wahr. Der Anfänger oder Unbegabte macht mit gutem Material grade so lala, mit exzellenter Ausrüstung und Glück erreicht er Mittelmaß. Der Könner hingegen bringt mit unzureichendem Material gute Ergebnisse und mit gutem Material Besonderes.

Nicht nur in Handwerk, Sport und vielen anderen Bereichen ist das so, auch beim technischen Teil der Musik. Je weniger man kann, umso mehr benötigt man technische Hilfe. Großartiges entsteht erst, wenn Können und Technik einander ergänzen. Da darf es schon Aussetzer in beiden Bereichen geben, es geht um die Balance.
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felusch
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Re: Adam A77X - Erfahrungen pro/contra?

Beitrag von felusch »

Da hast Du natürlich vollkommen Recht Peter!
Zur Verteidigung zitiere ich mich selbst
so, jetzt fängts aber langsam an zu hinken und ich komm wieder zu den Lautsprechern zurück.
und Ergänze um die Relation des zur Verfügung stehenden Budget. Wer genug Kohle hat kauft einfach immer vom feinsten, verschenkt aber trotzdem Potentiale, weil er nicht selber in der Lage ist Differenzen wahrzunehmen und auf Empfehlungen Dritter angewiesen ist. Das beste Werkzeug befähigt ihn erstmal abzuliefern, jedoch wird er wahrscheinlich nie erfahren was für ihn selbst dar Richtige ist. Seine Situation unterscheidet sich dann nur in der eingesetzten Geldmenge von Dingos und er wird trotz der hohen Ausgaben wahrscheinlich jedes Jahr was neues kaufen wenn ihm jemand was anderes vorschwärmt.
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Peter Ostry
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Re: Adam A77X - Erfahrungen pro/contra?

Beitrag von Peter Ostry »

D'accord (hallo
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JP_
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Re: Adam A77X - Erfahrungen pro/contra?

Beitrag von JP_ »

Ich denke auch, es eher so rum: ein guter LS schult das Gehör, aber ein geschultes Gehör braucht nicht zwangsläufig einen guten LS (wird den aber in den allermeisten Fällen trotzdem zu schätzen wissen, wie beim Wein). Also, wer seinen Geschmacksinn verfeinern will, weiss was zu tun ist.... Wer nur kosteneffizient besoffen sein will, auch... :lol:
alexpen
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Re: Adam A77X - Erfahrungen pro/contra?

Beitrag von alexpen »

JP_ hat geschrieben:Viele, sehr viele 2-Weger haben mE das Problem eines fehlerhaften Zusammenspiels der Chassis; Transienten kann man eigentlich nur in den Höhen beurteilen... Eine Quasi-Referenz ist für mich ein hochwertiger Breitbänder; wer einmal so unverzerrte Mitten gehört hat, will eigentlich nicht mehr zurück zu den meisten klassischen System. Die Erfahrung sollte man sich ruhig mal gönnen
Interessant... Ich hatte die Chance mich mit Anssi Hyvönen (der Mann hinter Amphion) zu unterhalten. Er hatte das noch drastischer formuliert )) Sein Punkt war, dass insbesondere bei einem direkten oder blinden Vergleich die "helleren" Speaker - genau wie die am hellsten/kontrastreichsten eingestellten Bildschirme - immer gewinnen werden.

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SysKill
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Re: Adam A77X - Erfahrungen pro/contra?

Beitrag von SysKill »

Ich habe die A77X jetzt hier. Sie gefallen mir sehr gut.









































:mrgreen:
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Re: Adam A77X - Erfahrungen pro/contra?

Beitrag von felusch »

top! ...alles richtig gemacht

misch doch deine letzte Produktion nochmal und lass uns beide Mixe hören.
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SysKill
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Re: Adam A77X - Erfahrungen pro/contra?

Beitrag von SysKill »

MarkDVC hat geschrieben:Scheinbar gibt es welche noch bei MS, wenn auch gebraucht:

https://www.musicstore.de/de_DE/EUR/KS- ... V000034184

https://www.musicstore.de/de_DE/EUR/KS- ... V000034120

preislich etwas mehr als Du ausgeben wolltest aber das war in Feb, jetzt ist März :-)

Gruß

Mark
Ich glaube tatsächlich, dass das eine für den Preis sehr gute Box ist. Und es viel mir schwer, entgegen euren geschätzten Rat, doch erst einmal die A77X zu bestellen.

Jedoch hatte ich mich schon im Vorfeld dieses Threads so lange mit dem Thema "die für mich richtige Monitorbox" beschäftigt, dass ich die von mir präverierte Box jetzt doch einmal in meiner Umgebung hören wollte. Kurze Zusammenfassung des ersten Eindrucks:

Die Dinger sind weit davon entfernt Kirmes-Techno Spaßboxen zu sein, wie man nach manchen Statements hier glauben konnte. Sie machen auf mich eher einen sehr nüchternen, sachlichen Eindruck. Sie können zwar ein ordentliches Pfund aus dem Keller holen, tun dies aber sehr, nun ja, humorlos, und zeigen nur das, was auch da ist.

Bei Vocals viel mir auf, dass diese sehr nüchtern und eher stumpf abgebildet werden.

Was ist das Gegenteil von harsch? So würde ich den Grundcharackter der Boxen nennen.

Ich experimentiere noch mit der Aufstellung. Morgen mehr.
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Re: Adam A77X - Erfahrungen pro/contra?

Beitrag von JP_ »

Vielen Dank für dein Review.
Feluschhat recht, mach mal ein paar Probemixe und schau wie das Ganze funktioniert. Das ist alles was letztendlich zählt... Andererseits steht einem bei dieser Art Experiment immer die eigene Sozialisation in Sachen LS im Weg; mit einem LS, der auffallend anders reagiert, als das was man kennt, wird einem die Arbeit uU erstmal deutlich schwerer machen, weil man die vielen neuen Eindrückeerstmal einsortieren muss. Alles nicht so einfach mit den wichtigsten Werkzeug im Studio; wie man auch testet, man macht es nie wirklich richtig...

Bzgl A77x: Obwohl es bei mir schon Jahre her ist, habe ich die LS lustigerweise ziemlich genauso in Erinnerung; stumpf und lahm und nicht in der Lage mal mit Schmackes und knallharter Definition aufzuspielen. Ein zu nah mikrofoniertes Streicherensemble klang darauf fast wie ein Hollywood-Film-Orchester, weich und dick und warm (und damit leider völlig an der Realität vorbei).
Das mag gefallen und evt sogar inspirierend wirken, hat aber mit einem verlässlichen Mischwerkzeug leider nur sehr wenig zu tun.
Wenn etwas harsch ist, sollte es auch so klingen, wie will man sonst kompatibel mischen...? Gerade viele nah mikrofonierte Instrumente (Snares, Geigen, Ak. Gtr...) neigen zu Härte und anspringenden Transienten, das muss ein LS doch zweifelsfrei rüberbringen können. Leider ist mir das bei vielen (Aktiv-)Boxen, aber auch bei passiven mit Billig-Endstufen, aufgefallen; die klingen gerne wie ein schlaffer Sack, gerade im unmittelbaren Vergleich. Dieses Klangverhalten kann man mit "nüchtern" verwechseln, eine oft genannte positive Eigenschaft von "Studiomonitoren". Auf mich wirkt das aber eher wie ein uniformer Mantel der Gnade, der sich über alles legt...
Ein wirklich guter LS zeigt vor allem eins; Unterschiede! Und zwar möglichst gnadenlos.
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Re: Adam A77X - Erfahrungen pro/contra?

Beitrag von Stephan S »

Ich teile Jans Auffassung und empfehle, wie auch Felusch schon, unbedingt ein, zwei eigene Mixe zu machen und NUR die Arbeitsergebnisse zu beurteilen. Dabei würde ich besonders auf die Positionierung der Instrumente und den Höhenabgleich achten.
Geb einfach mal NICHTS auf deine direkten Höreindrücke vor den LS- das ist der immer wieder gemachte Fehler bei der Beurteilung von Studiomonitoren. Es geht nicht um Wohlfühlboxen fürs Wohnzimmer des analytisch hörenden Audio Gourmets. Es geht um Arbeitswerkzeuge.
Mit meinen Ginkos komme ich ja aus der komplett anderen Ecke (und das muss wirklich nicht für jeden passend sein), schon der Hersteller hat mir beim Test gesagt: "Spiel die lieber nicht deinen Kunden vor, und niemals Sängern". Recht hatte er.
Dafür kommen regelmäßig meine ersten Entwürfe schon sehr gut an, wenn die Leute sie zuhause hören.
Meine Ergebnisse mit Adams (allerdings nicht den 77ern sondern deren Vorgängern) fielen woanders stereomäßig buchstäblich in sich zusammen und wirkten undifferenziert. Das war bereits der zweite Anlauf, denn ich hatte es davor auch schon mit den kleinen passiven versucht- mit ähnlichen Resultaten.
Ich wünsche dir dass es bei dir anders ist, aber verlasse dich nicht ungeprüft darauf.
JP_
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Re: Adam A77X - Erfahrungen pro/contra?

Beitrag von JP_ »

Lustig, ich kenne auch einen guten Kollegen, der nur auf den Ginkos + Sub mischt (vor allem Sprache, aber gerne auch sehr hochwertige Musikproduktionen) und sich von UM extra ein grosses 3-Wege-System hat bauen lassen, nur für seine Kunden. Genau aus dem Grund, weil viele die Abbildungsschärfe der Gs überhaubt nicht einsortieren können (verwirrte Kunden sind ja eher suboptimal, wenn man Geld von denen will. Auch ein wichtiger Grund warum bestimmte Systeme immer wieder in Studios zu finden sind...).
Und das ist exakt das was ich oben meinte, ein wirklich guter LS kann einen zu Anfang durchaus verwirren oder ggfls sogar das Weldbild ordentlich durchrütteln. Ich kenn auch gestandene Kollegen, die dafür keinerlei Nerv aufbringen konnten...
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SysKill
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Re: Adam A77X - Erfahrungen pro/contra?

Beitrag von SysKill »

SysKill hat geschrieben:Bei Vocals viel mir auf, dass diese sehr nüchtern und eher stumpf abgebildet werden.

Was ist das Gegenteil von harsch? So würde ich den Grundcharackter der Boxen nennen.
Diese Aussage kann ich so nicht mehr stehen lassen. Wahr ist: Die Box verzeiht keine Aufstellungsfehler. Ich hatte sie Anfangs viel zu tief (ich rede hier von 10-15cm) platziert. Sobald die Ohren auf Hochtönerhöhe sind, geht die Sonne auf. Das kennt man ja auch von anderen Monitoren, allerdings nicht in dieser Intensität. (Ich zumindest).

Habe jetzt andere Monitorständer bestellt. Wenn die da sind berichte ich weiter.

Übrigens: Den Rat mit den ADM 30 habe ich nicht einfach ignoriert. Ich hatte nur schon die Adam bestellt. Dann hat Thomann mir zwei linke Boxen geschickt, ich musste eine wieder zurückschicken und auf die andere warten. Jetzt sind endlich die Teile wie bestellt da, und ich will sie ausprobieren.
Für ein zweites Paar gleichzeitig zum Testen fehlt mir die Kohle...
Zuletzt geändert von SysKill am 07 Mär 2017 - 0:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Adam A77X - Erfahrungen pro/contra?

Beitrag von felusch »

...es musste ja unbedingt ein Bändchen sein :)

wie findest Du die horizontale Ausleuchtung im Stereobild und die Phantomdarstellung?
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Re: Adam A77X - Erfahrungen pro/contra?

Beitrag von SysKill »

felusch hat geschrieben:und die Phantomdarstellung?
Also die Phantomdarstellung ist schon mal ok.

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